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Laitman - Booklets

Die verborgene Bedeutung der Bibel

Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und leer und es war finster in der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gott sprach: Es werde Licht, und es ward Licht (Die Thora, Pentateuch).

Stell Dir einmal unser Universum vor: diese unendliche Menge an Galaxien, Sternen und Welten. Nun denke dir, dass wir von unserem Universum einen bestimmten Teil des Weltraumes entfernen - wie können wir uns die darauffolgende Lücke in dieser Leere vorstellen, die nichts enthält, was man beschreiben oder messen könnte?

In Wirklichkeit erhalten wir alle Phänomene in Form von Zeit, Raum und Bewegung. Es ist uns unmöglich, uns etwas vorzustellen, das ganz und gar unbeweglich, starr im Zeitraum ist und kein Volumen hat. So sieht die Analogie unseres Verständnisses der spirituellen Welten aus. Es gibt weder Begriffe von Zeit oder Bewegung noch von Raum in den spirituellen Welten. Da unsere gesamte Wirklichkeit und Empfindungen auf diesen physischen Konzepten basieren, ist die logische Schlussfolgerung, dass es absolut keine Verbindung zwischen Spiritualität und der Konstruktion einer physischen Wirklichkeit gibt, welche auf  unserer Wahrnehmungen basiert.

Wenn nun die Kabbala das Studium der spirituellen Welten ist, wie können wir dann über etwas sprechen, was für uns unvorstellbar ist? Wenn das Spirituelle für uns so undenkbar ist, wie können wir dann verstehen, was in den kabbalistischen Büchern geschrieben steht?

Was in der Thora (Bibel) steht

Wenn wir die Thora (Pentateuch) studieren, müssen wir uns darüber im Klaren sein, dass alle Worte der Thora und die damit verbundenen Bücher nur scheinbar mit unserer Welt verbunden sind. Die Worte jedoch stellen spirituelle Objekte und Wurzeln dar, die in keiner Weise in Verbindung mit unserer Welt stehen. Es darf keine Verwechslung zwischen den spirituellen Konzepten und den physischen Objekten geben. Die Thora enthält die Heiligen Namen des Schöpfers, die dem Level des Verständnisses von Ihm gleichen.

Das ist ähnlich der Situation, in welcher wir einem Objekt einen Namen geben, wobei es darauf ankommt, wie sich dieses Objekt unseren Sinnen darstellt. Die gesamte Thora beschreibt die Stufen, wie man sich dem Schöpfer nähert und ihn empfindet.

Der Schöpfungsgedanke und die Sprache der Kabbala

Alle Welten, inklusive der unsrigen und allen Objekten in ihr, arbeiten in Harmonie mit dem einzigen Schöpfungsgedanken zusammen: der Seele unbegrenzten Genuss zu bereiten. Dieses alleinige Ziel umfasst die ganze Schöpfung, von Anfang bis Ende. Dieses Ziel bestimmt alles Leiden, das wir erfahren, unsere eigene innere Arbeit und die Belohnung. Nach der individuellen Korrektur aller Seelen, werden alle Seelen wieder zu einer einzigen Seele vereinigt. Die Seele empfängt nicht nur doppelten Genuss (von Beidem, dem Empfinden des Genusses und vom Überbringen des Genusses an den Schöpfer), denn dieser Genuss wird noch durch die Anzahl der wiedervereinten Seelen vermehrt. Je mehr Menschen spirituell durch ihre Arbeit an ihnen selbst emporsteigen, desto mehr sehen sie die wahre Wirklichkeit und empfinden die anderen Welten. Noch während sie in unserer Welt leben, sind sie in der Lage, alle Welten zu empfinden.

Die scheinbar sonderbare Sprache der Kabbala verwandelt sich in eine Sprache von Handlungen, Gedanken und Gefühlen, in denen sich entgegengesetzte Vorstellungen unserer Welt in einer einzigen Wurzel zusammenfinden.

Nehmen wir das Beispiel "Jerusalem". In  der kabbalistischen Literatur bezieht sich das nicht auf die eigentliche Stadt sondern auf spirituelle Kräfte mit gewisser spiritueller Energie, die einen bestimmten Platz in den spirituellen Welten haben. Hinzu kommt, dass in der Kabbala Teile des menschlichen Körpers wie "Rosch"(Kopf), "Guf"(Körper), "Chaze" (Brust), "Pe" (Mund), "Ejnaim" (Augen) usw. sich auf ihre spirituellen Wurzeln beziehen. Die Welt "Rosch" vermittelt den entscheidungstreffenden Teil des spirituellen Objektes, während "Guf" sich auf die Konzentration von ausführenden Handlungen bezieht.

Durch die Oberen Welten werden unsere Seele, die Grade ihrer Nähe zum Schöpfer und ein wachsendes Gefühl für den Schöpfer beschrieben. Die Kabbala teilt die Urseele in Teile ein und gibt jedem Teil einen speziellen Namen, der seinen Eigenschaften entspricht. Dann beschreibt sie die Handlungen dieser Teile. Dies ist die Sprache der Gefühle und doch ist sie präzise und verwendet Grafiken, Zeichnungen und Formeln. Kabbala beschreibt die Konstruktion der Seele.

Wie sind wir nun in der Lage, unsere ungenaue und begrenzte Sprache für solch eine genaue spirituelle Untersuchung und Beschreibung zu verwenden? Wie kann eine Sprache, die aus der subjektiven Sicht "unserer Welt" entstanden ist, dazu verwendet werden, eine objektive Empfindung des Spirituellen weitergeben? Nehmen wir das Wort "Licht" zum Beispiel (was ohnehin schwer zu verstehen ist), welches wir uns als Sonnenlicht vorstellen, und das keine Verbindung zum spirituellen Licht hat.

Wir können jedoch das Licht in unserer Welt noch auf eine andere Art interpretieren. Es kann auch in einem anderen Konzept benutzt werden wie "die Seele fühlt das Licht" "du bist wie ein Lichtstrahl", und besonders dann, wenn wir in unserem Kli Befriedigung erfahren oder wir uns auf die Klarheit von Gedanken und Verstand beziehen.

Wenn ich Worte wähle, die meine Gefühle ausdrücken und sie dann an dich weitergebe, und du stellst dir dann deine eigenen Gefühle vor, die deiner Meinung nach mit meinen Worten übereinstimmen, wird in diesem Moment ein gemeinsamer Parameter benötigt, der uns bei der Messung der Ähnlichkeit unserer Gefühle, die von dem gleichen Gefühl oder Wort hervorgerufen werden, assistiert. Meine Gefühle sind nicht unbedingt den deinen gleich, aber sie müssen etwas Ähnliches hervorrufen, wenn es eine gemeinsame Sprache geben soll. Wie kann man diese Sprache zur Beschreibung von spirituellen Kategorien benutzen? Die spirituelle Welt ist eine Welt der Empfindungen. Es gibt keine Körper, nur Wünsche und deren Empfindungen. Dazu behaupten die Kabbalisten, dass dieses absolute und außergewöhnlich präzise Empfindungen sind, und aus diesem Grund eine absolut perfekte und genaue Sprache für ihre Beschreibung benötigen.

Versuche einmal, eine genaue Bewertung deiner Stimmung abzugeben und dann vergleiche es in einer Zeichnung mit der Stimmung eines anderen und versuche diesem einen prozentualen Wert mit deiner Stimmung von gestern zu geben. Versuche, all diese Nuancen in Zahlen auszudrücken, die dabei anzeigen, wie deine Stimmung von dem, was du gerade fühlst, abhängig ist (Besorgnis, Müdigkeit); versuche z.B. Angst eine Formel zu geben usw. Es stellt sich heraus, dass es uns in unserer Welt  unmöglich ist, unsere inneren Empfindungen genau zu messen.

Angenommen, ich fasse etwas Heißes an und die Verbindung zwischen diesem und der Explosion, die in meinem Gehirn stattfindet, hängt ebenfalls von meiner Stimmung ab, davon, wie ich mich fühle, meiner Erziehung und von anderen individuellen Parametern.

Wir wissen nicht, wie wir prozentual,  mengenmäßig und qualitativ den Musikgenuss mit dem Genuss eines leckeren Gerichtes vergleichen können.

Wenn nun unsere Sprache so primitiv, subjektiv und ungenau ist, warum ist es dann den Kabbalisten gelungen, ganz genau gefühlsmäßige Handlungen zu beschreiben und warum verwendeten sie diese Sprache anstelle eine eigene zu erfinden?

Wenn auch nur ein einziges Symbol in einer genauen Wissenschaft falsch verwendet wird, dann wird ein Mensch, der das Symbol zwar gut kennt, aber sich dieses Irrtums nicht gewahr ist, nicht verstehen, woher diese Ergebnisse kommen. Er nimmt dieses Resultat als eine absolut künstliche wissenschaftliche Behauptung an. Jemand anderes aber, der sich mit diesen Symbolen nicht auskennt, würde diese Behauptung dann fälschlicherweise als Wahrheit akzeptieren.

Die Sprache der Zweige

Die Kabbalisten haben sich für eine besondere Sprache, die "Sprache der Zweige" entschieden. Der Grund für diese Wahl war, dass alles, was auf unserer Welt existiert, (leblos, vegetativ, belebt und die menschlichen Level der Natur) und alles, was in der Vergangenheit geschah, auch jetzt geschieht und in Zukunft geschehen wird. Alle Objekte, sowie ihre Herrschaft strömen vom Schöpfer aus und gehen durch all die spirituellen Welten, bevor sie in unserer erscheinen. Die Herrschaft von allem wird ständig von oben nach unten in unsere Welt erneut.

Alles, was in unserer Welt existiert, hat seinen Ursprung in der Oberen Welt und steigt allmählich in unsere Welt herab. Da alles in unserer Welt von der Oberen Welt herstammt, gibt es eine enge Verbindung zwischen den Objekten unserer Welt, ihren Folgen, Ursachen und Ursprüngen in der spitituellen Welt.

Kabbalisten, die diese Verbindung exakt festlegen, können jedesmal die Verbindung genau beschreiben, wenn sie das obere Objekt (die Wurzel, aus der alles stammt) und das niedere Objekt in unserer Welt (die alles von Oben erhält - die Ursache und die Herrschaft unbewusst, ohne sie wahrzunehmen) sehen. Sie können daher die Wurzeln in der Oberen Welt bei ihrem Namen nennen, die als Folge in der Materie auftreten, das heisst, die Zweige in unserer Welt. Daher wird diese Sprache die "Sprache der Zweige" und nicht "die Sprache der Wurzeln" genannt. Die Wurzeln werden bei den Namen ihrer Zweige genannt und nicht umgekehrt. So haben Kabbalisten eine Sprache gefunden, die mit dem täglichen Wortgebrauch genau die spirituelle Welt beschreibt. Es kann keine andere Sprache geben, da es keine verständlichen Worte für diejenigen gibt, die in beiden Welten bestehen. Um die Obere Welt zu beschreiben, nimmt der Kabbalist daher Worte aus unserer Welt, um die Objekte, die Wurzeln unserer Welt zu beschreiben.

Jemandem, der sich dessen jedoch nicht bewusst ist, kommt es vor, als ob in einem kabbalistischen Buch eine Geschichte über unsere Welt geschrieben steht. Diese Worte verwirren einen Kabbalisten nicht, der den Inhalt eines solchen Buches klar ersieht. Er weiß genau, welcher Zweig in unserer Welt bzw. welche Auswirkung der Wurzel in der Oberen Welt entspricht.

Die Sieben Schöpfungstage

Am Anfang erschuff Gott Himmel und Erde. Die Erde war wüst und leer und es war finster in der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über dem Wasser. Und Gottt sprach: Es werde Licht, und es ward Licht. Und Gott sah das Licht und dass es gut war, und Gott trennte das Licht von der Dunkelheit. Und Gott nannte das Licht Tag und die Dunkelheit nannte er Nacht. Und dann war Abend und Morgen, ein Tag.

Bereshit (Genesis), das erste Kapitel in der Thora (Pentateuch) beginnt mit diesen Worten, und sie erwecken eine bestimmte Vorstellung. Man hörte von verschiedenen wörtlichen Interpretationen dieser Worte (Level Peshat - wörtlich), die jedoch eine große Menge Fragen hinterlassen. Es fehlt ihnen am logischen und wissenschaftlichen Denkansatz. Die Kabbalisten erklären dieses wie folgt:

Alle heiligen Bücher sprechen nur über die spirituelle Welt und deren Erschaffung und wie dann unsere Welt aus ihr entstand. Mehr noch beziehen sich diese Bücher nicht nur auf bereits Existierendes, sondern sie lehren uns auch, wie man diese Welt erkennen kann.

Die allmähliche Enthüllung der Oberen Welt wird der spirituelle Aufstieg oder die Stufen des spirituellen Aufstieges  eines Menschen genannt. In den Büchern werden mehrere Methoden zur Beschreibung der spirituellen Welt angewandt. Kabbala ist die Wissenschaft der Struktur der Oberen Welt; für ihre Beschreibung wird die Sprache der Sfirot, Parzufim, Grafiken und Zeichnungen verwendet. Die Thora benutzt den täglichen Wortschatz, um die Obere Welt zu bescheiben. Es gibt auch die allegorische und die Sprache der Gesetze.

Wandeln wir nun die Sprache der Thora in die kabbalistische um.

Die Thora beschreibt das Hervortreten der Oberen Welt, ihre Struktur und Entwicklung und dann den Vorgang unserer Schöpfung. Es handelt sich jedoch nicht um eine Person. Die Thora spricht über die Schöpfung als der Wille zu empfangen, genannt Seele oder Adam, mit dem Ziel, diese Schöpfungs-Wunsch-Seele mit ewigem und uneingeschränktem Licht zu füllen. Die einzige Schöpfung ist dieser Wunsch zu erfreuen. Daher ist alles andere neben dem Schöpfer nichts anderes als verschiedene Maßnahmen des Wunsches, zu erfreuen.

Das Gleiche passiert in unserer Welt. Das Einzige, was alle Objekte voneinander trennt, ist die unterschiedliche Menge von Wünschen zu erfreuen, welche die gesamten Eigenschaften eines Objektes ausmacht. Der Wunsch zu erfreuen besteht aus 5 Stufen, und diese fünf Teile  der Wunsch-Schöpfung werden Sfirot genannt: Keter, Chochma, Bina, Tiferet und Malchut.Der Schöpfer wünscht die Schöpfung ganz mit Genuss zu erfüllen, bis sie Vollkommenheit und Ewigkeit erfährt. Und das, weil der Schöpfer in diesem besonderen Zustand verharrt und uns auch diesen zu schenken wünscht.

Der Schöpfer ist perfekt und einzig. Weil er perfekt ist, möchte er diese Vollkommenheit, seinen eigenen Zustand, der Schöpfung schenken. Daher ist das Ziel der Schöpfung, die Vollkommenheit des Schöpfers zu erreichen und auch imstande zu sein, das zu empfangen, was der Schöpfer uns geben möchte.

Die Kabbala befaßt sich nicht mit Geschehnissen unserer Welt. Sie erforscht die Ereignisse in der Oberen Welt, aus der alle Kräfte in unsere Welt herabsteigen und verursachen und die alles, was hier passiert, zustande bringen. Durch das Studium der Kabbala beginnt ein Mensch die Obere Welt zu sehen, er kann den Schöpfer verstehen und die Art und Weise, wie Er die spirituelle Welt geschaffen hat. In der Kabbala wird diese Handlung als "Erster Tag der Schöpfung" genannt. Mit Seinen darauffolgenden Handlungen (sogenannte darauffolgende Tage), erschuf der Schöpfer die Obere Welt. Die  sechste und letzte Handlung des Schöpfers (der sechste Schöpfungstag) befasst sich mit der Erschaffung Adams.

Da Adam die letzte Handlung des Schöpfers war, ist er damit der Zweck/das Ziel der gesamten Schöpfung. Alles Vorhergeschaffene war für ihn gemacht. Was ist nun Adams Schicksal? Adam muß vollständige Gleichheit mit dem Schöpfer erreichen und selber über sich regieren und sein Schicksal in der Hand haben. Mehr noch, er ist dazu verpflichtet, von allein den höchsten und perfekten Stand zu erreichen. Den von allein zu erreichen bedeutet, dass er erst einmal den schlimmsten Stand (den,der dem Schöpfer entgegengesetzt ist) erreichen muss, um dann aus eigenem Willen daraus emporzusteigen.

Mithilfe der Kabbala sieht ein Mensch beide Welten - die unsrige und die Obere Welt - sowie auch beider Beziehungen zueinander. Diese Information stammt aus der Oberen Welt und materialisiert sich in unserer Welt vor unseren Augen. Unsere Reaktion auf diese Information, die von Oben kommt, steigt wieder in die Obere Welt und entscheidet,  auf welche Art und Weise unsere Zukunft (gut oder schlecht) herabsteigt und sich in unserer Welt manifestiert. So erschaffte der Schöpfer, welcher auf dem höchsten Level ruht, die Schöpfung aus der Ihm entgegengesetzten Eigenschaft. Er füllte diese mit Licht und nachdem er später das Licht wieder entfernte, erniedrigte er sie auf den Level unserer Welt.

Durch das Erklimmen der spirituellen Stufen wird die Schöpfung würdig, das

Licht zu empfangen, welches nun um viele Male größer ist als vor dem Abstieg in unsere Welt.  Mehr noch, die Schöpfung braucht die Kraft und Gelegenheit, frei zwischen den beiden entgegengesetzten Kräften zu handeln, der ihres eigenen Egoismus und der des Schöpfers, um dann selbständig den Weg zu wählen.

Um der Schöpfung diese Bedingungen zur Verfügung zu stellen, muss der Schöpfer Folgendes tun:

  • Er muß sich völlig von der Schöpfung distanzieren
  • Er muß sie mit der Gelegenheit versehen, sich zu entwickeln und Seine Existenz zu verstehen
  • sie mit freier Wahl versorgen

Der Schöpfer gibt uns diese Bedingungen stufenweise. Am Anfang ist die Schöpfung, das Geschöpf, noch abhängig, wenn es mit Licht gefüllt den Schöpfer spürt. Das Licht, von welchem sie/es ganz unterdrückt wird, diktiert ihr/ihm seine eigenen Regeln und gibt ihr/ ihm seine Qualitäten. Um die Schöpfung zur Unabhängkeit zu bringen, muss Er sich vollständig distanzieren. Um es anders zu sagen, gewinnt die Schöpfung Bewegungsfreiheit, indem sie sich vom Licht befreit. Dieser Ausstoß von Licht aus dem spirituellen Kli (Gefäß) wird Einschränkung genannt.

Die Thora beginnt mit den Worten "Am Anfang" (Bereshit), die der Beginn vom Distanzieren des Schöpfers von Seiner Schöpfung ist.

Das Wort "Bereshit" stammt vom Wort "bar" - "draußen/außerhalb". Es erzählt von dem Heraustreten des Schöpfers in einen separaten Zustand, zwischen Himmel und Erde. "Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde". Himmel ist Sfira Bina mit ihren altruistischen Eigenschaften. Erde ist die Sfira Malchut mit ihren irdischen, egoistischen Eigenschaften.

Zwischen diesen beiden polaren Eigenschaften, die die Basis für unsere gesamte Existenz sind, schwebt unsere Seele.

Die Thora beginnt mit der Geburt der Schöpfung, der Oberen Welt und der Erschaffung des Menschen. Die Aufgabe der Thora ist es, der Welt Anleitungen zu geben, wie sie in den besten, pefekten Zustand gelangen kann. In ihrem anfänglichen Zustand ist die Schöpfung (die Seele oder Adam) noch nicht korrigiert. Sie muss sich selbst korrigieren und dann den Zustand von Gmar Tikkun, die "Endgültige Korrektur", erreichen. Stell Dir vor, Du hast ein zerbrochenes Werkzeug, was repariert werden muss, vor seiner Benutzung musst Du es erst einmal reparieren. Die Thora leitet uns auf diese Weise an, wie wir das zerbrochene Werkzeug heilmachen können: die Seele, die wir von oben erhielten.

Während der Korrektur existiert ein Mensch zwischen zwei Welten: der oberen und der unteren. Während der Korrektur erhält die Seele die notwendigen Künste, Wissen und Erfahrungen. Das Wichtigste jedoch sind die neuen Empfindungen und neue spirituellen Eigenschaften, die sich der Mensch aneignet. Wenn ein Mensch seine Seele vollständig korrigiert hat, erreicht er Eigenschaften, die es ihm erlauben, in der gesamten Oberen Welt in Ewigkeit, Frieden und Vollkommenheit zu existieren.

Weder kabbalistische Quellen noch die Thora beschreiben diesen besonderen Zustand, welcher unmöglich zu beschreiben ist, denn es gibt für ihn keine Parallele in unserer Sprache. Nur diejenigen, die alle einleitenden Zustände durchlaufen und die letzte Korrektur erreicht haben, erlangen diesen Zustand. Was jenseits der Letzten Korrektur liegt, ist nirgendwo beschrieben. Hier genau liegen "Die Geheimnisse der Thora".

Es gibt nur einige wenige Hinweise in Büchern wie "Der Sohar" und Talmud. Diese besonderen, geheimen Zustände werden "Merkava" und "Maase Bereshit" genannt. Sie sind jedoch nur Hinweise. In Wirklichkeit können diese Zustände, diese spirituellen Welten nicht in Worte gekleidet werden, denn unsere Worte, Buchstaben und Ausdrücke sind aus unserer Korrektur genommen und gelten auch nur hier. Wir sind uns dessen, was die Existenz außerhalb unseres Systems der Korrektur betrifft, völlig unbewußt, und es kann nicht in die menschlische Sprache übertragen oder in unsere Art und Weise zu glauben und zu definieren gepresst werden.

Die Worte "Am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde" beziehen sich auf die Erschaffung zweier Eigenschaften:  den Egoismus und Altruismus. Die egoistische "irdische" Eigenschaft wird mit der altruistischen "himmlischen" Eigenschaft korrigiert.

Dieser Korrekturvorgang besteht aus sieben Zuständen, den "sieben Tagen der Schöpfung". Selbstverständlich ist dieser Name ein bedingter. Er hat nichts mit den sieben irdischen Tagen zu tun und bezieht sich weder auf Tag oder Nacht noch auf Licht und Dunkelheit auf der Erde. Eher hat es mit den spirituellen Zuständen eines Menschen zu tun, der durch diese Korrekturphasen geht. Hier geht es um ein System, mit welchem die Seele korrigiert wird, während sie noch auf dem "irdischen" Level verweilt.

Die Seele muß vom Level Sfira Malchut auf die Stufe Sfira Bina erhoben werden, was bedeutet, dass die egoistische Eigenschaft von Malchut in die altruistische von Bina umgewandelt werden muss. Dies kann durch sieben aufeinanderfolgende Korrekturen erreicht werden, die die "Sieben Schöpfungstage" genannt werden. Die Thora erklärt, was der Mensch, wir, "jeden Tag" mit unserer Seele tun müssen.

Der Erste Tag

Und am Anfang erschuf Gott Himmel und Erde. Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte über den Wassern. Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es wurde Licht.  Und Gott sah das Licht, dass es gut war; und Gott schied das Licht von der Finsternis.  Und Gott nannte das Licht Tag, und die Finsternis nannte er Nacht. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein Tag

Was bedeutet: "und Gott trennte das Licht von der Dunkelheit"? Während unserer Korrektur müssen wir den Gesetzen des Schöpfers folgen. Daher ist unsere erste Aufgabe, in unserem Inneren unsere Gedanken und Wünsche zu untersuchen, welche rein - Himmel  -und welche von ihnen dunkel - "irdisch" sind. Dieser Vorgang wird "Akarat haRa" (das Erkennen des Übels) genannt. Dieses geschieht, wenn wir beim Studium von kabbalistischen Büchern und beim Betrachten unserer Beziehungen in der kabbalistischen Gruppe beginnen, unsere Eigenschaften zu analysieren.

Wenn wir spirituelle und animalistische Eigenschaften einander gegenüberstellen und sie von einander trennen, haben wir den ersten Schritt zur Korrektur getan. Dieses ist der erste Tag, an dem der Mensch ein menschliches Wesen in sich erschafft.

Der zweite Tag

Und Gott sprach: Es werde eine Wölbung mitten in den Wassern, und es sei eine Scheidung zwischen den Wassern und den Wassern!  Und Gott machte die Wölbung und schied die Wasser, die unterhalb der Wölbung von den Wassern, die oberhalb der Wölbung waren. Und es geschah so.  Und Gott nannte die Wölbung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein zweiter Tag.

Nachdem wir innerhalb unsererselbst die egoistischen und altruistischen Eigenschaften getrennt haben, müssen wir sie korrigieren. Dieses wird getan mithilfe des besonderen Lichtes vom Schöpfer, ER strömt zwei Arten von Licht aus,: das Licht von Chochma und Hassadim. Durch die Verwendung des Lichtes Hassadim, Gnade, genannt Wasser, meistern wir die Eigenschaft des Gebens, den Altruismus.

"Erde" ist die egoistische Eigenschaft zu empfangen, denn unsere anfängliche Natur ist, alles in uns aufzunehmen. Wasser ist die Eigenschaft von Geben, es tränkt die Erde und gibt somit neuem Leben die Chance. Die Eigenschaft zu geben korrigiert unseren Egoismus und erlaubt uns, ihn korrekt zu benutzen, für den eigenen Vorteil und den der anderen. Durch den durch Geben korrigierten Egoismus empfindet der Mensch die Oberen Welten (den Schöpfer) und schaut auf seine vorherigen Leben und den Weg zum Ziel der Schöpfung. Die Seele ist ewig und geht von Körper zu Körper. Auf diese Art und Weise kann man alle seine vorherigen Wiedergeburten sehen. Derjenige, der seine Seele noch nicht korrigiert hat, kann oberhalb dieser Welt nichts erblicken.

Der dritte Tag

Und Gott sprach: Es sollen sich die Wasser unterhalb des Himmels an einen Ort sammeln, und es werde das Trockene sichtbar! Und es geschah so. Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Ansammlung der Wasser nannte er Meere. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott sprach: Die Erde lasse Gras  hervorspriessen, Kraut, das Samen hervorbringt, Fruchtbäume, die auf der Erde Früchte tragen nach ihrer Art, in denen ihr Same ist! Und es geschah so. Und die Erde brachte Gras hervor, Kraut, das Samen hervorbringt nach seiner Art, und Bäume, die Früchte tragen, in denen ihr Same ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein dritter Tag.

Die Wasser strömten unter dem Himmel zusammen und trockenes Land tauchte auf. Ein Teil der Urerde tauchte aus dem Wasser auf. Nachdem das Wasser die Erde korrigiert hat, wird sie für aufkeimendes Leben geeignet, weil die Erde nun die Eigenschaften von Wasser und Erde enthält. Das Wasser ist für das Leben so  zerstörerisch wie trockenes Land. Rufe Dir ins Gedächtnis zurück, wie Noah eine Taube aus der Arche auf die Suche nach trockenem Land schickte. Genau die richtige Kombination von altruistischen und egoistischen Eigenschaften, von "Himmel" und "Erde" in der Seele eines Menschen bilden die Basis für seine Korrektur und die Anwendung der Eigenschaften des Schöpfers innerhalb eines Menschen.

Diese Korrektur wird "Kav Emtzai" (die mittlere Linie) genannt. Unsere natürliche egoistische Natur wird Erde genannt und stellt die linke Linie dar. Die rechte Linie stellt die Eigenschaften des Schöpfers, d.h. die Eigenschaften des Wassers, des Altruismus oder Gebens dar. Die mittlere Linie ist diejenige, die ein Mensch erreichen muss, besser gesagt, "das Leben wählen". In anderen Worten muß der Mensch soviel "Wasser" wie nötig nehmen, und es mit der "Erde" verbinden, damit sich diese beiden Linien gegenseitig ergänzen und Früchte tragen. Aus dieser Verbindung gebirt die Erde  "den Baum des Lebens", welcher den spirituellen Menschen darstellt, der die gesamte Schöpfung sehen kann und in allen Welten auf ewig und seelig existiert.

Wir leben ewig, weil wir uns mit der ewigen Seele identifizieren und nicht mit dem vergänglichen Körper. Wir beginnen, uns als Seele zu empfinden und halten unseren Körper nur für eine zeitweilige Hülle. Dieser Übergang der Identifizierung mit unserer Seele anstelle mit dem Körper ist rein psychologisch und geschieht, wenn wir uns die Eigenschaften von Bina aneignen.

Der Vierte Tag

Und Gott sprach: Es sollen Lichter an der Wölbung des Himmels werden, um zu scheiden zwischen Tag und Nacht, und sie sollen dienen als Zeichen und zur Bestimmung von Zeiten und Tagen und Jahren; und sie sollen als Lichter an der Wölbung des Himmels dienen, um auf die Erde zu leuchten! Und es geschah so Und Gott machte die beiden großen Lichter: das größere Licht zur Beherrschung des Tages und das kleinere Licht zur Beherrschung der Nacht und die Sterne. Und Gott setzte sie an die Wölbung des Himmels, über die Erde zu leuchten  und zu herrschen über den Tag und über die Nacht und zwischen dem Licht und der Finsternis zu scheiden. Und Gott sah, dass es gut war.  Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein vierter Tag

Am vierten Tag erschien das Licht am himmlischen Firmament und kündigt den Wechsel von Tag und Nacht, Monaten und Jahren an. Korrektur geschieht auch im kleinsten Teil des Universums sowie im gesamten Universum im Ganzen. Das gesamte Universum wird Adam oder die Seele genannt; seine Bestandteile sind die individuellen Seelen oder "Bnei Adam", Adams Söhne. Jede individuelle Seele so wie auch die Gesamtseele müssen sich der gleichen Korrektur unterwerfen.

Der Fünfte Tag

Und Gott sprach: Es sollen die Wasser vom Gewimmel lebender Wesen wimmeln, und Vögel sollen über der Erde fliegen unter der Wölbung des Himmels! Gott schuf die großen Seeungeheuer und alle sich regenden lebenden Wesen, von denen die Wasser wimmeln, nach ihrer Art, und alle geflügelten Vögel nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war. Und Gott segnete sie und sprach: Seid fruchtbar und vermehrt euch, und füllt das Wasser in den Meeren, und die Vögel sollen sich vermehren auf der Erde!  Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: ein fünfter Tag.

Das Buch Sohar beschreibt, dass jeder Tag das Errichten von "Eichalot" (dem himmlischen Wohnsitz)ist, der Aufbau der Leere (Wünsche). Wenn die egoistischen Eigenschaften der Seele in altruistische umgewandelt werden, werden sie allmählich mit den Oberen Lichtern (oder mit dem Oberen Licht, man kann auch mit dem Höheren Licht sagen) gefüllt. Menschen, die durch den klinischen Tod gegangen sind, haben später ihren Zustand als ein himmlisches Gefühl von Frieden und Freude empfunden. Dieses allmähliche Füllen der leeren Räume führt alle Seelen in den Zustand der endgültigen Korrektur und Vollkommenheit. Zeit exisitiert nicht in der Oberen Welt, da sie verschwindet, weil alle Zustände perfekt sind. Das Gleiche gilt für die Schilderung in der Thora: es gibt keine Zeittrennung und die Geschehnisse sind nur durch Ursache - und Wirkung - Effekt miteinander verbunden. Wir kommen nun zum sechsten Tag, an dem der Mensch erschaffen wurde und nur einige Stunden existierte, bevor er die Sünde beging und in die niedere Welt herabfiel. Mit ihm zusammen fiel die ganze Welt.

Der Sechste Tag

Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen in unserm Bild, uns ähnlich! Sie sollen herrschen über die Fische des Meeres und über die Vögel des Himmels und über das Vieh und über die ganze Erde und über alle kriechenden Tiere, die auf der Erde kriechen!

Was bedeutet "Ihm gleich"? In der Bibel  wird... als "Be Zelem Elokim Bara" geschrieben. "Zelem" ist ein Teil von Bina, das von Bina in die Seele herabsinkt und der Seele die Eigenschaften des Schöpfers gibt. Um es anders zu sagen, stellt Parzuf Bina die Instrumente  der Oberen Herrschaft dar, welche alle Seelen, deren Wege und ihre Korrekturrabläufe bestimmen. Alles, was mit uns geschieht, stammt aus Bina. Malchut ist die Ansammlung aller Seelen, die der Korrektur bedürfen. Für Malchuts Korrektur kommt ein besonderes Instrument aus Bina hervor. Es durchdringt Bina und erlaubt ihr, zu korrigieren. Diese Selbsthilfe, die Malchut in jeder Seele von Oben erhält, heißt "Zelem" - Bild. Damit wird die Ansammlung von Eigenschaften gemeint, das Ebenbild des Schöpfers.

Ohne jegliche Information über das Schöpfungspogramm und ohne die spirituellen Welten fühlen zu könnnen, wissen wir nicht, wie wir handeln oder welche Schritte wir unternehmen sollten. Damit wir die notwendigen Mittel zum Vorankommen, zum Oberen Level, besitzen können muss Bina uns lehren, was zu tun ist. Das ist das, was Zelem, (das Hilfsinstrument von Bina) in uns bewirkt. Es pflanzt sich in unsere Seele hinein und ruft alle möglichen Arten von Korrekturen hervor. Man sagt auch daher, dass Zelem uns hilft, Mensch zu werden.

Am siebten Tag kletterte der Mensch immer höher. Er führte sechsmal Korrekturen an sich aus: Hesed, Gevua, Tifferet, Nezach, Hod, Yesod. Diese sechs aufeinanderfolgenden Korrekturen werden die sechs Tage genannt oder sechstausend Schöpfungstage. Die letzte Sfira (Malchut) kann sich nicht selbst korrigieren. Nachdem jedoch Malchut die Eigenschaften der vorigen sechs Sfirot angenommen hat, ist es ihr möglich, deren Eigenschaften zu erhalten. Darum ist das Wichtigste am siebten Tag die Tatsache, dass alles, was sich in den sechs Tagen angehäuft hat und geschaffen wurde, in Malchut eindringt.

Samstag wird für besonders gehalten, da in diesem Zustand die Seelen mit dem Oberen Licht gefüllt sind. Die einzige Bedingung ist, diesen Vorgang nicht zu stören, was symbolisch in den Shabatgesetzen ausgedrückt wird.

Frage: Gibt es eine Verbindung zwischen den sieben Schöpfungstagen und Jahren der spirituellen Kronologie?

Ja, solch eine Verbindung existiert. Vom Menschen aus gesehen vergehen diese sieben Schöpfungstage mit sechstausend Jahren. Die sechstausend Jahre sind den sechs Wochentagen gleich, an denen sich die Menschheit korrigiert, zuerst unbewusst dann bewusst durch die Arbeit an sich selbst. Dann erreicht sie das siebte Jahrtausend, oder den siebten Tag, den Samstag/Sonnabend. Das ist der Zustand, an dem das Obere Unendliche Licht der Freude und Fülle die korrekten Eigenschaften der Menschheit füllt.

Frage: Hat die Nummer "Sieben" eine geheime Bedeutung?

Das System, das unsere Welt beherrscht besteht aus sieben Teilen. In unserer Welt gibt es viele Unterteilungen in sieben oder siebzig: siebzig Weltnationen, sieben Tage in der Woche; die Seele des Menschen besteht aus sieben Teilen, das Leben eines Menschen ist ungefähr siebzig Jahre usw. Der gesamte Weg der Menschheit besteht aus sechs Tagen - sechstausend Jahre der Korrektur. Die allgemeine Korrektur der Menschheit began in 1995 (5755). Während der uns noch übrigbleibendenZeit bis zum Ende der sechstausend Jahre müssen wir uns korrigiert haben und später im siebten Jahrtausend die verdiente und erarbeitete Belohnung erhalten.

Frage: Können wir diese Vorgänge beeinflussen, die Zeit "zusammendrängen" und unseren Weg zum Ziel der Schöpfung abkürzen?

Das Einzige, was wir tun können, ist eine Beschleunigung des siebentausend Jahre langen Vorganges, der uns von oben gesetzt wurde. Diejenigen, die diesen Vorgang individuell angehen, treten in die Obere Welt und perfekte Realität schon früher. Eben auch der Weg der Korrektur (wenn er vom Menschen bewusst aus eigener Kraft angetreten) wird eher als Reflektion oder romantischer Drang gespürt als wie ein konstanter Schicksalsschlag.

Wir lernen über die Struktur und die Funktion der gesamten Existenz um klar zu verstehen, wie man in diesen Vorgang eingreifen und ihn verändern kann. Im Allgemeinen kann der Mensch keinen direkten Einfluß auf seine Wurzeln/Herkunft ausüben. Er existiert auf einem niedrigeren Level als die Obere Ableitung. Wenn er sich jedoch selbst korrigiert und seiner Wurzel ähnlich wird, wird es ihm gelingen, die Emfindung innen von dem was er von oben empfängt zu verwandeln. Anstelle von Schicksalsschlägen, dauernden Problemen und täglichen Schwierigkeiten beginnen wir Glückseligkeit, Frieden, Vollkommenheit und vollständiges Wissen zu verspüren. Der Schöpfer hat uns in diese Welt gesetzt, damit wir durch den Gebrauch der Kabbala die Obere Welt meistern und anfangen, unser Schicksal in unsere Hände zu nehmen.

Glücklicherweise arbeitet die Zeit zu unseren Gunsten. Die Zeit innerer spiritueller und äußerlicher physischer Befreiung der gesamten Menschheit kommt nach dem Vorwort zum Buch des Sohars näher. Da der Mensch in unserer Welt nicht ohne deren Wissen existieren kann, so kann auch die Seele im körperlichen Tod des Menschen nicht existieren, ohne ein einleitenes Wissen darüber. Daher garantiert das Wissen der Kabbala eine komfortable Existenz in unserer Welt und bestätigt eine ewige und vollkommene in der nächsten Welt.

Noah trat vor den Allmächtigen

Unsere Welt existiert aufgrund eines winzigen Funkens spirituellen Lichtes, das durch die Grenzen der spirituellen Welt in unsere Welt eindrang, und durch dieses Licht wird sie auch erhalten. Nun stell Dir die spirituelle Welt vor, die ausschließlich aus diesem Licht besteht, welches Billionen mal größer ist als dieser Funke, der alle Genüsse dieser Welt in sich trägt. Der existierende Genuss birgt auch in sich die Gefühle von Freiheit, Ewigkeit und vollkommener Erfüllung.

Aus diesem Grunde wurde uns die Thora gegeben. Die Thora ist eine Ansammlung von Bestimmungen, die unsere Welt regieren. Sie ist die Beschreibung der Schöpfungsgesetze. Sie ähneln einem Netz, das unter den Welten liegt und welches sie regiert. Am Anfang gab es nur ein Netz. Später entwickelte sich rohe Materie. Die feinere Materie nennt man "spirituelle Welt" und die gröbste ist "unsere Welt".

Die Thora wurde von Moses, einem Kabbalisten geschrieben. Die Thora beschreibt die Gesetze dieser Welt, jedoch in einer allegorischen Weise, in irdischer Sprache und es kommt uns vor, als ob die Thora eine historische Geschichte sei. Doch worüber spricht die Thora wirklich?

Der Schöpfer erschuf ein Geschöpf, genannt Adam, und gab ihm die Möglichkeit, sich zu entfalten. Als Ergebnis dieser Entwicklung (am 10. Grad), wurde es notwendig, die Eigenschaft von Bina (Geben/Gnade) in das Geschöpf einzupflanzen, ohne welche es sich sonst selbst zerstört hätte. Die zehn Generationen, d.h. die zehn Sfirot trennen Adam und Noah: Adam, Seth, Enosh, Kenan, Mahalalel, Jared, Enoch, Methusaleh, Lamech, Noah. So gibt die Thora die Geschehnisse wieder:

Das Kapitel von Noah

Und es reute den HERRN, dass er denMenschen auf der Erde gemacht hatte, und es bekümmerte ihn in sein Herz hinein. Und der HERR sprach: Ich will den Menschen, den ich geschaffen habe, vom Erdboden löschen, vom Menschen bis zum Vieh, bis zum Gewürm  und bis zu den Vögeln des Himmels; denn es reut Mich, dass ich sie gemacht habe.

Noah aber fand Gunst in den Augen des Herrn. Dies ist die Geschlechterfolge Noahs: Noah war ein gerechter Mann, untadelig war er unter seinen Zeitgenossen; Noah lebte mit Gott. Und Noah zeugte drei Söhne: Sem, Ham und Jafet.

Die Erde aber war verdorben vor Gott, und die Erde war erfüllt mit Gewalttat. Und Gott sah die Erde, und siehe, sie war verdorben; denn alles Fleisch hatte seinen Weg verdorben auf Erden. Da sprach Gott zu Noah: Das Ende alles Fleisches ist vor mich gekommen; denn die Erde ist durch sie erfüllt von Gewalttat; und siehe, ich will sie verderben mit der Erde.

Mache dir eine Arche aus Goferholz; mit Zellen sollst du die Arche machen und sie von innen und von außen mit Pech verpichen! Denn ich, siehe, ich bringe die Wasserflut über die Erde, um alles Fleisch unter dem Himmel, in dem Lebensodem ist, zu vernichten; alles, was auf der Erde ist, soll umkommen.

Wer ist Noah? Was ist eine Arche? Worte vermögen nicht die Tiefe des Ausdruckes unserer Empfindungen bei der Enthüllung der Oberen Welt im Buch Sohar zu geben. Im Gegensatzt dazu bringt die Thora die Geheimnisse und Großartigkeit der Schöpfung in einfachen Worten und Geschichten dar, die historischen Beschreibungen ähneln. Wir werden dadurch ganz verwirrt und abgehalten davon, die vielschichtige Struktur des Universums klar zu begreifen. Mehr noch, wenn wir auf oberflächliche Weise die in der Thora beschriebenen Ereignisse aufnehmen, bringen wir sie auf den irdischen Level. Die Thora, die uns die Anleitungen zum Einstieg in die Obere Welt gibt, verliert dabei ihren ganzen Wert.

Wenn man jedoch korrekt an die kabbalistischen Bücher herangeht, wird man die tiefstliegenden Schichten der Existenz entdecken Man wird sich zwischen Zeit und Raum dieser Welt befinden und wahrnehmen, was der Autor der Thora, der Schöpfer damit im Sinne hat. Dieses Kapitel sagt "alles Fleisch hat seinen Weg auf dieser Erde verdorben". Gilt das ebenso für uns? Die Antwort ist, dass diese für alle Generationen gilt und ein immerwährender Vorgang in uns ist.

Die Thora spricht nicht über Geschehnisse, die irgendwann einmal in der Geschichte der Menschheit stattfanden. Die Thora erklärt vielmehr, dass diese den Zustand im Menschen selbst darstellen. Es ist der Zustand in welchem, der Mensch all seine tierischen Begierden sieht und heraussortieren möchte, welcher Wunsch wirklich sein eigener ist, welcher Wunsch ihm auf seinem spirituellen Weg helfen kann und welche Wünsche er ertränken muß.

Noah - die Eigenschaft des Gebens im Menschen

Unsere spirituellen Wünsche sind in uns, aber völlig erdrückt von allen anderen Wünschen. Wir sind in eine Gesellschaft hineingeboren, in der wir auch leben und die uns unsere Wünsche durch Reklame vorschreibt. Das ist heutzutage eine echte Plage. Wir sind ständig intellektuellen und emotionellen Angriffen ausgesetzt. Das kommt daher, dass der Schöpfer beide endgegengesetzten Kräfte in uns geschaffen hat. Je mehr Gelegenheiten der Mensch für die spirituelle Erhebung und sein Wachstum hat, desto stärker sind die störenden Kräfte, die sich diesem Vorgang entgegensetzen. Diese Kräfte sind für unsere spirituelle Arbeit, ihre Analyse und zum Bewußtwerden unserer Eigenschaften notwendig.

Anfänglich hat der Mensch nur eine Kraft, genannt "der Punkt im Herzen". Er ist das Zentrum unserer Wünsche, welches den Menschen mit dem Schöpfer verbindet. Dieser Punkt ist jedoch völlig von anderen Wünschen und Verlangen unterdrückt, die die Umwelt auf den Menschen losläßt. Aus all diesen Kräften und Wünschen, die im Menschen stecken, muß man nur einen wichtigen und persönlichen Wunsch hervorheben. Der persönliche Wunsch ist, nur nach oben erhoben zu werden. Die Seele ist das einzig persönliche im Menschen, und alles andere ist physisch und gänzlich fremd. Nur der echte und reine Wunsch wird "Noah im Menschen genannt".

Durch den Menschen ist die Entwicklung der Schöpfung vollendet. Wie bekannt, wurde die unvermischte Schöpfung zuerst geschaffen. Der Mensch ist von allen existierenden Geschöpfen die gröbste Schöpfung. Wenn der Mensch aber einen Schirm von höchster anti-egoistischer Kraft erlangt und das Licht von sich weg stößt, erhält er es innerlich später wieder. Er erreicht somit den höchsten Grad aller Geschöpfe dieser Welt. Das ist das Geheimnis von "Zelem Elokim" (Gottes Ebenbild). Durch das Erhalten des stärksten Wunsches und die Konstruktion des dazugehörigen Schirmes erreicht der Mensch diesen höchsten Level. Wenn der Schirm auf diesem Level zerbricht, fallen die zerstreuten Gefäße (Kelim-Wünsche) tiefer als alle anderen. "Zelem Elokim" stellt Bina, den Wunsch zu geben, dar.

Ein Teil von "Zelem Elokim" exisitiert in uns, damit wir wenigstens eine Ahnung davon bekommen, was Geben heißt und wer der Schöpfer ist. Darum hat der Mensch Wahlfreiheit. Wenn wir uns in die richtige Verbindung mit dem Schöpfer bringen, wird es uns gelingen, unseren Egoismus zum Geben zu verwenden und somit zu wachsen und voranzukommen.

Wenn wir jedoch den vom Schöpfer erhaltenen Genuss egoistisch verwenden, fallen wir niedriger als alle anderen.

"Zelokim Elokim" ist die Kraft, die uns von Oben gegeben wird, damit wir unseren Egoismus richtig verwenden.

Der Mensch ist der einzige, der so etwas erhalten hat.

Und Furcht und Schrecken vor euch sei auf allen Tieren der Erde und auf allen Vögeln des Himmels! Mit allem, was sich auf dem Erdboden regt, mit allen Fischen des Meeres sind sie in eure Hände gegeben.

In der Natur fühlen die Jungen Demut und Angst vor den Älteren. Als der Mensch mit dem Baum des Wissens sündigte, verschwand die große Menge an Licht, die er vorher erhalten hatte. Nur der leere Wunsch verblieb, der größte Wunsch auf der Welt. So verspürte der Mensch, was für ein niedriges Geschöpf er doch ist.

"Zelem Elokim" ist der Teil in uns, der der Eigenschaft von Bina - dem Geben - ähnelt. Dieser Teil erlaubt uns, zu verstehen, wer der Schöpfer ist und welche seine Eigenschaften sind. Durch die korrekte Wahl und das Einschränken unserer Wünsche können wir für das Geben arbeiten. "Zelem Elokim" ist die Kraft des Gebens, die uns ausschließlich vom Schöpfer gegeben wurde.

Die Sintflut

Normalerweise bezieht sich Wasser auf die Reinigung der Umgebung, das Licht von Hassadim (Gnade). Die starken Wasserströme, die den Menschen umgeben, überschwemmen ihn und werden tödlich. Was sind diese Kräfte, die äußerlich dem Wasser ähneln aber in Wirklichkeit den Tod mitsichbringen? Wenn äußerliche sowie alle Arten von widersprüchlichen Gedanken und Wünschen den Menschen überwältigen, werden diese zu einer Flut und zerstören alles. Obwohl die Flut zu einer harten zerstörerischen Kraft wird, kann dieselbe jedoch mit ihrer Härte wieder reinigen.

Sie reinigt den Menschen jedoch nur, wenn er wie Noah eine Arche um sich herum aufbaut. Noah stellt den Menschen dar, der in einen Zustand verfällt, in dem die Flut versucht, ihn von seinem Weg abzubringen. Wenn ein Mensch dauernd mit anderen Kräften und Absichten arbeitet, werden sie zur Flut, und er wird ihnen nicht entkommen. Er wird ständig von den tödlichen Wünschen seiner Umwelt bombardiert, die ihm vorschreibt, was er zu tun hat.

Manche sind geldsüchtig, andere wollen Ruhm, oder Macht usw... Alles um uns herum ist mit den Wünschen der anderen getränkt. Nur eine Sache kann die Seele retten: eine noch tiefere Verbindung mit dem Ziel der Schöpfung. Wir müssen um uns herum eine umgebende Schicht erbauen, einen Schirm. Dieser Schirm schützt uns vor äußerlichen Hindernissen, die uns verleiten, ablenken oder Angst machen. Wenn wir uns nicht diesen Schutzschirm erbauen können, der uns vor all der nutzlosen Tollerei dieser Welt beschützt, kommen wir spirituell nicht voran.

Die Arche stellt einen improvisierten Schirm da, eine Schutzkraft, die man sich selber schafft. Jemand der das Ziel der Schöpfung aufrechterhält, kann andern Einflüssen nicht ausgeliefert sein. Die Arche ist nur eine von vielen Handlungen, die wir ausführen müssen, wenn wir spirituell vorankommen möchten.

Wenn der Mensch sich ein wenig bessert - so verbessert sich ein wenig die Welt.

Noah kommt gleich nach Adam. Er beginnt die gesamte Reise auf der Erde. Auf hebräisch ist Erde "Erez", unser innerlicher Wunsch "Razon". Man kann die Reise auf die Erde (etwas in sich änderen) nicht anfangen, wenn man nicht vorher diese Kraft, Unterstützung und das innere System abgesichert hat, die den Menschen von äußeren Hindernissen befreien werden. Die Arche ist das Mittel, welches Noah auswählte (das heißt die Seele hat diesen spirituellen Level erreicht), um dem Ziel näher zu kommen.

Die gesamte Welt existiert innerhalb unserer Seele. Stellvertreter der gesamten Existenz und die Wurzel der Welt befinden sich in ihr. Wir existieren auf dem höchsten Level dieser Welt, was bedeutet, dass unsere Seele alle tierischen, vegetativen und unbelebten Seelen enthält.

Die gesamte Welt ändert sich je nach uns: wir verbessern uns - so verbessert sich die Welt. Durch unseren Aufstieg, was bedeutet, durch unsere Korrektur, indem wir Hindernisse überwinden, erheben wir den Rest der Welt mit uns. In diesem Kapitel z. B. zeigt uns Noah, wie wir uns in einer speziellen Umgebung oder mit gegebenen Hindernissen verhalten sollen. In diesem Zustand müssen wir die bereits korrigierten Teile unserer Seele (d.h. die tierischen, vegetativen und unbelebten Teile - welche "männlich und weiblich allen Fleisches genannt wird) mitnehmen und um uns herum eine Arche bauen. Genauer gesagt, ein Schutzschild, das uns von allen äußerlichen Hindernissen schützt. Dieser Schild muss ganz und gar altruistisch sein. Wenn wir nichts benötigen, wenn wir allem gegenüber außer dem Ziel der Schöpfung absolut gleichgültig sind, dann kann uns nichts verletzen. Wenn wir mit dem Ziel der Schöpfung eins sind, können wir uns einfach über diese Hindernisse hinweg erheben, bis wir sie nicht mehr fühlen. Sie können uns nichts antun oder unseren Weg ändern.

Der Schöpfer leitet uns von oben an, wie wir diesen Schild bauen können. Man sagt, dass Noah hinter diesen Schild tritt und der Schöpfer "die Tür hinter ihm schliesst". Gewaltige unreine und eingreifende Kräfte trennen Noah vom Schöpfer. Noah muß ständig gegen sie angehen, um diese verletzenden Mächte im nächsten Stadium zu korrigieren - die Sintflut. Das ist die Hauptsache in unserem Vorankommen.

Wir müssen versuchen, uns abzusondern und äußere Einflüsse einzuschränken. Das bedeutet eine Arche herstellen. Wir müssen uns selbst ein wenig prüfen, uns von all diesen störenden Kräften dieser Welt loslösen und versuchen, nicht mit der grausamen Umwelt zu interagieren. Wir müssen das tun, damit wir in uns dieses Etwas tragen können, was folglich die Entwicklung der Menschheit auslösen kann. "Menschheit" bezieht sich auf die Kräfte, die uns helfen, zum Schöpfer zu gelangen. Damit werden allmählich alle uns erstickenden Kräfte korrigiert, ihre Korrektur erlaubt es uns, das Ziel der Schöpfung zu ereichen. Wichtig ist, unter keinen Umständen einen Einfluss als negativ zu betrachten. Im Gegenteil, man sollte alles unbedingt für notwendig und als erwünschtes Mittel zum Zweck zur Erreichung des Zieles ansehen.

Daher sind die aufkommenden Kräfte nicht wirklich schädigend. Im Gegenteil, man sollte sie als Zeichen vom Schöpfer ansehen und sie für die nächste spirituelle Korrektur verwenden.

Hinterher können wir dann Neuland betreten, welches für uns gereinigt wird und wir können es dann aus anderen Augen betrachten. Dann werden wir wahrlich mit unserem spirituellen  Aufstieg und Wachstum weiterkommen.

Wenn Noah aus der Arche kommt und der Schöpfer einen Bund mit ihm schließt.

Noah bleibt in seiner Arche bis das Land, d.h. seine ganzen Wünsche ("Erez" - Land, abgeleitet vom Wort "Razon" - Wunsch) völlig vom Wasser überschwemmt und es darin verschwunden ist, d.h. im Licht von Hassadim (Wasser bedeutet in der Kabbala das reinigende Licht von Hassadim). Noah bleibt in seiner Arche bis der Rest seiner Wünsche gereinigt ist, damit er sie korrekt verwenden kann, nämlich nur zugunsten seines inneren persönlichen Wunsches. Wie geschah das? Als erstes ist es Noah gelungen, seine Wünsche von den Wünschen anderer Menschen zu trennen, und dabei entwickelte er das Verlangen, nur das Spirituelle als einzig antreibende Kraft anzunehmen. Dann wendet er sich wieder den übriggebliebenen Wünschen zu, den Handlungen dieser Welt, und benutzte sie für den spirituellen Entwicklungsvorgang.

Als Noah die Arche verließ, bot der Schöpfer ihm einen Bund an, eine Verbindung und Vereinigung mit Ihm. Wozu wurde ihm dieser Bund angeboten? Der Zweck ist, Kraft vom Schöpfer zu erhalten und anzufangen, zu leben. Der Sinn ist, dass Noah beginnt, diese neu erhaltenen Wünsche, das frisch aus dem Wasser aufgetauchte Land, zu benutzen und weitere Entwicklungstadien zu pflegen. Die von Noah ausgeführte Korrektur (er unterdrückte all seine spirituellen Kräfte) machte ihn dazu würdig, das Land wieder auftauchen zu sehen. Das vorher vom Schöpfer verfluchte Land trägt nun Früchte und bringt Leben, welches den Menschen Schritt für Schritt zur Korrktur bringt, dem Ziel des Lebens.

Um bedingungsloses Glück zu erhalten, müssen die Wünsche vergrößert und nicht verkleinert werden.

Wir müssen verstehen, dass alles um uns herum nur aus reiner Notwendigkeit dafür erschaffen wurde, damit wir spirituelle Vereinigung mit dem Schöpfer erlangen. Nichts wurde umsonst oder zu einem anderen Zweck erschaffen. Daher ist die einzige Herausforderung diejenige, alles uns Umgebende und was in uns besteht, weise und zuträglich für uns für das wahre, ewige, echte Ziel zu verwenden. Das Ziel selbst sollte man klarstellen: ist es wirklich wahr und ewig? Was ist dieses Ziel genau? Alle inneren Wünsche sowie die uns umgebenden Freuden gibt es ja nicht umsonst. Darum sollte man nie einfach etwas abweisen.

Anfänger fragen oft: "Sollen wir Einsiedler werden, alles verlassen, das Fernsehen abschalten, keine Zeitungen mehr lesen und kein Radio hören?"Auf keinen Fall, solche Zwangseinschränkungen bringen keine Resultate. Die beste Medizin ist, sich Bücher zu nehmen und sich mit dem puren Wasser, dem Licht von Hassadim zu "duschen". Als Ergebnis eines korrekten Studiums senkt sich dieses reinigende Licht auf uns von außen und füllt uns von innen. Von all unseren Wünschen wird dieses Licht denjenigen erhellen, der Noah genannt wird, den Wunsch, der speziell das wahre Ziel anstrebt. Dementsprechend sollen Wünsche, die erst im Wasser ertränkt werden müssen, dort für eine Weile bleiben, gereinigt werden und erst danach verwendet werden.

Noah war wie jeder andere auch, er sonderte sich nicht ab bis die Flut kam. Was bedeutet "Flut"? Es ist die Kraft, die jeder in sich selbst durch intensives Studium der Kabbala hervorrufen muß. Wenn diese Kraft mit voller Macht auf uns einwirkt, zwingt sie uns in einen Zustand, der "Arche" genannt wird. Aus diesem Grund gibt es eine Zeitspanne, in der man auf alle seine Wünsche verzichtet und in die Einsiedelei geht, das Bedürfnis hat, allein zu sein (wie in diesem Thorakapitel). Später zieht man dann die verbliebenen Wünsche wieder an und verwendet sie, denn ohne sie kann gibt es kein Vorankommen. Der Egoismus, der Wille Genuss zu empfangen, ist die einzige treibende Kraft, die vom Schöpfer eingesetzt wurde. In der Tat entkamen die Kabbalisten den Massen, indem sie Einsiedler wurden oder sich versteckten. Sie taten dieses jedoch nur zu einem speziellen Zweck, während sie sich auf einem sehr hohen spirituellen Level befanden.

Erst nachdem man seine Korrektur vollendet hat, seinen Lebensweg gegangen ist, seine Mission auf der Erde erfüllt hat, geht man in die Einsiedelei um die Außenwelt, in diesem speziellen zurückgezogenem Zustand, voll zu absorbieren. Er taucht später wieder auf und bietet eine neue Methode zum Erreichen des Spirituellen an für eine neue Generation oder die noch kommen werden.

Daher stehen Zwangsverzichte und -beschränkungen außer Frage. Wenn wir korrekt das Studium der Kabbala unternehmen (die Gesetze der Existenz, den Schöpfer) und uns mit großer Menge an Oberen Licht überschütten, welches wir im Laufe mehrer Wochen und Monate hervorgerufen haben, trennen wir unsere Wünsche. Wir merken nun, wie wir über diese Wünsche und Kräfte herrschen können, wie wir mit ihnen arbeiten müssen. Wir verstehen, wie die richtige Balance zwischen diesen Wünschen und Mächten sein soll und welcher Wunsch "Noah" genannt ist. Wir müssen den Level erreichen, der es uns ermöglicht, in unserer Welt und dem Rest der Welten gleichzeitig zu leben. Wir müssen die gesamte uns umgebende Existenz genaus spüren, wie wir unsere Welt empfinden. Denn die Welt ist unteilbar und unsere Aufgabe ist es, uns von den Ketten zu befreien die es uns verschließen, unsere Gegenwart oder Zukunft zu sehen, und uns daran hindern, zu verstehen, wer wir sind, warum wir geboren sind, und was nach unserem Tode mit uns wird.

Der Zweck der Schöpfung für den Menschen ist, sich zu befreien und die gesamte Sphäre der Existenz aufzudecken. Das Problem dabei ist, dass man mit dem Verstand studieren kann oder sinnlich die Welt empfinden kann. Es kann geschehen, dass wir nichts über die spirituelle Welt wissen mögen, aber in ihr leben, weil wir sie spüren. Ich fühle Hitze, Kälte, Licht, die mich umgebenden Objekte, Menschen, Kräfte, ich spüre mich eben auch.

Mich selber aber spüre ich nicht in Beziehung zu den spirituellen Welten und was in ihnen ist, oder wie diese mich beeinflussen.

Lasst uns nun das Buch Sohar, das Kapitel Noah, aufschlagen. Ähnlich wie die Thora, ist der Sohar in Kapitel eingeteilt, und obwohl die Sprache des Sohars anders als die der Thora ist, sprechen diese beiden ewig bedeutenden Bücher über das gleiche Ziel - dass der Mensch auf den Level des Schöpfers aufsteigt, um ewigen und absoluten Genuss zu empfangen.

Das Buch Sohar - Kapitel Noah

38. Bis zu seiner Sünde besaß Adam nichts weltliches, das heisst er hatte keine Kelim (Gefäße), um das Licht von Chochma zu erhalten.

308. Trauben - das Licht von Chochma. Wenn man das Licht von Chochma ohne Schirm empfängt, wird man betrunken, man verliert die Fähigkeit, um des Gebens willens zu empfangen.

Und wenn man das Licht von Chochma in das Licht von Hassadim gekleidet empfängt, bringt der Wein Freude, dass das Licht von Chochma zugunsten des Gebens empfangen wurde.

357. Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten kosteten vom Baum der Weisheit und blieben trotzdem am Leben.

Es ist bekannt, dass der Baum - der Baum der Weisheit von Gut und Böse - den Tod bringt: derjenige, der von seiner Frucht isst, stirbt an seinem Gift.

Wir werden klarstellen, dass der Baum der Weisheit von Gut und Böse die Nukvah de Seir Anpin ist, die immer mit den restlichen Sfirot verbunden sein muß, den anderen Bäumen im Garten. Erst dann kann man von seiner Frucht essen und den Genuss der Weisheit geniessen. Aus diesem Grund vermochten Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten ungehindert von der Frucht des Baumes der Weisheit von Gut und Böse essen.

Aber diejenigen, die Nukva nicht mit Seir Anpin, einem Ehemann, verbinden, sondern ausschließlich für sich selbst genießen, werden in den Todesengel verwandelt. Und es wird gesagt, dass, an dem Tage, wo er von der Nukvah selbst ißt, er den Schöpfer von Seiner Schechinah trennt und zum Tode verurteilt ist.

Der Mensch muß nicht zu Tode verurteilt werden - das Verschwinden des Lichtes ist Tod genug. Die Thora bestraft keine Sünden. Spiritueller Tod ist, wenn man die Verbindung mit dem Schöpfer verliert.  Wir müssen noch während wir in dieser Welt leben, diesen Level erreichen.

Ein Mensch, der nie eine Verbindung zum Schöpfer hatte, merkt auch nicht ihren Verlust.

Da wir noch unter dem Machsom (Grenze, die die spirituelle und physische Welt teilt) leben, spüren wir die spirituelle nicht und werden nicht als tot betrachtet. Nur ein Mensch, der vorher lebte und das Licht des Schöpfers spürte, aber Ihn später nicht mehr empfing, kann für tot gehalten werden. Wenn sich jemand in diesem Zustand befindet, dann kann nur er ihn als solchen erkennen und seinen eigenen spirituellen Tod aussprechen. In diesem Zustand bedauert er, was geschehen ist und leidet unendliche Qualen, welche ihn dann wieder zum Leben, auf einem höheren spirituellen Grad zurückbringen.

Wenn man nicht den spirituellen Tod empfindet, kann man auch kein Leben spüren. Es gibt keinen einzigen Menschen, der beim Wohltätigigkeitsein nicht gesündigt hätte. Die Sünde kommt immer dem Gebot zuvor. Und wenn man das gesamte Böse bemerkt, seinen eigenen spirituellen Tod spürt, wendet man sich an den Schöpfer und bittet Ihn, ihm Leben zu schenken.

Die Sprache der Kabbala

Wenn wir nur einige Texte aus dem Pentateuch als Beispiel nehmen, zeigen wir, wie die Kabbala die verborgene Bedeutung der Bibel aufdeckt. Die Bedeutung bleibt verborgen bis der Mensch die Kabbala studiert während des Vorganges, in dem alle geheimen Bedeutungen aufgedeckt werden.

Wir haben nun schon eine gewisse Ahnung über die von Kabbalisten verwendete "Sprache der Zweige". Wir wissen, dass die oberen Welten und die unteren parallel miteinander laufen und dass alles, was in der Oberen Welt existiert, in die unsere herabsteigt. Alle Ereignisse werden in der Oberen Welt geplant und steigen später in unsere Welt herab. Bemerkenswerterweise kommen alle herabsteigenden Kräfte und Signale einem ihnen entsprechenden Objekt auf genaue Art und Weise gleich. Es gibt kein einziges Objekt oder Phänomen, welches nicht aus der Oberen Welt stammt.

Legen wir einige wichtige Kabbalaausdrücke fest:

  • Licht - Genuss, der die Schöpfung füllt.
  • Ort - in der Schöpfung der Wille zu empfangen; dies ist der "Ort" für den gesamten Genuss, des Lichtes darin.
  • Bewegung - jede Erneuerung von Eigenschaften wird Bewegung im Spirituellen genannt, denn es trennt sich von der vorherigen Form oder Eigenschaft und erhält einen eigenen Namen. Ähnlich einem materiellen Objekt, dass sich von einem vorherigen Ort fortbewegt, nachgibt und sich trennt.
  • Name - ist eine Erklärung, wie man das Licht, auf welches sich der Name bezieht, erhalten kann. Um es anders zu sagen, der Name eines spirituellen Grades steht in Bezug zu den Methoden und Wegen, mit welchen ein bestimmter Level erreicht werden kann.

Zeichen vom Schöpfer

In der Thora (Pentateuch), erklärt Moses die Wissenschaft, wie man die Obere Welt erreicht. Es ist jedoch nicht möglich, über  die zahlreichen historischen und vielen anderen, von unseren Vorfahren hier beschriebenen Beispiele zu gehen.  Nirgendwo können wir etwas Hintergründigeres als diese Geschichten sehen, und wir vermögen nicht die darin versteckten Geheimnisse zu sehen, von welchen Kabbalisten behaupten dass sie darin stecken.

Der Mensch mag nach Bibelkodes suchen und mancherlei Verbindungen dabei finden. Es gibt tausende von verschiedenen Verbindungen zwischen jedem einzelnen Teil der Thora, weil jeder Teil mit dem restlichen verbunden ist. Die Menschen haben Buchstaben, Worte, Ausdrücke, Satzblöcke usw. gezählt. Neuerdings hat man mit Computertechnologie die innere Struktur der Thora, die Buchstaben und ihre Teile untersucht. Letztendlich gibt es einem nichts, weil man nicht versteht, was hinter jedem Symbol, jedem Strich und jeder Rundung eines Buchstabens steht, wie die Kombination oder eine bestimmte Übertragung von Worten gemeint ist.

Die Thora ist in ihrem Original ein einziges Wort ohne Unterbrechungen. Später wurde dieses Wort in mehrere Wörter unterteilt. Diese dann wieder in Buchstaben und die Buchstaben in Einzelteile. Als Ergebnis können wir einen Buchstaben analysieren: ein Punkt und eine Linie, die daraus folgt. Der schwarze Punkt auf weißem Hintergrund bezieht sich auf die Lichtquelle, d.h. das Licht, das daraus kommt. Wenn das Licht von oben nach unten steigt, d.h. vom Schöpfer in Richtung Geschöpf, dann wird dieses von einer vertikalen Linie dargestellt. Eine horizontale Linie bedeutet, dass die Obere Kraft sich auf die gesamte Existenz ausdehnt.

Im Grunde sind die Buchstaben eine Information, die vom Schöpfer zu uns gelangt. Alle möglichen Kombinationen von Linien und Punkten hängen nur von diesen beiden uns gesandten Zeichen ab:

  • gerade Linie = ein persönliches vom Schöpfer zum Menschen gesandtes Zeichen
  • horizontale Linie = ein allgemeines vom Schöpfer zum Menschen gesandtes Zeichen
  • verschiedene Zustände unter ihnen

So kreieren alle Zeichen einen Kode, eine Verbindung zwischen dem Schöpfer und dem Menschen. Bemerkenswerterweise kann jeder von ihnen in jedem Moment anders aussehen, weil zu jedem gegebenen Moment der Zustand einer Seele anders aussehen kann.

Wenn ein Mensch die korrekte Anleitung zum Lernen der Thora erhält, dann kann er beim Betrachten dieser Buchstaben, seine Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft sehen. Um dieses  zu vermögen, reicht es aber nicht allein den Text richtig lesen zu können, denn die Anleitung für den Eintritt in die spirituelle Welt ist das "Buch Sohar". "Sohar" bedeuted "durchleuchtend". Es enthält  Kommentare der fünf Thoraabschnitte und erklärt, was im Text von Moses verhüllt liegt.

Das Buch Sohar beschreibt die gesamten Eigenschaften und Kombinationen von Licht und Gefäß (Kli). Kabbalistische Bücher können uns mitteilen, was jeder Buchstabenteil bedeutet. Jeder Buchstabe stellt einen bestimmten Zustand dar. Wenn ich z.B. heute müde bin, spüre ich etwas, und habe Gedanken, die irgendwie auf dem animalistischen Level sich ausdrücken; ich bin krank oder gesund, in einem mehr oder weniger gehobenen spirituellen Level usw. Wenn ich das untersuchen und beschreiben möchte, kann ich das mit einem bestimmten Symbol machen. Dieses Symbol wird Buchstabe genannt.

Schwarze Buchstaben auf weissem Hintergrund.

Das Licht in den Welten muss irgendwo eine begrenzte Ausstrahlung haben. Um jedoch die Handlungen des Lichtes zu beschreiben, muss es zwei Kräfte geben, eine, die es anzieht und eine die es einschränkt. Diese beiden Kräfte müssen gleichzeitig handeln. Genauso gibt uns nur eine Einschränkung irgendein bestimmtes Empfinden, welches durch unsere Sinne hereintritt. Das kommt daher, dass die Oberfläche eines Objektes (Ton, Licht oder irgend eine Art von Welle) mit unserem Wahrnehmungsorgan zusammenstößt und es uns erlaubt, jenes zu spüren.

Weißer Hintergrund ist einfach. Er ist hell, was man nicht verändern kann und so für uns nicht spürbar ist. Was auch immer wir unterscheiden können, kann nur durch die Einschränkung dieses weißen Lichtes ermöglicht werden. Unterschiedliche Arten oder Grade von Einschränkungen werden Buchstaben genannt. Darum sehen wir nur vier Abgrenzungen, die sich gegen den weißen Hintergrund abheben und bekommen dann auch nur vier Einschränkungen. Egal welche Sprache - Hebräisch, Russisch, Litauisch - jeder ihrer Buchstaben besteht immer aus schwarzem Licht, (dem noch unkorrigierten Teil) und dem weißen Hintergrund, auf dem sie geschrieben wurden. Der Buchstabe wird aus dem Gegensatz zwischen schwarz und weiß gemacht.

Auf diese Weise drückt ein Buchstabe das Maß der Unterschiede zwischen den Eigenschaften des Schöpfers und denen der Schöpfung in unserem Bewußtsein aus. Eigenschaften des Schöpfers sind ganz weiß und uns unbegreifbar.

Im Gegensatz dazu zählen und drücken wir die Eigenschaften der Schöpfung mit Bezug auf den Schöpfer auf solche Art und Weise aus, wie wir uns selbst in Hinsicht auf Ihn spüren. Hier sind ebenfalls die Buchstaben, die Symbole sowie unser Verständnis enthalten. Folglich ist es auch das einzige Mittel, mit dem wir uns selbst, unsere Unabhängigkeit und unsere Unähnlichkeit von dem uns umgebenden Licht erkennen können. Es gelingt uns nicht, nur eines von beiden zu sehen, nur schwarz (entweder nur uns selbst zu sehen) oder nur weiß (nur den Schöpfer sehen).Wenn wir näher hinsehen, stellen wir fest, dass alle unsere Gefühle und Empfindungen auf Gegensätze gebaut sind, eines gegenüber dem anderen. Wenn wir nun das Alphabet nehmen, welches in jeder Sprache exisitiert, dann können wir unseren Zustand, unsere Auf- und Abstiege beschreiben.

Generell könnten wir die gesamte Kabbala in irgendeiner anderen Sprache noch einmal schreiben. Wenn wir jedoch die Welt der Unendlichkeit begreifen, dann verschwinden die Buchstaben, da die schwarze Eigenschaft in ihnen, die Eigenschaft der Schöpfung, dem Licht, dem Schöpfer gleich wird. Wenn der Wunsch einen Schirm gebaut hat, dann stößt er alles wieder von sich ab. Auf Hebräisch ist das der "Masach".

Nun erhebt sich die Frage: wenn die Wünsche nicht verschwinden können, wie können wir dann behaupten, dass es die Buchstaben tun? Buchstaben verschwinden, weil sie darauf gebaut sind, den Unterschied zwischen dem Schöpfer und der Schöpf ung zu spüren. Was bedeutet "auflösen"? Die Buchstaben sind Informationen über den Schöpfer, die unendlich werden, ganz und gar vollständig sind und nicht länger eingeschränkt in Form von Buchstaben ausgedrückt werden können. Um es anders zu sagen, ist es kein eigentliches Verschwinden oder Auflösen. Im Gegenteil, das Wissen wird so groß, dass es nicht mehr möglich ist, es mit unserer begrenzten Sprache zu beschreiben oder zu erklären, da die Sprache selbst begrenzt ist.

Buchstaben, Symbole und Sprache dienen zur Übertragung spirituellen Wissens und Verständnis. Die Buchstaben jeden Alphabetes enthalten spirituelle Bedeutung, weil die Menschen ihre Empfindungen durch Bücher weitergeben. Jede Empfindung, nicht nur die menschliche sondern auch die tierische, stellt eine unbewußte Wahrnehmung des Schöpfers dar. Niemand versteht das wirklich, aber wenn ein Dichter zum Beispiel einen Liebesvers für seine Geliebte, Kinder, an die Sonne, an das Licht schreibt oder auch sein Leiden verkündet, drückt er immer seine Eindrücke von dem auf ihn wirkendem Licht aus, ob er das will oder nicht.

Frage: Spielt eine Sprache eine bedeutsame Rolle in der Art, in der kabbalistische Information weitergegeben wird?

Diese Frage handelt einfach darum, ob es möglich sei, spirituelle Vorstellungen und ihre Bedeutungen mittels der Verwendung verschiedener Buchstaben oder Worte aus anderen Sprachen zu übertragen. Nein, es macht keinen Unterschied, welche Sprache benutzt wird, um die spirituellen Vorstellungen weiterzugeben, da wir unsere Gefühle ausdrücken. Höre einmal dem Muhen einer Kuh zu und versuche zu verstehen, was sie "sagen" möchte. Was bedeutet ihre Sprache? Sie drückt das Gefühl der Natur aus, das Empfinden vom Schöpfer. Und unsere derzeitige Kommunikation unter uns, unsere Worte, Ausdrücke, Ausrufe und Seufzer sind unterschiedliche Arten vom Ausdruck unserer Empfindung vom Schöpfer.

Das, was ich fühle, ist das Licht, meine Empfindung vom Schöpfer, und es kommt mir vor, als ob ich Ihn durch dich oder jemanden anderen sowie von meinem eigenen inneren Ort wahrnehme, egal wie. Manchmal ist dieses Empfinden korrekt, denn beides, innen und außen ist der Schöpfer. Alles ist nur die Erscheinung der allgemeinen Kraft; diese Kraft ist das Einzige, was außerhalb des Gefäßes-Klis-Geschaffenen existiert, und wir richten uns nur danach. Wir alle drücken die Art und Weise aus, wie wir den Schöpfer sehen und aufnehmen und unsere Reaktion auf Seinen Einfluß. Daher ist es nicht wirklich wichtig, welche Sprache wir benutzen.

Der Sohar ist auf Aramäisch geschrieben, eine in Mesopotamien verwendete Sprache. Die Kabbalisten waren frei genug, sich in ihr auszudrücken. Der Babylonische Talmud ist auch auf Aramäisch geschrieben, doch etwas anders als das Aramäisch im Buch Sohar, da es eine andere Ära war. Im Grunde genommen war Aramäisch die Sprache der Kabbalisten, die in Babylon lebten.

Später, als die Griechen das alte Judea eroberten, wurden viele griechische Wörter mit ins Hebräische aufgenommen. Wir benutzen eine Reihe von griechischen Ausdrücken, und nicht nur Worte, sondern auch Beschreibungen. Hier zum Beispiel liehen wir uns Schlüsselworte aus dem Griechischen, und nichts nimmt der Übertragung die Vollkommenheit der übertragenen Information, die von der Struktur der spirituellen Welt berichtet.

Frage: Warum ist Hebräisch die Sprache der Kabbala?

Die gesamte Kabbala beschreibt die Stufen, wie man dem Schöpfer und Seiner Wahrnehmung näher kommen kann. Die Kabbalisten entschieden sich für diese Sprache, damit sie miteinander kommunizieren konnten. Sie übertragen ihr Wissen in Form von Worten und Symbolen unserer Welt, ähnlich den Mathematikern, die Informationen durch Formeln oder wie Musiker, die solche mithilfe von Noten ausdrücken. Kabbalisten, von denen einer schreibt und der andere liest, verstehen was dort gemeint wird. Das Wort ist ein Kode, der auf ein bestimmtes spirituelles Objekt und seinen besonderen Zustand deutet. Der Kabbalist, der ein Wort liest, kann diesen Zustand wieder erwecken und ein Musiker einen Ton wieder erschaffen. Um es anders zu sagen kann ein Kabbalist spüren, was sein Kollege mit diesem Wort meint. Er kann genau verstehen, was der Autor damit meinte.

Die Sprache ist nur eine Aufnahme von emotionellen Informationen, die als Einfluß von Licht und Freude wahrgenommen werden. Für das, was in uns ist, brauchen wir keine Sprache, denn das ist das Gefühl. Wenn wir unsere Gefühle jedoch den anderen mitteilen wollen, dann müssen wir sie in etwas kleiden, was dem anderen, dem wir es mitteilen wollen,  verständlich ist. Die Sprache ist das Kleid der Gefühle. Welche Sprache das ist, macht keinen Unterschied. Die Kabbalisten haben einfach Hebräisch genommen, und haben darin mithilfe von Aramäisch - Teil der aktuellen Sprache von Mesopotamien - alle Informationen präsentiert.

Im Buch Sohar werden einfach "fremde" Sprachen verwendet, die im Land Israel benutzt wurden, als das Buch geschrieben wurde, wie z.B. griechisch. Wir folgen den Kabbalisten automatisch und benutzen diese Sprache ebenfalls. Ich fragte meinen Lehrer Baruch Ashlag das Gleiche, und er sagte mir, dass sich jede Sprache zur Übertragung von spiritueller Information anpassen läßt. Da jedoch die Kabbalisten bereits alles in Hebräisch beschrieben und auch das Wörterbuch der "Wurzeln" und "Zweige" zusammengestellt hatten, ist diese Sprache nun die Basis der Kabbala. Hebräisch wird für heilig gehalten, da es uns zur Heiligkeit, den Eigenschaften des Schöpfers bringt.

Was wollen wir nun eigentlich ausdrücken? Wir drücken menschliche Gefühle aus. Als Sprache dafür können wir die Musik, das Licht oder irgendeine andere verwenden. Alles, was uns ermöglicht, menschliche Gefühle und Vorstellungen, d.h. einen Vorgang von Wahrnehmung, auszudrücken, kann als Sprache verwendet werden. Um das Spirituelle zu beschreiben, können wir jede Sprache benutzen. Die Einzigartigkeit des Hebräischen besteht darin, dass uns der Kode bereits gegeben ist. Sollte es jedoch einen Kabbalisten geben, der völlig die Wurzeln einer anderen Sprache beherrscht, könnte er ebenfalls diese andere Sprache verwenden.

Die hinter den hebräischen Buchstaben stehenden Kräfte sind unterschwellig mit einander verbunden, und ihre besondere Formen drücken diese Verbindungen aus. Wir würden aber auch diese Verbindungen in anderen Sprachen ausdrücken können. Die Form der Buchstaben in den anderen Sprachen stammt im Grunde genommen aus der gleichen Wurzel wie die hebräischen Buchstaben. Sie änderten sich jedoch, da die Verbindungen zwischen den Buchstaben anderer Sprachen und die spirituellen Wurzeln verschieden sind.

Frage: Wie kann man die Gefühle von jemandem beschreiben, der sich gefühlsmäßig in der Welt der Unendlichkeit befindet?

Kein Kabbalist kann die Seele beschreiben, die auf dem Level der Unendlichkeit existiert, weil wir alle unsere Buchstaben und Arten von Kommunikation nur innerhalb unserer Grenzen und nicht in der Unendlichkeit verstehen, akzeptieren und spüren.

Ohne Grenzen gibt es keine Gefühle. Unsere Wahrnehmung basiert auf Gegensatz: schwarz-weiß, bitter-süß, gut-böse, schön-abstoßend. All diese Empfindungen entstehen aus dem Zusammentreffen zweier sich gegenüber stehender Kräfte. Dieses ähnenlt unseren Meßinstrumenten, die alle auf Widerstand geeicht sind. Sie besitzen alle eine Widerstandsfeder, was dann gemessen wird, ist ihr Widerstand, welcher dem ausgeübten Druck gleich ist. All unsere Empfindungen sind auf diesem Vergleich gebaut, weil dies unserer Natur entspricht. Aber wenn der Mensch anfängt, die Unendlichkeit, das unbegrenzte Empfangen zugunsten des Schöpfers zu spüren, verschwindet diese  Begrenzung sozusagen. Es ist unmöglich, diese Empfindungen mit uns verständlichen Symbolen zu beschreiben, denn sie sind alle auf Widersprüchen, Zusammenstößen, auf einer Art von Grenze gebaut.

Alle Buchstaben sind aus schwarzen Teilen auf weißem Hintergrund, was bedeutet, sie sind auf Gegensätzen, links-rechts Drucken, Begrenzungen und Übertragung gebaut. Alle Buchstaben sind genaue Wiedergaben von bestimmten Punkten, die in gewisse Richtungen aufgehäuft sind. Ohne dies könnten wir einfach nicht wissen, was wir fühlen sollen oder wie wir es fühlen. Wir sind aus diesem Grund völlig hilflos und können eine Existenz jenseits der Welt der Unendlichkeit und darüber nicht beschreiben. Wir können mit sofortiger Wirkung nicht über den Schöpfer sprechen.

Die Sprache der kabbalistischen Musik

Spirituelles Empfinden kann auch durch die Übertragung von Musik erreicht werden. Der Vorteil dieser Art Ausdruckes ist, dass, auch wenn ein Mensch noch keine andere kabbalistische Sprache gemeistert hat, noch keine spirituelle Information erhalten hat, er dennoch emotionell, wenn auch nur ein wenig von den Empfindungen der spirituellen Welt inspiriert werden kann, so wie sie ein Kabbalist, der diese Musik komponiert hat, erlebt hat. Das ist möglich, weil die Melodie einen Menschen ohne Widerstände durchdringt, denn sie ist noch nicht von Gedanken oder dem Verstand, der Wahrnehmung oder Analyse umgewandelt. Sie berührt eher das Herz direkt. Ohne es zu merken, spürt der Mensch, wie in ihm bestimmte Handlungen von der Musik oder was in ihr verborgen ist, ausgeführt werden.  Warum ist kabbalistische Musik so interessant und besonders? Weil sie von einem Kabbalisten in der spirituellen Welt gespürt wird. Er spürt die Obere Welt, die Erscheinung des Schöpfers. Diese Erscheinung kann man in Gedichten, Liedern, Melodien usw. ausdrücken - in jeglicher Form , die die inneren Empfindungen eines Menschen aufnehmen. Unter allen Sprachen und Arten von Übertragung von Informationen von Mensch zu Mensch ist die Sprache der Musik noch die direkteste, empfänglichste, die keiner Erklärungen bedarf.

Das basiert auf der Tatsache, dass wir gemeinsame Gefühle und Vorstellungen teilen, und nun mal zu der menschlichen Spezie gehören, die den Planeten bevölkert. Die Musik hat auf Menschen einen Einfluß, die von ganz anderer Mentalität sind, und die nicht an diese Art Musik gewöhnt sind.

Wenn man der kabbalistischen Musik lauscht, sollte man ganz einfach versuchen, sie zu verspüren, sich zu ihrer Empfänglichkeit öffnen, damit diese Melodien einen direkten Einfluss auf uns haben können, indem sie uns direkt durchdringen. Später wird man feststellen, dass man das gleiche Resultat erhält wie nach langen ernsthaften kabbalistischen Studien. Diese Melodien drücken die Vebindung zwischen dem Menschen und dem Schöpfer aus. Sie besteht aus zwei Komponenten: den Wunsch (das Kli, das spirituelle Gefäß, die Seele), und dem Füllen mit dem Licht (den Schöpfer spüren). Wenn ein Mensch, ein Kabbalist zeigen will, wie er den Schöpfer spürt, welchen Wunsch er hat, Ihm nahe zu kommen, hören wir traurige Musik. Wenn er jedoch über die Erfüllung seine Wünsche spricht, empfinden wir die Musik als heiter, freudig und manchmal mit einem süssen Verlangen darin.

Obwohl kabbalistische Melodien traurig klingen oder einen melancholischen Anklang haben, sollten wir uns gewahr sein, dass wir das nur so empfinden. Trotz allem sollte man sich daran erinnern, dass ein Kabbalist, wenn er diese Melodien empfindet, Begeisterung, Größe und Erhabenheit spürt. Dieses bedeutet einfach, dass diese Melodien dich ermuntern und in der Luft halten. Kabbalistische Melodien geben uns genau dieses Gefühl, daher sollten wir sie nicht als Leiden sondern als Bewunderung, Aufstieg und einen Wohlgeschmack von der Verbindung mit dem Schöpfer empfinden.

Alle kabbalistischen Melodien drücken bestimmte spirituelle Zustände aus. Obwohl es sehr wohltuend ist, ihnen zu lauschen, sollten wir auch dabei zur  Information vordringen, die beim Zuhören übertragen wird. Die Töne besitzen eine Welle, die weder unser Ohr noch unser Herz aufnehmen. Die Musik hat Einfluß auf unser "Reschimot", unsere innerlichen  informativen, spirituellen Gene. Die Welle entwickelt sie. Auf diese Weise beginnen wir, feinere Schichten wahrzunehmen.

Frage: Manchmal werde ich traurig, wenn ich kabbalistische Musik höre, aber Musik sollte einen doch in gute Stimmung versetzen, oder?

Wenn man auf den Levels existieren würde, die die Musik uns gibt, würde man sich in ein Meer an Reichtum, Freude und Licht auflösen, wie ein kleines Kind an der Hand der Mutter. Da uns das Licht dieser Musik von fern erreicht, trägt es auch mit sich die Stufen, die uns von dem Grad, aus dem die Musik herkommt, trennen. In diesen Tönen hört man das Leiden, verspürt man das Sehnen der Kelim-Gefäße-Seelen nach dem Licht.

Wenn man jedoch höher aufsteigt, spürt man anstelle von Melancholie mehr und mehr Zartheit und Entzücken bei der Vereinigung mit dem Geliebten. Die Musik erscheint als Leiden für die Entfernten und Freude für die Vertrauten. Das ist das Gleiche, wenn man hungrig ist und ein Smorgasbrot sieht, dass sich der Hunger in Freude und Entzücken ausdrückt. Wenn man aber hungrig und der Tisch leer ist, dann bringt der Hunger Leiden.

Enthülle den Schöpfer - die Quelle der Vollkommenheit, und du wirst niemals mehr Wünsche als Leiden empfinden, sondern sie werden zum Mittel, um lebendig zu sein.

 

Die klassischen Lehren und das Neue Planetarische Bewusstsein

Originaltitel der englischen Ausgabe: The Classical Teachings and the New Planetary Consciousness

Von Dr. Michael Laitman

I N H A L T

Die klassische Lehre der Kabbala und die Evolution des planetarischen Bewusstseins


Die Krise und deren Lösung

  1. Internet

  2. Massenmedien

  3. Gedruckte Publikationen

  4. Audio

  5. Werbung

  6. Zusammenarbeit mit ähnlichen Organisationen

  7. Globale Institutionen ansprechen

  8. Förderung eines Internationalen Forschungszentrums für Altruismus

  9. Vorschlag, Unternehmen unter Druck zu setzen, wohltätig zu werden

  10. Praktische Beispiele für die Anwendung oben aufgezählter Konzepte

 

Die Dringlichkeit

 

Die klassische Lehre der Kabbala und die Evolution des planetarischen Bewusstseins

D ü s s e l d o r f , M a r c h 24 , 2 0 0 6


Liebe Freunde!

1. Die eskalierende globale Krise verlangt nach einer Lösung. Viele renommierte Wissenschaftler und Philosophen aus der ganzen Welt studieren und erforschen diese Krise, und dennoch können wir im Moment nicht sagen, dass wir ihre Ursache verstehen, und schon gar nicht, was zu unternehmen ist, um sie zu lösen.
Heute können wir ihr Vorhandensein nicht mehr leugnen, und es gibt einen Überfluss an Theorien und Vorschlägen im Bezug auf beides, die Natur der Krise und die Mittel zu deren Beseitigung. In dieser Präsentation werde ich versuchen, den gegenwärtigen Zustand aus der Perspektive der Wissenschaft zu schildern, mit welcher ich mich in den vergangenen dreißig Jahren meines Lebens beschäftigt habe - der Wissenschaft der Kabbala.


2. In alten Zeiten war der Mensch naturverbundener und er versuchte, die Nähe zu ihr beizubehalten. Dafür gab es zwei Gründe:


•Der noch unentwickelte Egoismus trennte ihn nicht von der Natur, und verlieh dem Menschen das Gefühl, ein integraler Teil von ihr zu sein

•Unzureichende Kenntnisse über die Natur erzeugten eine Ehrfurcht, sie brachten den Menschen dazu, die Natur als etwas Höheres zu betrachten.

3. Aus diesen zwei Gründen strebte der Mensch nicht einfach danach, Wissen über die Erscheinungen der Umgebung zu sammeln, sondern er versuchte zu begreifen, welche Kräfte unsere Welt lenken. Der Mensch konnte sich nicht vor ihnen verstecken, wie er sich heute in einer von ihm erschaffenen künstlichen Welt vor den Naturkräften versteckt. Seine Sinnesorgane, noch nicht durch die moderne Technik verfälscht und zurückgebildet, konnten die ihn umgebende Welt tiefer empfinden lassen. Die Angst vor der Natur und gleichzeitig die Nähe zu ihr trieben ihn dazu an, zu klären, was die Natur von ihm will, ob sie ein Ziel hat, wozu sie ihn erschaffen hat. Er strebte danach, sie so tiefgründig wie möglich zu verstehen.

 

4. Die Wissenschaftler der Antike tauschten ihre Kenntnisse über die Natur aus. Genauso teilten auch Kabbalisten ihr Wissen mit anderen Wissenschaftlern. Kabbala studiert das System, welches unsere Welt lenkt. Ihre Hauptaufgabe ist es, die Ursachen und Ziele der Schöpfung zu erläutern.

Natürlich beziehe ich mich nicht darauf, was heute unter dem Namen "Kabbala" verkauft wird, wobei aus ihrer Popularität Kapital geschlagen wird. Die authentische Kabbala ist eine seriöse Wissenschaft, welche den Aufbau des Universums erforscht, und ihr Basiswissen an viele andere Wissenschaften weitergegeben hat. Der Kontakt zwischen Kabbalisten und antiken Philosophen führte zu einem Aufschwung in der antiken Philosophie, die zum Ursprung der Wissenschaft wurde. Zu Ehren der Organisatoren unseres Symposiums habe ich absichtlich Aussagen deutscher Wissenschaftler und Gelehrten zu diesem Thema ausgewählt.

 

5. Johann Reuchlin schreibt in seinem Buch "De arte cabbalistica": "Mein Lehrer Pythagoras, der der Vater der Philosophie ist, hat diese Lehre dennoch nicht von den Griechen, sondern vielmehr von den Kabbalisten empfangen. Deshalb muss er als Kabbalist bezeichnet werden, [...] und hat selbst als erster jenen Namen Kabbala, den Seinen unbekannt, in den griechischen Namen Philosophie umgewandelt... Dies ist die Kabbala, die uns nicht auf dem Boden unser Leben verbringen lässt, sondern unseren Intellekt zum höchsten Ziel des Verstehens emporhebt".


Viele Jahrhunderte lang blieb Kabbala eine verschlossene Lehre, eine geheime Weisheit, was Anlaß zur Entstehung zahlreicher Legenden und Fälschungen um sie gab, was jeden Zeitgenossen verwirrt, der versucht, die wahren Quellen herauszufinden.

Unter anderem schrieb darüber der große Mathematiker und Philosoph Leibniz in seinem Buch "Hauptschriften zu den Grundlagen der Philosophie": "Da man aber den rechten Schlüssel des Geheimnisses nicht besaß, so wurde die Wißbegier hier schließlich auf Nichtigkeiten und Aberglauben aller Art geführt, woraus zuletzt eine Art Vulgär- Cabbala, die von der wahren weitab liegt, und unter dem falschen Namen der Magie, mannigfaltige Phantastereien entstanden, von denen die Bücher wimmeln."

 

6. Nachdem die Philosophie einen Teil der Kabbala übernahm, ging sie einen anderen Weg. Von ihr stammen die modernen Wissenschaften über unsere materielle Welt ab, über ihre Gesetze - im Rahmen der Erscheinungen, die für unsere fünf Sinnesorgane wahrnehmbar sind.

Die antiken Weisheiten und unter ihnen die Kabbala blieben unterdessen außerhalb des Interessenbereichs der Forscher. Was immer die Wissenschaft zu verstehen unfähig war, was immer für sie unerreichbar blieb, fiel in den Bereich von Religionen, Ritualen und Bräuchen.

 

7. Wissenschaft und Religion sind zwei parallele Wege, welche die Menschheit verfolgte, während sie die Welt erforschte und versuchte, die Möglichkeiten und den Platz des Menschen in ihr zu verstehen und das Ziel und den Sinn des Daseins zu definieren. Wie dem auch sei, brachten beide Wege die Menschheit von der Erkenntnis der Höheren lenkenden Kraft ab, von der Übereinstimmung mit ihr. Man studierte die Natur, nicht um zu erfahren, was Sie von jemandem erwartet, und sich dementsprechend zu verändern, sondern, um die Natur dem eigenen Egoismus zum Gefallen zu verändern, zu unterwerfen.

 

8. Die Krise in allen Bereichen der menschlichen Tätigkeit - von den Wissenschaften bis hin zum Privatleben eines jeden, ruft die gleiche ewige Frage nach dem Grund des Lebens und dessen Ziel hervor. Heute wird uns zunehmend klar, dass wir nichts über die Natur, über den Grund der Existenz des Menschen, über den Prozess, dessen Lenkung und das Ziel unserer Existenz wissen.


Die Wirren verleiteten uns dazu, die Existenz der Großen Weisheit, eines Höheren Plans in der Natur zu akzeptieren. Die Unfähigkeit der Wissenschaft, unsere Fragen zu beantworten, treibt uns dazu an, nach einer neuen
Herangehensweise an die Natur zu suchen, was uns dazu führt, in den Religionen, im Glauben und mystischen Lehren nach der Wahrheit zu suchen. Die äußere Krise hat zu einer inneren Krise geführt, und wir stehen dieser Welt nun vollkommen verwirrt gegenüber.

 


9. Der Ausbruch des Interesses an diesen Lehren, zur Erklärung unseres Lebens nicht mittels wissenschaftlicher Erforschung, sondern durch alle möglichen "jenseitigen" Methoden, konnte in den letzten 30 Jahren beobachtet werden und verschwindet nun vor unseren Augen. Von allen Verirrungen bleiben der Menschheit nur noch wenige Glaubensrichtungen zu "prüfen", um sich von ihnen loszusagen und sie endgültig zu vergessen.

 

Unsere Zeit ist die Zeit der Rückkehr der Menschheit über die Mystik zur Wiederentdeckung wahrer antiker Weisheiten. Die Wissenschaft der Kabbala, die in den letzten Jahren immer mehr in Erscheinung trat, soll dabei die Schlüsselrolle spielen.

Kabbala hatte wie alle anderen antiken Weisheiten vor ungefähr 5000 Jahren ihren Ursprung in Mesopotamien, der Wiege der Zivilisation. Dort wurden sie seinerzeit durch die Menschheit entdeckt, dann bis zur heutigen Zeit vergessen, um in unserer Zeit wiederentdeckt zu werden. Nicht zufällig befindet sich auch dort das Zentrum des heutigen Zusammenstoßes der Zivilisationen.

 

10. In der Tat bestimmt, definiert und gestaltet die Entfaltung des menschlichen Egoismus die ganze Geschichte der Menschheit. Während sich der Egoismus entwickelt, treibt er den Menschen zur Erforschung seiner Umgebung an - zur Verwirklichung der wachsenden egoistischen Wünsche. Im Unterschied zur leblosen, pflanzlichen und tierischen Natur unserer Welt entwickelt sich der Mensch ständig, sowohl von Generation zu Generation als auch jeder persönlich - im Laufe seines kurzen Lebens.

Der Egoismus in der Menschheit entwickelt sich über 5 aufsteigende Stufen.

Im Altertum war der Mensch noch nicht egoistisch genug, um sich der Natur entgegenzustellen. Er fühlte sie sowie alles, was ihn umgab, und diese gegenseitige Empfindung war ihre Sprache, in vielerlei Hinsicht sogar ohne Worte, ähnlich wie Telepathie, auf einem gewissen spirituellen Niveau. Diese Art von Kommunikation findet man immer noch unter primitiven Völkern.

Die erste Stufe des egoistischen Wachstums veranlasste einen Umbruch in der Menschheit. Sie erschuf im Menschen den Willen, sich nicht in Angleichung an die Natur zu verändern, sondern die Natur nach seinem Gefallen zu wandeln. Allegorisch wird das als der Wunsch beschrieben, einen "Turm bis zum Himmel" zu bauen - sich die Natur zu unterwerfen.


11. Der gewachsene Egoismus trennte den Menschen von der Natur. Anstatt den wachsenden Gegensatz zwischen sich und der Natur zu korrigieren, bildete sich der Mensch ein, dass er den Schöpfer egoistisch erreichen könnte: nicht durch die Korrektur des Egoismus, sondern indem er über allem herrscht.

Dadurch hat er sein Ich der Umgebung entgegengestellt - der Gesellschaft und der Natur. Anstatt die Menschen, die ihn umgeben, als seine Nächsten, und die Natur als sein Zuhause zu empfinden, hörte der Mensch auf, die Natur und die anderen Menschen zu verstehen. Statt Liebe entstand Hass. So entfernten sich die Menschen voneinander und das einzige Volk der antiken Welt spaltete sich in zwei Gruppen, von denen eine in den Westen und die andere in den Osten zog. Anschließend spaltete sich jede Gruppe wiederum in eine Vielzahl von Völkern, und heute werden wir Zeugen des Beginns der Zusammenkunft und der Wiedervereinigung zu einer einzigen Nation.


12. Allegorisch findet das in der Tora Ausdruck (Genesis 11, 1-9): "Es hatte aber alle Welt einerlei Zunge und Sprache. Als sie nun nach Osten zogen, fanden sie eine Ebene im Lande Schinar und wohnten daselbst. Und sie sprachen untereinander: Wohlauf, lasst uns Ziegel streichen und brennen! - und nahmen Ziegel als Stein und Erdharz als Mörtel und sprachen: Wohlauf, lasst uns eine Stadt und einen Turm bauen, dessen Spitze bis an den Himmel reiche, damit wir uns einen Namen machen; denn wir werden sonst zerstreut in alle Länder. Da fuhr der Herr hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, die die Menschenkinder bauten. Und der Herr sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe! So zerstreute sie der Herr von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen. Daher heißt ihr Name Babel, weil der Herr daselbst verwirrt hat aller Länder Sprache und sie von dort zerstreut hat in alle Länder".


13. Flavius Josephus beschreibt, dass es Nimrod war, der Enkel von Cham, dem Sohn von Noah, der das Volk dazu anstachelte, dem Schöpfer zu trotzen. Er riet ihnen, einen Turm zu bauen, höher als das Wasser aufsteigen kann - und sich dadurch am Schöpfer für den Tod der Vorfahren zu rächen. Ohne an Eifer und Mühen zu sparen, machten sie sich an den Turmbau.


Als der Schöpfer sah, dass die Menschen nach der Lektion der Flut nicht zurechtkamen, machte der Schöpfer sie verschiedensprachig - sie hörten auf, einander zu verstehen, und gingen auseinander. Der Ort, wo man den Turm baute, nannte man Babylon, wegen der dort stattgefundenen Vermischung von Sprachen, statt einer Sprache, welche es zuvor gab.

 

14. Zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts entdeckte der deutsche Archäologe R. Koldewey in Babylon Überreste eines Turmes, mit einer Größe von 90x90x90 m.


Herodot, der im 5. Jahrhundert vor unserer Zeitrechnung lebte, beschrieb den Turm als eine siebenstöckige Pyramide, mit den gleichen Maßen.

Historische Quellen berichten, dass sich im Zentrum von Babylon die Tempelstadt Esagila befand, und in deren Zentrum - der Tempel der höchsten Gottheit Marduka - der Turm von Babylon. Er wurde als Etemenanki bezeichnet, was soviel heißt wie der Grundstein von Himmel und Erde.

Esagila war das religiöse Zentrum der damaligen Welt in ihrem Kampf gegen die monotheistische Religion. Astrologie, Sternzeichen und Horoskope, Wahrsagungen, Zahlenmystik, Spiritismus, Magie, Zauberei, Heilsprüche, Beschwörung böser Geister - all das wurde in Esagila entwickelt, überlebte bis in die heutigen Tagen und gerade heute erleben wir den letzten Ausbruch dieser Glaubensrichtungen.

 

15. Seit jener Zeit und während der vergangenen 5000 Jahre stellte sich der Mensch der Natur, d.h. der Eigenschaft des absoluten Altruismus entgegen. Statt der Korrektur eines ständig wachsenden Egoismus zum Altruismus hin, statt der Angleichung an die Natur, errichtete die Menschheit ein künstliches Schutzschild der Natur gegenüber. Zu diesem Zweck entwickelte sie Wissenschaften und Technologien im Verlauf der vergangenen 5000 Jahre, wobei das den eigentlichen Bau des Turmes von Babylon darstellt - wenn der Mensch nicht sich selbst korrigiert, sondern die Natur beherrschen will.

 

16. Seitdem hat der Egoismus etappenweise sein maximales Ausmaß in der Menschheit erreicht. Die Menschheit verlor die Illusion, ihren Egoismus mittels der technologischen und gesellschaftlichen Entwicklung erfüllen zu können. Heute beginnen wir zu begreifen, dass unser ganzer Weg seit der Zeit der Krise von Babylon, umsonst beschritten wurde.

Besonders heute, da wir uns der Krise und der Sackgasse unserer Entwicklung bewusst werden, kann gesagt werden, dass die Konfrontation zwischen dem Egoismus und dem Schöpfer die eigentliche Zerstörung des Turmes von Babylon ist. Damals wurde der Turm von der Höheren Kraft vernichtet, doch heute zerstören wir ihn in unserem eigenen Bewusstsein, sozusagen durch uns selbst. Die Menschheit ist bereit zuzugeben, dass der von ihr damals gewählte Weg der Beseitigung des egoistischen Gegensatzes zur Natur durch Technologie, statt der Korrektur des eigenen Egoismus zum Altruismus hin, in die Sackgasse führt.

 

17. Der Prozess der Aufspaltung in zwei Gruppen, die sich geographisch und kulturell auseinander entwickelten, begann in Babylon und erreicht heute seinen Höhepunkt. Während der vergangenen 5000 Jahre wurde jede Gruppe zu einer Zivilisation von vielen unterschiedlichen Völkern. Die eine Gruppe ist das, was wir als die westliche Zivilisation bezeichnen, und die andere umfasst die östliche Zivilisation und schließt Indien, China und die islamische Welt ein.

Es ist kein Zufall, dass wir heute Zeugen einer gigantischen Kollision der Zivilisationen werden, die die Zukunftsfähigkeit der Menschheit bedroht. Das ist einer der Schlüsselfaktoren in der modernen Krise. Um so mehr spiegelt dieser Zusammenstoß die Kulmination des Prozesses wieder, der mit dem Fall des Turmes von Babylon begann. In Babylon wurde eine einzige Nation gespalten, weil der Egoismus zwischen deren Mitgliedern sie trennte, und nun ist es an der Zeit für die Mitglieder einer einzigen Nation, der Menschheit, sich wieder zu vereinigen, zu einem einzigen Volk. Heute stehen wir an dem Trennungspunkt, zu dem es in der Zeit von Babylon kam, nur dass wir uns heute unserer Situation bewusst sind.

Gemäß der Wissenschaft der Kabbala sind dieser Zusammenstoß, die globale Krise und das Auftauchen von Mystizismus und Aberglauben der Beginn einer erneuten Verbindung der gesamten Menschheit zu einer neuen und vereinten Zivilisation, ähnlich wie es vor dem Bau des Turmes von Babylon war.

 

18. Die Kabbala wurde zur Zeit der babylonischen Verirrung entdeckt, in Form einer Sammlung von Daten über den Grund für das allmähliche Wachstum des Egoismus im Menschen. Die Kabbala sagt, dass die Eigenschaft alles Existierenden der egoistische Wunsch ist, sich zu füllen.

Doch in natürlicher Form ist es unmöglich, die egoistischen Wünsche zu erfüllen, da der ankommende Genuss, die Erfüllung, den Wunsch aufhebt - und als Folge dessen nicht mehr verspürt wird. Ähnlich wie die Nahrung das Hungergefühl verringert, und damit einher auch der Genuss am Essen verschwindet.

Doch da der Mensch ohne Genuss nicht existieren kann, ist er gezwungen, in sich ständig neue Wünsche zu entwickeln, um bei deren Erfüllung Genüsse zu verspüren. Diese ständige Jagd nach einem Genuss, den zu erreichen es unmöglich ist, macht unser ganzes Leben aus. Enttäuschung und Leere rufen Depressionen hervor, führen zu Drogenkonsum.

 

19. Wenn die Erfüllung sowohl den Wunsch als auch den Genuss aufhebt, ist es dann überhaupt möglich, eine Erfüllung zu erreichen?

Antike Weisheiten berichten uns auf allegorische Weise, dass der Mensch als ein einziges Wesen erschaffen wurde. Gemeint ist, dass alle Menschen von Anfang an miteinander verbunden sind, wie ein einziger Mensch. Genau so verhält sich die Natur zu uns - wie zu einem Menschen.

Diese Sammelgestalt wird Adam genannt, vom Wort "dome" (ähnlich). In altbabylonischer, aramäischer Sprache heißt das "schöpferähnlich". Ursprünglich wurden wir alle sozusagen miteinander verbunden erschaffen, wie ein Mensch. Doch dann, infolge des Wachstums des Egoismus, verloren wir allmählich das Gefühl der Zusammengehörigkeit und entfernten uns voneinander soweit, dass wir begannen einander zu hassen.

 

20. Gemäß dem Plan der Natur muss der Egoismus in uns wachsen, bis wir uns schließlich unseres Zustandes bewusst werden. Die Globalisierung offenbart uns heute, dass wir einerseits miteinander verbunden sind, und uns andererseits der in uns enorm gewachsene Egoismus voneinander trennt.

Wozu sollten wir ursprünglich als ein einziges Geschöpf erschaffen werden, und uns dann in egoistische, voneinander entfernte Individuen aufspalten? Nur so können wir unseren vollkommenen Gegensatz zum Schöpfer erkennen und die Eigenschaft des absoluten Egoismus verstehen - seine Nichtigkeit, Beschränktheit, Ausweglosigkeit. Um unsere egoistische Natur zu hassen, die uns voneinander trennt, und dann selbst zu wollen, uns zu verbinden, die eigene Natur in die entgegengesetzte, altruistische umzuwandeln, selbst den Weg zu finden, aus sich einen Altruisten zu machen, uns mit der ganzen Menschheit wieder zu einem einzigen Ganzen zu verbinden.

 

21. Ähnlich wie egoistische Zellen, sobald sie sich zu einem einzigen Körper verbinden, ihren persönlichen Egoismus für die Existenz des ganzen Körpers aufgeben und im Endeffekt das Leben des ganzen Körpers verspüren, müssen auch wir genau die gleiche Verbindung untereinander erreichen - und werden dann entsprechend dem Erfolg in dieser Vereinigung nicht die eigene physische, sondern die ewige Existenz der Natur verspüren.

Dazu ruft uns das antike Prinzip auf: "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Dies galt vor dem Bau des Turmes von Babylon, und ging dann als Grundsatz in alle Religionen hinein, die aus der altbabylonischen Weisheit entstanden, nach der Zerstörung des Turmes von Babylon und der Spaltung der Menschen in Völker und Staaten. Indem wir diese Regel befolgen, bleibt jeder von uns nicht länger ein einzelner unerfüllter Egoist, sondern verspürt das Leben des Gesamtorganismus - das Leben Adams in seiner Schöpferähnlichkeit. Mit anderen Worten fühlen wir in diesem Zustand die ewige, vollkommene Existenz der Natur.

 

22. Der Altruismus wurde gerade jetzt zum Überleben der Menschheit notwendig, weil sich herausstellt, wie sehr wir alle voneinander abhängig sind. Dieses Verständnis erschafft eine neue Definition des Altruismus: als altruistisch wird eine Absicht oder eine Handlung bezeichnet, die nicht aus dem Willen zu helfen resultiert, sondern aus der Notwendigkeit der gegenseitigen Verbindung der gesamten Menschheit zu einem einzigen Ganzen. Gemäß der Wissenschaft der Kabbala stellen alle altruistischen Handlungen, die nicht darauf abzielen, die gesamte Menschheit zu einem einzigen Körper zu vereinen, zwecklose Taten dar. Zusätzlich wird es in der Zukunft offensichtlich werden, dass wir in der menschlichen Gesellschaft keine Handlungen ausführen und keine Korrekturen vornehmen müssen, sondern uns lediglich zu einem Körper vereinen.

 

23. Die Veränderung der Beziehung zum Nächsten von einer egoistischen zur altruistischen erhebt den Menschen auf das Niveau der Empfindung einer anderen Welt. Wir nehmen die Welt mit unseren Sinnesorganen wahr, und akzeptieren das, was in unseren Sinnen erscheint, als unser Lebensgefühl. Die gegenwärtige egoistische Wahrnehmung erlaubt es uns nur, unsere eigenen Eindrücke von der Umgebung zu fühlen. Die Korrektur unserer Natur wird es uns erlauben zu fühlen, was nicht in unserem Inneren, sondern außerhalb von uns geschieht, die gesamte Natur.

Indem wir also außerhalb von uns statt innerhalb von uns empfinden, beginnen wir, die gesamte umgebende Welt wahrzunehmen, und nicht mehr nur ein Fragment von ihr. Letztlich entdecken wir, dass die ganze Welt um uns herum eine einzige altruistische Naturkraft ist.

Wenn wir uns mit ihr vereinen, empfinden wir unsere Existenz genau so, wie die Natur existiert - ewig und vollkommen. Wir identifizieren uns mit dieser Empfindung, sie beherrscht uns, und in diesem Zustand ist es so, dass sogar wenn der Körper stirbt, wir uns weiterhin als in der ewigen Natur existierend fühlen. In solch einem Zustand beeinflussen körperliches Leben und Sterben nicht unsere Empfindung von Existenz, weil die innere egoistische Wahrnehmung durch die äußere altruistische ersetzt wurde.

 

24. In dem antiken kabbalistischen Buch Sohar heißt es, dass die Menschheit am Ende des 20. Jahrhunderts gleichzeitig den maximalen Egoismus und die maximale Leere darin erreichen wird. Dann wird sie eine Methodik des Überlebens brauchen - eine Methode der Erfüllung. Dann, so sagt es das Buch Sohar, wird es an der Zeit sein, der Menschheit Kabbala zu offenbaren, als eine Methodik der Erreichung der Übereinstimmung mit der Natur.

 

25. Die Korrektur des Menschen und der ganzen Menschheit, die Erreichung einer Übereinstimmung mit der altruistischen Natur geschieht nicht plötzlich, nicht durch alle gleichzeitig, sondern in dem Maße, wie jedem Einzelnen und allen die persönliche und allgemeine Krise bewusst wird.

Die Korrektur beginnt, sobald dem Menschen seine egoistische Natur als die Quelle alles Bösen bewusst wird. Anschließend findet die Suche nach Mitteln zur Veränderung dieser Natur statt. Die Suche führt den Menschen zur Schlussfolgerung, dass nur der Einfluss der Gesellschaft ihm helfen kann. Nur wenn die Menschheit ihre Werte ändern und für den Altruismus "wirbt", für Taten, die nicht auf gegenseitige Hilfe ausgerichtet sind, sondern auf die Vereinigung aller in Schöpferähnlichkeit, als dem einzigen Wert.

 

26. Die Gesellschaft muss das Bewusstsein des Menschen auf das Niveau des Verständnisses für die kollektive Verantwortung heben, weil sich der Schöpfer zu uns wie zu einem einzigen Geschöpf - Adam verhält. Die Menschheit hat versucht, ihre Ziele auf egoistische Weise zu erreichen, jeder einzeln, und erkannte, dass sie gezwungener weise verpflichtet ist, ihre Probleme kollektiv, altruistisch zu lösen. Die heutige allmähliche Offenbarung des Egoismus in der Menschheit wird uns zwingen, die antike Methode der Kabbala anzuwenden, deren Verwirklichung uns im antiken Babylon nicht gelang.

 

27. Der Ursprung für alles Leiden, das in der Welt zutage tritt, ist die Gegensätzlichkeit des Menschen zur Natur. Alle anderen Teile der Natur, leblos, pflanzlich und tierisch, befolgen die Befehle der Natur instinktiv und definitiv. Nur das menschliche Verhalten setzt ihn in Kontrast zur leblosen, pflanzlichen und tierischen Natur.

Da der Mensch das höchste Geschöpf der Natur ist, hängen alle übrigen Teile der Natur (leblose, pflanzliche und tierische) von ihm ab. Infolge der Korrektur des Menschen erheben sich alle Teile der Natur, das gesamte Universum auf ihre ursprüngliche, vollkommene Stufe in vollständiger Verschmelzung mit dem Schöpfer.

 

28. Gemäß dem Plan des Schöpfers muss das ganze Universum diesen Zustand erreichen, und die für diese Korrektur bemessene Zeit ist begrenzt. Das Buch Sohar verweist auf den Beginn der Korrektur - ab dem Anfang des 21. Jahrhunderts. Von dieser Zeit an werden ständig wachsende Leiden die Menschheit zur Korrektur antreiben.

Die Anerkennung des Ziels der Natur und das Wissen über die Methodik der Korrektur werden es uns erlauben, uns bewusst zum Ziel zu bewegen - schneller als die Leiden uns von hinten einholen werden.Auf diese Weise werden wir nicht Leiden, sondern Erfüllungen, Begeisterung verspüren können, sogar noch während wir uns auf dem Weg der Korrektur befinden.

Alles hängt nur von unseren Bemühungen darin ab, der Gesellschaft die Ursache für die Krise und den Weg zu deren Überwindung zu erklären. Wir müssen erklären, dass die Krise notwendig für uns ist, um den herrlichsten, ewigen und vollkommenen Zustand zu erreichen. Dieses Ziel zu erklären ist keine einfache Aufgabe, doch die eskalierende Krise ermöglicht es uns allen, den Prozess für notwendig und zweckerfüllt zu erachten. Was unsere Zeit besonders macht, ist die Tatsache, dass sich einher mit der Zuspitzung der Krise ein Fenster öffnet und sich darin eine Chance für Veränderung bietet. Wir sind fähig und in der Tat verpflichtet, die Krise als den optimalen Zustand für die Erreichung und die Erschaffung einer neuen, korrigierten Zivilisation zu erklären.

 

Die Krise und deren Lösung

A r o s a , 2 2 . J a n u a r 2 0 0 6


DIE KRISE


Die allgemeine globale Krise der Menschheit ist offensichtlich. Depression, Drogen, Zerfall der Familie, Terror, nicht steuerbare Sozialsysteme, die Bedrohung durch den Gebrauch nuklearer Waffen und ökologische Katastrophen sind ihre Anzeichen. Das neue Buch von Prof. Ervin Laszlo, The Chaos Point, beschreibt auf verständliche und sehr informative Art und Weise die globale Krise, in der wir uns befinden.

Der Gebrauch nuklearer Waffen stellt die Menschheit vor eine wachsende Gefährdung ihrer Existenz. Führende Wissenschaftler sind der Meinung, dass der Menschheit nicht mehr viel Zeit bleibt, um der Eskalation der Krise vorzubeugen, sei es in einem thermonuklearen Krieg oder einer globalen ökologischen Katastrophe.

Obwohl die Anzeichen der Krise offensichtlich sind, wird ihre Existenz in der Regel geleugnet. Wegen der scheinbaren Ausweglosigkeit wird sie bisweilen sogar von Regierungen, sozialen Organisationen, Wissenschaftlern, Soziologen und Psychologen vertuscht. Der Grund für diese absichtliche Verschleierung der globalen Krise liegt in der Tatsache, dass sie keine Wege sehen, den gegenwärtigen Zustand zu korrigieren. Als Resultat dieser Vogel-Strauss-Politik wird das Problem nur vergrößert und die heranrückende Katastrophe beschleunigt.

Unter Ärzten sagt man, dass die richtige Diagnose der halbe Weg zur Heilung bedeutet. Das Kaschieren unserer Krankheit und die Unterbewertung ihres Schweregrades stellt eine unmittelbare Lebensbedrohung dar.

Obwohl das Hauptproblem unserer Zivilisation in der Bewältigung der globalen Krise liegt, muss die Lösung zunächst für ein nicht weniger komplexes Problem gefunden werden, nämlich wie man der Gesellschaft die entstandene Krisensituation erklärt. Wenn die Öffentlichkeit die Ursache der Krise versteht und akzeptiert, wird das an sich bereits den Weg aus der Krise erleichtern. Heute sind viele Menschen immer noch dabei in wissenschaftlichem, kulturellem und sozialem Fortschritt nach Lösungen zu suchen, und vergessen dabei, dass die Krise dadurch entstand, dass wir uns zu sehr auf diesen Fortschritt verließen..

 

Um einer weiteren Eskalation der Krise vorzubeugen, müssen wir:.


•die Existenz der Krise anerkennen;

•ihre Ursachen aufdecken;

•uns bewusst werden, dass eine Alternative existiert sowie Möglichkeiten, aus der Krise herauszukommen;

•einen Maßnahmenplan aufstellen;

•den Plan umsetzen.

 

Bedauerlicherweise befinden sich nicht nur die Menschheit und die menschliche Gesellschaft in einem kritischen Zustand. Gemeinsam mit uns nähert sich die gesamte Natur einer Katastrophe. Um daher die Ursachen der Krise zu verstehen, müssen wir zunächst die Grundlagen der Natur analysieren.


Altruismus ist das Prinzip des Lebens


Altruismus ist als Sorge um das Wohl des Nächsten definiert. Die Forschung offenbart, dass Altruismus nicht nur in der Natur existiert, sondern auch die Existenzgrundlage eines jeden Lebewesens darstellt.

Ein lebendes Objekt ist eines, welches von seiner Umgebung empfängt und ihr gibt. Jeder lebende Organismus besteht aus einer Kombination von Zellen und Organen, die zusammen arbeiten und einander in perfekter Harmonie ergänzen. In diesem Prozess sind sie verpflichtet, gegenseitige Zugeständnisse zu machen, sich zu beeinflussen und zu unterstützen. Das Gesetz der Integration von Zellen und Organen gemäß dem altruistischen Prinzip "Einer für Alle" ist in jedem lebenden Organismus wirksam.

Die gesamte Materie stellt nun unterschiedliche Abstufungen des Verlangens dar, mit Kraft, Vitalität und Genuss erfüllt zu werden. Die Intensität dieses Wunsches bildet unterschiedliche natürliche Stufen: unbelebte, pflanzliche, tierische und menschliche. Diese Intensität bestimmt des Weiteren alle Prozesse, die innerhalb dieser Stufen stattfinden und erzeugt und formt jedes nur erdenkliche Phänomen in der Welt. Jede höhere Stufe ist eine Manifestation eines größeren Verlangens und schließt alle vorausgegangenen Stufen ein.

Dadurch, dass wir die Einheit der Natur in dem Prinzip "Einer für Alle" erkennen, beginnen wir, die Einzigartigkeit des Phänomens Mensch und seinen Platz in der Welt wahrzunehmen. Die Besonderheit des Menschen verglichen mit dem Rest der Natur liegt nicht nur in der Stärke und dem Charakter menschlicher Wünsche, sondern auch in der Tatsache, dass seine Wünsche sich ständig ändern und entwickeln. Auf diese Weise sind menschliche Wünsche die motivierende Kraft, welche die Zivilisation vorantreibt und entwickelt.

Mit Ausnahme des Menschen, konsumiert die ganze Natur nur das, was sie zu ihrer Existenz braucht. Der Mensch allein sehnt sich nach mehr als er braucht - in der Nahrung, im Sex, in körperlichem Komfort, und ganz besonders in den Wünschen, die nur ihm innewohnen: der (endlosen) Jagd nach Reichtum, Macht, Ehre, Ruhm und Wissen.

Das Verlangen nach Dingen, die für den Menschen existenziell sind, gilt nicht als egoistisch, sondern als natürlich, da es als Befehl der Natur entsteht. Diese Wünsche sind in der leblosen, pflanzlichen und tierischen Natur präsent, und eben auch im Menschen. Nur diejenigen menschlichen Wünsche, die über das Existenznotwendige hinausgehen, sind egoistisch.

Zusätzlich zu der Tatsache, dass die menschlichen Verlangen exponentiell wachsen, schließen sie auch das Vergnügen darin ein, andere herabzusetzen, oder andere leiden zu sehen. Diese Wünsche wurden uns nicht von der Natur gegeben, sondern werden uns durch Erziehung und soziale Umgebung eingepflanzt.

Unsere anhaltende Entfaltung in diesen Wünschen zeigt an, dass wir unsere Entwicklung noch nicht abgeschlossen haben. Nur diese Wünsche können als altruistisch oder egoistisch betrachtet werden, entsprechend dem Ziel, mit welchem wir sie nutzen. Im Augenblick bewirkt ihre Entwicklung gleichzeitig den Progress und die übergreifende Krise.

Wie bereits erwähnt, befinden sich alle Naturkräfte, abgesehen vom menschlichen Ego, in einem Gleichgewicht und bilden dabei ein einziges System, wobei nur der Mensch ihre Harmonie stört. Alles in der Natur ist miteinander verbunden und strebt stets ein inneres und äußeres Gleichgewicht an. Eine Störung des Gleichgewichts führt zu einem Zerfall des Organismus, zur Krankheit und schließlich zum Tod. Die Möglichkeit, dieses Gleichgewicht wieder herzustellen, ist eine notwendige Voraussetzung für die Existenz des Lebens.

 

Das Auftreten eines Konflikts

 

In der ganzen Natur verhalten sich nur Menschen in böswilligen Absichten zu Anderen. Kein anderes Geschöpf verletzt, erniedrigt oder nutzt ein anderes Geschöpf aus, hat Lust an der Unterdrückung anderer oder erfreut sich an deren Leid. Die egoistische Verwendung menschlicher Wünsche (d.h. mit der Absicht von Selbsterhebung auf Kosten der Mitmenschen) führt zu einem gefährlichen Ungleichgewicht mit der Umwelt. Der menschliche Egoismus ist die einzige existierende zerstörende Kraft. Deshalb wird die Welt nur bestehen können, wenn der Mensch seine egoistische Haltung der Gesellschaft gegenüber ändert.

Der Egoismus eines Teils führt zum Tod des Ganzen. Wenn eine Zelle in einem lebenden Organismus beginnt, sich den anderen Zellen gegenüber egoistisch zu verhalten, dann wird sie krebsartig. Solch eine Zelle beginnt, umgebende Zellen zu verschlingen, wird ihnen und den Bedürfnissen des Gesamtorganismus gegenüber vollkommen gleichgültig, und vernichtet letztendlich den gesamten Organismus einschließlich sich selbst. Das Gleiche gilt für den menschlichen Egoismus in Bezug auf die Natur; während dieser sich selbstständig entwickelt, losgelöst vom Rest der Natur und nicht als integraler Teil von ihr, führt er alles einschließlich sich selbst in den Tod.

Zellen können nur existieren, sich entwickeln und vermehren, indem sie als ein einziges Ganzes zusammenwirken. Das Gesetz der altruistischen Wechselbeziehungen wirkt in jedem Geschöpf, nur nicht im Menschen. Dem Menschen ist die Freiheit des Willens gegeben, sich vollständig der Notwendigkeit des Altruismus bewusst zu werden und dieses generelle Naturgesetz freiwillig einzuhalten.

Die Globalisierung und die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft haben uns gezwungen, die Welt als ein einziges aus Gegensätzen bestehendes Ganzes zu sehen. Die Erforschung der umgebenden Welt enthüllt die wechselseitige Verbindung unter all ihren Teilen, ihre kausale Entwicklung und den Zweck ihrer Handlungen. Die Perfektion der Welt liegt in der Einheit ihrer Bestandteile. Dies kann nur durch eine Koexistenz aller Teile der Natur erzielt werden, wenn jedes Teil für die Aufrechterhaltung des Gesamtsystems arbeitet.

Wie bereits erwähnt, erfüllt die ganze Natur abgesehen vom Menschen strikt ihre Bestimmung. Es ist also offensichtlich, dass das Problem der Menschheit darin besteht, die maßlosen Verlangen jedes Menschen in Einklang mit der Natur zu bringen, deren integraler Teil zu werden und als ein einziger Organismus zu agieren. Anders ausgedrückt besteht das Ziel der Menschheit darin, altruistisch zu werden.

 

Anhaltender Genuss kann nur in altruistischen Wünschen auftreten


Der Genuss wird nur an dem Punkt des Zusammentreffens zwischen dem Wunsch und dessen Erfüllung verspürt. In dem Augenblick wenn der Genuss das Verlangen erfüllt, verschwindet das Letztere, weil es bekam was es wollte. Anschließend verschwindet der Genuss gemeinsam mit dem Verlangen.

Je größer also der Wunsch ist, desto leerer fühlt man sich, während man versucht, ihn zu erfüllen. Die Leere und die Unfähigkeit, unsere Wünsche zu erfüllen, treiben uns dazu an, ständig nach neuen Erfüllungen, Befriedigungen zu suchen, und unser ganzes Leben in diesem Zustand zu verbringen, bis wir zu Tode erschöpft sind.

Die Lösung für diese "Falle" besteht in altruistischer Befriedigung. Bei altruistischer Befriedigung unterscheidet sich der Ort, der erfüllt (befriedigt) wird, vom Ort des Verlangens, weil man im Altruismus Genuss daraus schöpft, Anderen Vergnügen zu bereiten. Da der Genuss im Anderen verborgen liegt, neutralisiert er nicht mein Verlangen; je mehr ich daher andere erfülle, desto mehr kann ich genießen. Das modus operandi besteht im Prinzip, den ewigen Genuss zu erlangen, nach dem wir alle uns so sehr sehnen.

 

Der lange und der kurze Weg zur Lösung der Krise


Man kann sich der Erkenntnis dessen, dass der Egoismus die Wurzel alles Bösen ist, entweder auf dem Weg des Leidens oder auf dem kurzen Weg der Korrektur nähern. Überdies stellt der Weg des Leidens gar keinen Weg dar, sondern bezeichnet lediglich den Zeitraum, den man braucht, um die schrecklichen Konsequenzen der eigenen Sturheit und des eigenen Egoismus zu erkennen.

Sobald sich jedoch eine ausreichende Menge an Leiden angesammelt hat, kalkuliert der Mensch und entscheidet, dass der größere Vorteil in der Korrektur und nicht im Leiden liegt, und bemüht sich darum, sich zu ändern.

Anstatt also den langen Weg zu beschreiten, kann man auch den kurzen und leichten Pfad der Korrektur wählen. Wir können uns das Wissen über den Aufbau der Welt, ihre Kausalität und ihren Zweck aneignen, noch bevor wir gezwungen werden. Durch dieses Wissen beschleunigen wir die Erkenntnis der Tatsache, dass der Egoismus schlecht ist und umgehend der Notwendigkeit, sich unter dem Einfluss des Leidens, des Bösen im Egoismus, bewusst zu werden.

Darum müssen wir den Vorgang der Erkenntnis des Egoismus als das Böse in der ganzen Welt beschleunigen, indem wir das Wissen über die Krise und ihre Ursache verbreiten - die Tatsache, dass wir der Natur entgegengesetzt sind.

Obwohl es dem Menschen scheint, als sei er frei und handele aus seinem eigenen Willen heraus, ist er jedoch in Wirklichkeit den Anweisungen seiner Gene unterworfen und erfüllt die Wünsche seiner gesellschaftlichen Umgebung. Diese Einflüsse und Anweisungen bestimmen alle unsere Werte, indem sie uns zeigen, wie vorteilhaft es ist, stark, mächtig und reich zu sein. Der Mensch arbeitet sein ganzes Leben lang hart, nur um der Gesellschaft zu zeigen, wie erfolgreich er ihre Gesetze befolgt. Am Ende stellt sich heraus, dass er überhaupt nicht für sich selbst lebt, sondern stets bemüht ist, in den Augen der eigenen Kinder, der Verwandtschaft, des Bekanntenkreises und der Gesellschaft als Ganzes gut auszusehen.

Um daher eine Korrektur zu erzielen, müssen wir zunächst die gesellschaftlichen Werte ändern, die Standards, die von ihnen gesetzt werden, und ihre Definitionen des Erfolgs. Der Erfolg in der Krisenlösung hängt also eindeutig von der Änderung der Werte in der Gesellschaft ab. Wenn wir also Leiden und Zerstörung vermeiden und einfach und schnell zu einer neuen Zivilisation gelangen wollen, müssen wir das Wissen über die Krise, ihre Ursache und Lösung verbreiten.

 

ALTRUISTEN UND EGOISTEN IN DER GESELLSCHAFT


Aus der Forschung von Wissenschaftlern folgt, dass Altruisten ungefähr 10% der Menschheit ausmachen. Der Prozentsatz von Altruisten in der Gesellschaft ist konstant. Er ist genetisch bedingt und hängt nicht von äußeren Bedingungen ab, wie der Familie, der Erziehung und der Gesellschaft. Altruismus verschwindet nicht. Das altruistische Gen liegt im Menschen verborgen und kann nicht zerstört werden.

 

Obgleich 90% der Menschen in jeder Gesellschaft Egoisten sind, basieren Kultur, Wissenschaft, Kunst, Religion, Moral, Gesetz und Ausbildung vollständig auf dem Konzept der 10% Altruisten. Der Grund dafür ist, dass altruistisches Verhalten für alle gut ist. Altruismus beherrscht die Erziehung; Schulen lehren uns, Altruisten zu sein; uns wird beigebracht, ehrlich, fleißig zu sein, andere zu respektieren, mit anderen zu teilen, freundlich zu sein und die Nächsten zu lieben. All das geschieht, weil der Altruismus der Gesellschaft Nutzen bringt.

Aus den Gesetzen der Funktionsweise eines lebenden Organismus sehen wir, dass die Existenz eines Organismus von der Zusammenarbeit aller seiner Teile abhängt. Während geborene Altruisten sich auf natürliche Weise altruistischen Taten widmen, scheinen Egoisten solche Taten unmöglich. Trotz ihrer eigentlich egoistischen Natur führt das Bewusstsein für das Gesetz lebendiger Organismen zu einer altruistischen Koexistenz von Zellen in jedem Organismus.

Auf ähnliche Weise ist die Wahrnehmung der Vorteile altruistischen Verhaltens ist auch in einer egoistischen menschlichen Gesellschaft präsent. Niemand in der Welt setzt altruistischen Taten aktiv etwas entgegen. Im Gegenteil, alle Organisationen und einzelne Persönlichkeiten geben ihre Mitwirkung an altruistischen Tätigkeiten bekannt und sind stolz darauf. Niemand trotzt öffentlich der Verbreitung altruistischer Ideale in der Welt. Der Erfolg darin, die Menschheit einfach und schnell zu einer neuen Zivilisation zu führen, hängt also offensichtlich von der Vereinigung altruistischer Organisationen und der Verbreitung der von ihr getragenen Botschaft ab.

 


KONZEPT FÜR DEN WEG AUS DER KRISE

 

Das Ziel der altruistischen Kräfte besteht darin, neue altruistische gesellschaftliche und menschliche Werte zu schaffen. Das Mittel, unser Verhalten von egoistisch zu altruistisch zu ändern, besteht darin, unsere Prioritäten und die Rangordnung von Werten zu ändern. Wir müssen davon überzeugt sein, dass es viel wichtiger und vorteilhafter ist, der Gesellschaft zu geben als von ihr zu nehmen. Mit anderen Worten muss jeder beginnen, eine viel größere Befriedigung am Geben an die Gesellschaft verspüren, als an jeglichen egoistischen Errungenschaften.

Die öffentliche Meinung ist das einzige Mittel, was wir für dieses Ziel in der Hand haben. Denn es gibt nichts wichtiges für einen Menschen, als die Anerkennung der Gesellschaft. Der Mensch ist so aufgebaut, dass das Ziel seines Lebens darin besteht, sich die Sympathie der Gesellschaft zu verdienen.

Diese Tatsache ist so immanent, dass jeder abstreitet, der Zweck jeder seinen Handlungen bestünde darin, die Anerkennung der Gesellschaft zu erlangen. Die Frage nach dem Beweggrund für diese oder jene Handlungen erwischt uns unvorbereitet. Wir mögen behaupten, von Wissbegier oder sogar von Geld motiviert zu sein, doch wir würden niemals den wahren Beweggrund offenbaren - die Anerkennung der Gesellschaft!

Wie oben bereits erwähnt, sind Menschen auf eine Weise aufgebaut, dass die menschliche Umgebung alle unsere Vorlieben und Werte bestimmt. Wir werden vollkommen und unfreiwillig von der öffentlichen Meinung gesteuert. Deshalb kann die Gesellschaft dem Individuum jeden (sogar äußerst abstrakten) Wert und jede Art des Verhaltens aufzwingen.

Ein gutes Beispiel für die Vorherrschaft der Gesellschaft bietet das System modernen Warenkonsums. Die Gesellschaft ist ständig darauf bedacht, künstliche Werte und Moden zu schaffen, und dadurch den Konsum weiter voranzutreiben.

Um die Bildung altruistischer Werte in der Gesellschaft zu ermöglichen, sollte deren altruistischer Teil sich vereinigen und Einfluss auf Massenmedien, pädagogische Institutionen und diverse staatliche und soziale Organisationen ausüben.

 

Die Gesellschaft muss Wissen über Folgendes erhalten:

 

•die Natur der Welt und ihre Gesamtheit (Integrität), ihr Ziel und Programm;


•die Natur der Krise, die zweckmäßig und durch die Natur programmiert ist;


•die Ursache der Krise - die egoistische Natur des Menschen;


•die Möglichkeit zur Überwindung der Krise nur durch die Änderung der menschlichen Natur.

 


Die Gefahr einer kritischen Lage erfordert von der Menschheit - aus der Furcht vor Selbstzerstörung heraus - den höchsten Wert altruistischer Taten mit allen möglichen Mitteln zu preisen (für weitere Details siehe Anhang). Eine kontinuierliche, zweckmäßige Bildung der öffentlichen Meinung wird jeden Einzelnen mit einem Umfeld ausstatten, das ihn dazu zwingen wird, seiner Gesellschaft zu geben.

 

Die Wandlung der gesellschaftlichen Aufgaben wird eine Änderung der pädagogischen Systeme und Pläne erforderlich machen, schon von einem sehr frühen Alter an. Sie wird zusätzlich eine grundlegende Umgestaltung in allen Bereichen des Bildungswesens und der Kultur fordern: alle Massenmedien werden Geschehnisse in Anlehnung an ihren Nutzen für die Gesellschaft bewerten müssen, um ein erzieherisches Umfeld für das Geben an die Gesellschaft zu kreieren. Die neue öffentliche Meinung wird mit allen Mitteln von Massenmedien, Werbung und Erziehung offen und entschieden egoistische Taten verurteilen, und altruistische als den höchsten Wert preisen müssen.

Als Ergebnis aus dem zweckmäßigen Einfluss der Gesellschaft wird jeder danach streben, nur das Existenznotwendige von der Gesellschaft zu erhalten und dabei keine Mühen sparen, der Gesellschaft von Nutzen zu sein, um ihre Anerkennung zu erhalten.

Auch wenn anfangs jeder unter dem Zwang und dem Einfluss seines Umfeldes in öffentlichem Interesse arbeiten wird, werden die Unterstützung und die Anerkennung seiner Tätigkeiten durch die Gesellschaft ihn mit solch vollkommener Befriedigung erfüllen, dass der Mensch beginnen wird, Geben an die Gesellschaft als einen entscheidenden, einzigartigen Wert wahrzunehmen, sogar ohne von der Gesellschaft für jeden Akt des Gebens eine Belohnung zu erhalten. Dieser Prozess wird das Niveau des menschlichen Bewusstseins auf die Stufe einer neuen Zivilisation heben.

Da die Arbeit der altruistischen Kräfte der Welt die Letztere zu einem Gleichgewicht mit der Natur führen wird, wird sie eine natürliche Unterstützung in Form der Verminderung aller Erscheinungsformen der Krise erfahren. Die zunehmende Übereinstimmung mit der Natur wird zu einer positiven Verwandlung in Ökologie und Gesellschaft führen.

 ERSCHAFFUNG EINER NEUEN ZIVILISATION

 

Der Übergang der Menschheit von der egoistischen Zivilisation zur altruistischen geschieht in zwei Stadien:

 

◦die Vereinigung aller altruistischen Kräfte des Planeten;


◦die Einbeziehung der gesamten Menschheit gemäß ihren Stufen.

 

Das Rettungsteam der Menschheit


Es sollte ein Zentrum für die Vereinigung der altruistischen Kräfte der Welt (Organisationen und Einzelpersonen) gegründet werden.

Altruisten machen 10% der Gesellschaft aus. Von dieser Zahl sind 10% sehr hoch motiviert und zu sofortigen altruistischen Handlungen bereit, während die restlichen 90% nicht so hoch motiviert sind, und demzufolge nicht bereit sind, unabhängig zu handeln, sondern sich lediglich an der Mission zu beteiligen.

Wir gehören zu den aktiven 10% der Altruisten, also zu einer Gruppe, die 1% der Menschheit ausmacht. Es ist daher unsere Pflicht, einen Handlungsplan zu erstellen und dessen aktive Umsetzung zu starten. Diese Verpflichtung zwingt uns, müßige Diskussionen zu vermeiden, den Plan anzunehmen, und mit dessen Verwirklichung zu beginnen.

Es ist genau diese kleine Gruppe von 1% Altruisten, die befähigt ist, die Methodik der Korrektur zu entwickeln und zu verbreiten. Die Geschichte zeigt, dass progressive Ideen immer in kleinen Gruppen entstehen. Natürlich sollte unser Zentrum aus diesem 1% bestehen.

Die egoistischen 90% der Menschheit werden niemals fähig sein, sich zu vereinen, eben ihrer egoistischen Natur wegen. Obwohl wir also nur 1% ausmachen werden wir zu einer mächtigen Kraft, sobald wir uns vereinigen.

Zusätzlich müssen wir ein Koordinationszentrum schaffen, um alle altruistischen Kräfte der Welt unter einem Altruistischen Weltparlament zu vereinen, dessen Basis sich aus den Mitgliedern des WWC zusammensetzen würde. Dieses Zentrum würde Informationsmaterial produzieren, welches darauf abzielen würde, die 10% der altruistischen Weltbevölkerung zu vereinen.

Die Verbreitung der Idee der "Neuen Zivilisation" sollte unter den aktiven 10% der Altruisten (1% der Menschheit) beginnen. Da Altruisten sich um das Wohl der Menschheit sorgen, sind sie auf natürliche Weise darauf vorbereitet. Zu diesem Zweck sollten wir an allen altruistischen Gesellschaften auf der ganzen Welt teilhaben, und uns schließlich auf der Grundlage des Konzepts der Neuen Zivilisation mit ihnen vereinigen.

 

Anhang: Kurz- und mittelfristiges taktisches Konzept


Z I E L S E T Z U N G E N


Der Zweck des Planes besteht darin, die auf der WWC Konferenz in Tokio getroffenen und in der Tokyo Declaration verankerten Entscheidungen umzusetzen. Das "Konzept der Neuen Zivilisation" wurde im Geiste der Tokyo Konferenz verfasst, und der taktische Plan führt dieses Konzept fort.

Der Plan setzt die ideologischen Ziele in die Tat um, und bietet praktische Wege, um altruistische Gedankenmuster anzuwenden und in der breiten Öffentlichkeit auf der ganzen Welt durchzusetzen. Es ist unsere Hoffnung, dass wir durch die Befolgung dieser Maßnahmen einen Prozess ins Laufen bringen werden, der stufenweise in der erwünschten Verwandlung münden wird, die eskalierende Krise rückgängig machen und die Etablierung einer neuen Zivilisation ermöglichen wird.

 

Z U S A M M E N A R B E I T


Um einen konstruktiven Wandel in der Welt zu bewirken, müssen wir eine Agenda unter den Mitgliedern des WWC kreieren, wobei die Kernmitglieder an einem Ideenaustausch und der Produktion erklärenden Materials zusammenarbeiten würden, welches unsere Botschaft vermitteln würde.

Das erklärende Material muss auf diverse Zielgruppen abgestimmt sein, solche wie die Jugend, staatliche und öffentliche Organisationen, gebildete Laien, Europäer, Nordamerikaner, diverse asiatische Länder usw. Obwohl das Material die gleichen Basisbotschaften tragen würde, würde jede Zielgruppe es auf adäquatem Wege erhalten, in einer "Hülle", die ihrer Sprache, Mentalität und ihren Gedankenmustern entsprechend wäre.

 

I N F O R M A T I O N S Z E N T R U M


Die WWC sollte ein Informationszentrum etablieren, welches Inhalte für diverse Zuhörerschaften entwickeln würde. Das Informationszentrum wird als der "ideologische Kanal" der Organisation dienen, und die Inhalte an unterschiedliche Informationsabteilungen weiterleiten, wo sie in diverse Formate "gehüllt" werden, eine Auswahl welcher wir in Kürze präsentieren werden.

Die konzentrierte Entwicklung des Inhalts wird es uns ermöglichen, an Entwicklungskosten zu sparen. Der gleiche Inhalt kann je nach Bedarf in unterschiedliche Produkte verpackt werden. So wird zum Beispiel als ein Film verpacktes Material anschließend in ein Audio Format oder als Text aufbereitet und ins Internet gestellt. Schließlich wird es zusammengetragen und als ein Buch produziert. Auf diese Weise wird der Prozess der Produktion des Materials weniger kosteneffektiv und effizienter.

 

Informations- und Aufklärungsabteilungen (nach Reihenfolge von Prioritäten )

1. Internet


Im Augenblick stellt das Internet einen multinationalen Schmelztiegel dar. Durch das Netz können wir ein breites, mannigfaltiges und denkfähiges Publikum ansprechen, welches größtenteils jung ist (40 und jünger). Internetbenutzer neigen zu sozialem Bewusstsein, sozialem Engagement und größerem sozialen Einfluss als nicht- Internetbenutzer.

Die Angebote des Netzes bieten uns offensichtliche Vorteile:

 

◦unmittelbare Verfügbarkeit der Information; relative Leichtigkeit bei Weiterverbreitung von Information in unterschiedlichen Sprachen; Zugang zu multinationalem Publikum, da der Großteil der Welt an das Breitband Internet angeschlossen ist, ausgenommen Teile Osteuropas und unterentwickelte Bereiche in Asien und Afrika; niedriger Kostenaufwand.


◦Aus oben genannten Gründen sollte die Internetabteilung die Verbreitung unserer Botschaft anführen. Die Idee besteht darin, inhalttragende Sites in mehreren Sprachen zu schaffen, die häufig aktualisiert werden. Es sollte ein starker Akzent darauf gesetzt werden, die Sites in einem topaktuellen Format zu präsentieren


◦Neben inhalttragenden Sites sollten wir Foren und virtuelle Konferenzen entwickeln, und uns weitreichend darum bemühen, diese in Suchmaschinen, Foren, Chats und angemessen Blogs zu verbreiten.

li> Ein anderes Projekt schließt die Bildung eines eigenen Internetfernsehens ein - eines Wisdom Channel. Im Unterschied zu traditionellen Fernsehkanälen, bei denen die Produktionskosten und die Sendezeit maßlos übertrieben sind, ist die Ausstrahlung via Internet ökonomisch und einfach zu ermöglichen. Bei so einem Kanal wird der Großteil der Kosten, die nun finanziell tragbar sind, für die eigentliche Produktion der Inhalte verwendet.

2. Massenmedien


◦Produktion eines Dokudramas im Stil von What the Bleep (mit entsprechendem Inhalt)


◦Produktion von Aufklärungsprogrammen und Dokumentarfilmen für solche Kanäle wie Discovery, National Geographic, Arte; eine Serie von Programmen zu verschiedenen Themen unter Teilnahme von Mitgliedern des WWC. Jedes Kapital kann das Augenmerk auf einen anderen Aspekt unserer Botschaften richten, präsentiert von einem oder mehreren Mitgliedern.


◦Veranlassung und Dokumentation von Treffen zwischen Mitgliedern des World Wisdom Council und unterschiedlichen prominenten Denkern und Wissenschaftlern.


◦Produktion populärwissenschaftlicher Filme und Clips mit bekannten Persönlichkeiten, die unsere Botschaften in moderner und ansprechender Weise vermitteln.


◦Ausstrahlung eines Weisheits- oder Altruismus- Satellitenkanals mit Programmen, die von Mitgliedern des WWC produziert werden oder Ziele des WWC unterstützen.


3. Gedruckte Publikationen


◦Herausgabe von Büchern, die ausgewählte Essays der Mitglieder des Rats beinhalten. Dieses Vorhaben sollte in Kürze ausgeführt werden. Es genügt, zwei oder drei Titel herauszugeben, die unterschiedliche Zielgruppen ansprechen. Es ist ebenfalls wichtig, diese in die meistgesprochenen Sprachen zu übersetzen.


◦Wir sollten versuchen, Essays und Artikel in führenden Zeitschriften zu veröffentlichen. Dabei ist es notwendig, dass wir unsere Tätigkeiten abstimmen, weil eine Anzahl an Verfassern eine Mannigfaltigkeit an Zeitungsarten ermöglicht, die wir ansprechen können. Zusätzlich können wir mit Artikeln, die von mehreren Autoren verfasst wurden, an Magazine herantreten. Wir sollten die Artikel in die wichtigsten Sprachen übersetzen und sie unter führenden Magazinen verbreiten. Schließlich sollten wir den führenden Zeitungen der internationalen Presse Artikel unterbreiten.


◦Vorbereitung von Broschüren in unterschiedlichen Sprachen, welche die Basisauffassungen der Mitglieder des Rats erläutern, und deren Verbreitung in der ganzen Welt;


◦Eine langfristige Bemühung, den führenden Zeitschriften (u.a. Time, Newsweek) die Idee für einen Titelartikel zu unterbreiten. Dieses letzte Vorhaben könnte einen längeren Zeitraum in Anspruch nehmen.


4. Audio


Eines oder mehrere Lieder aufzunehmen, welche diese Botschaft tragen. (Ist es möglich, diese Idee Peter Gabriel zukommen zu lassen und ihn darum zu bitten, einen Hit über die Wichtigkeit des Gebens an die Gesellschaft und die Verurteilung des Egoismus zu schreiben, oder über die Weltkrise und die Wege zu deren Lösung?) Solch ein Projekt könnte viele Herzen bewegen und in kurzer Zeit ein hohes Bewusstsein produzieren, besonders unter der Jugend. Ein gutes Beispiel ist das Lied von Peter Gabriel aus dem Jahre 1980, welches Stephen Bantu Biko, einen bekannten Aktivisten im gewaltlosen Kampf gegen die Diskriminierung in Südafrika, der von der südafrikanischen Polizei getötet wurde, zu einer weltberühmten Persönlichkeit machte. Jeder dieser "Hits" würde von einem Clip begleitet werden, durch welchen wir unsere Botschaft vermitteln könnten.

Wenn das Liedprojekt ein Erfolg wird, und wenn solche Menschen wie Peter Gabriel, Bob Geldof und andere daran teilnehmen, könnten wir auch an andere Künstler gleichen Profils herantreten und ein großes Musikevent veranstalten, wie Live Aid und andere Events, die von ihnen in den vergangenen 20 Jahren produziert wurden. Das Ziel einer solchen Veranstaltung würde darin bestehen, Aufmerksamkeit auf unsere Botschaft zu lenken, und sie zu einem wichtigen Thema auf der öffentlichen Tagesordnung zu machen. Die Resonanz solcher Veranstaltungen, besonders wenn sie an unterschiedlichen Orten in der Welt abgehalten werden, ist erstaunlich.


5. Werbung

Eine globale Kampagne erklären, die den Altruismus "in" und den Egoismus "out" machen soll. Wir müssen unsere Botschaft Prominenten auf unterschiedlichen Gebieten unterbreiten - Film- und Fernsehstars, Künstler, Sportgrößen und anderen berühmten Persönlichkeiten, welche die internationale öffentliche Meinung beeinflussen. Wir müssen außerdem sich wiederholende Slogans und Mottos kreieren, die nach und nach die internationale öffentliche Meinung mit Botschaften "überschwemmt", die wir verbreiten wollen. Diese Kampagne soll den Kampagnen für die Bekämpfung von AIDS, Verkehrsunfällen und anderen solchen Initiativen gleichen.


6. Zusammenarbeit mit ähnlichen Organisationen

An die vielen altruistischen Organisationen herantreten, die über die globale Krise beunruhigt sind, und mit ihnen auf der Grundlage einer vorher definierten Plattform oder weitreichender Gemeinsamkeiten Bündnisse eingehen (siehe "Das Konzept der Neuen Zivilisation"). Wir sollten unser Programm erklären und ihnen Zusammenarbeit auf dieser Basis vorschlagen. Auf diese Weise können wir eine weitreichende Unterstützung für unsere eigenen Botschaften aufbauen und unser Zielpublikum erweitern.

Sobald solch eine breite Basis kreiert ist, sollten wir einen Prototypen des "world future fouvernment", einer Weltregierung der Zukunft gründen, die als ein ideologisches, unpolitisches Gremium tätig sein wird, welches für den Altruismus in der Gesellschaft und dessen grundsätzliche Prinzipien wirbt.


7. Globale Institutionen ansprechen

An die UN, Regierungen und Institutionen herantreten, um zu fordern, ernsthafte Diskussionen zum Thema Altruismus abzuhalten, bei welchen Mitglieder des Rates als Experten zum Thema der globalen Krise auftreten und Lösungen vorschlagen werden. Ungeachtet des Widerwillens dieser Körperschaften, die Krise anzuerkennen, was sie zur Verantwortung ziehen könnte, werden die Diskussionen in diesen Institutionen an sich Publikationen der Protokolle bewirken, die eine weltweite Resonanz zur Folge haben werden. Diese Richtung könnte außerdem in der Zukunft eine praktikable Möglichkeit der Mittelbeschaffung darstellen.


8. Förderung eines Internationalen Forschungszentrums für Altruismus

Das Internationale Forschungsinstitut für Altruismus und Frieden wird ein privates gemeinnütziges multidisziplinäres Forschungsinstitut darstellen, welches sich dem Ziel widmet, wissenschaftliche Lösungen für die laufende weltweite Instabilität zu finden und mittels der Entwicklung des Altruismus den Weltfrieden zu fördern.

Das Ziel des IRIA wird es sein, Forschung und Zusammenarbeit zwischen internationalen Wissenschaftlern voranzutreiben, die sich den Untersuchungen über die Entwicklung einer wohltätigen internationalen Gesellschaft gewidmet haben.

IRIA wird unterschiedliche Dienste anbieten, um der wissenschaftlichen Gemeinschaft, die in die Altruismusforschung involviert ist, zu helfen und sie zu vereinen. Diese Dienste werden ehrenamtlich sein und Hilfe bei der Bildung universitärer Zusammenarbeiten, Mittelbeschaffung, Subventionen und Organisation von Konferenzen bieten.

Das Institut wird sich durch eine Kommission von Fundraising und Subventionen selbst finanzieren. Dieses Institut kann der Ansatzpunkt für Einflussausübung sein und einen Zugang zu allen politischen, staatlichen und international einflussreichen Organisationen bieten.


9. Vorschlag, Unternehmen unter Druck zu setzen, wohltätig zu werden

Ein öffentlich zugängliches Bewertungssystem etablieren, um die jährliche Menschenfreundlichkeit von Unternehmen zu messen, ähnlich wie das finanzielle Bewertungssystem von Moody's oder Dun & Bradstreet.

 

Zielsetzungen:

 

◦klar aufzeigen, welche Unternehmen im Augenblick die wohltätigsten sind.


◦andere Unternehmen dazu zwingen, ihr Wohltätigkeitsniveau zu steigern, durch die "Beschämtheit" vor der öffentlichen Meinung wegen dem Erscheinen auf der Unternehmensliste

 

10. Praktische Beispiele für die Anwendung oben aufgezählter Konzepte


◦Mitglieder des WWC werden in Arbeitsgruppen aufgeteilt. Jede Gruppe wird für einen speziellen Bereich verantwortlich sein, wie Wissenschaft und Ökologie, Wirtschaft, Soziales Verhalten, Geschichte und Philosophie etc.


◦Jede Gruppe wird Daten sammeln, die den Verhaltensaltruismus in dem jeweiligen Bereich betreffen, sie analysieren und einen Arbeitsplan entwerfen, um die Information als Teil des Konzepts zu verbreiten, dass sich jedes Teil des Universums ausgenommen der Menschen altruistisch verhält.


◦Alle Gruppen werden dem von Prof. Laszlo angeführten Vorstand unterstehen. Der Vorstand wird die von den Arbeitsgruppen unterbreiteten Pläne prüfen und entscheiden, welche von ihnen umgesetzt werden und wie.


◦Innerhalb jeder Gruppe wird jede Person mit der Verantwortung der Verbreitung mittels einer speziellen Medienform beauftragt werden. So wird zum Beispiel in der Arbeitsgruppe "Wissenschaft und Ökologie" jemand dafür verantwortlich sein, mit Fernsehkanälen in Kontakt zu treten und für Filme zu werben, die zeigen, wie altruistisch sich Tiere verhalten, wie Körperzellen ihre "persönlichen" Interessen dem Nutzen des Gesamtorganismus unterordnen, und wie das Ergebnis in einem gesünderen Organismus besteht, in welchem sogar diejenigen Zellen, die sich untergeordnet haben, nun "glücklicher" sind.


◦Ein Anderer wird sich um die Veröffentlichung wissenschaftlicher und akademischer Untersuchungen in Zeitschriften wie Science & Nature und angesehenen Zeitungen wie New York Times kümmern.


◦Eine andere Person soll online Magazine darum bitten, einschlägige Untersuchungen zu veröffentlichen und adäquate Inhalte auf die Website des WWC zu laden. Der jeweilige Inhalt sollte nicht nur vor Augen führen, wie sich der Zustand des Planeten verschlimmert, sondern auch aufzeigen, dass der Grund dafür in der Tatsache besteht, dass sich die Menschen konträr zur Natur verhalten, was die Ursache unserer Misere darstellt.


◦Parallel zu den Arbeitsgruppen werden wir ein Kommunikationsnetzwerk kreieren, um ständig in Kontakt zu bleiben, dem Vorstand über unsere Fortschritte zu berichten, und, was am wichtigsten ist, einander bei diesem Prozess zu helfen, zu unterstützen und zu ermutigen.


◦Sobald der Plan in Gang gesetzt wird, werden die Habjahrestreffen eine Möglichkeit für uns sein, unsere Strategie zu verfeinern, unsere Botschaft zu glätten, und die Bindung zwischen uns allen zu fördern.


DIE DRINGLICHKEIT

Um mit all den oben genannten Plänen Erfolg zu haben, oder auch mit allen anderen, die bei Treffen des WWC aufgestellt werden, müssen wir uns darüber einig sein, sofort zu beginnen. Wir müssen den Aufbau eines logistischen Zentrums mit einer Infrastruktur für alle Abteilungen einleiten.

Das Bnei Baruch Bildungs- und Forschungsinstitut der Kabbala ist mit Freuden bereit, seine technische und logistische Infrastruktur dem WWC zur Verfügung zu stellen. Heute gibt es weltweit Dutzende Zentren und unabhängige Zweige, an denen Zehntausende Menschen teilhaben. Wir verfügen außerdem über eine gut entwickelte Internet Infrastruktur und ausgedehnte technische Erfahrungen und Fähigkeiten, die dazu bereitstehen, unser gemeinsames Ziel zu fördern, nämlich eine neue, bewusste, altruistische Zivilisation zu schaffen.

Für weitere Informationen schreiben Sie an: avihu@kbb1.com Diese E-Mail-Adresse ist gegen Spambots geschützt! JavaScript muss aktiviert werden, damit sie angezeigt werden kann.

 


Die Krise

Altruismus ist das Prinzip des Lebens
Das Auftreten eines Konflikts
Anhaltender Genuss kann nur in altruistischen Wünschen auftreten
Der lange und der kurze Weg zur Lösung der Krise

Altruisten und Egoisten in der Gesellschaft
Konzept für den Weg aus der Krise
Erschaffung einer neuen Zivilisation
Das Rettungsteam der Menschheit

Anhang: Kurz- und mittelfristiges taktisches Konzept
Zielsetzungen
Zusammenarbeit
Informationszentrum
Informations- und Aufklärungsabteilungen (nach Reihenfolge von Prioritäten)
                                                         

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