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Kabbala über Sex

 

Ein Gespräch zwischen Kabbalist und Wissenschaftler
Michael Laitman und den Ausbildern der Kabbala Akademie
 Michael Sanilevich und Yefgeny Litvar
11.7.2007

Inhalt:

  • Die spirituellen Wurzeln des Sex
  • Warum wir uns schämen
  • „Egoismus“ und „Altruismus“ in der Kabbala
  • Welche Einstellung hat der Schöpfer gegenüber Sex?
  • Eine Antwort finden wir nicht in unserer Welt
  • Was erwartet ein Mann von einer Frau?
  • Was braucht eine Frau?
  • Kabbala über Liebe zwischen Menschen des gleichen Geschlechts
  • Es gibt nur ein Heilmittel für alle
  • Prostitution – ist sie gut oder schlecht?
  • Sex ist die Grundlage all unserer Gedanken
  • Über die Hierarchie der Erfüllungen
  • Dieser Welle wird Entsagung folgen

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Die Spirituellen Wurzeln des Sex

M. Sanilevich: Fangen wir mit der wahrscheinlich trivialsten Frage an: Was sind die spirituellen Wurzeln des Sex? Gibt es sie überhaupt?

M. Laitman:
Kabbala betrachtet einfach alles als Natur; darum sind auch Ausflüchte und Streit darüber, was gesittet ist oder was nicht, unnötig... Es gibt keine verbotenen Themen hier. Auch spielt es keine Rolle, worüber wir sprechen. Wir mögen über Sex, Kinder, große wissenschaftliche Probleme, die Weltkrise, ihren Ursprung, das Verschwinden des Lebens, Kinderspielzeug oder Fußball argumentieren, doch was immer es auch sei, meinen wir damit immer die Natur. Wenn es dieses oder jenes Phänomen in der Natur gibt, dann analysieren wir es.

Sex ist eine große, machtvolle Kraft, die Erwachsene im Laufe ihres ganzen Lebens fesselt und die überwältigende Mehrheit unserer Verhaltensmotive bestimmt. Dies ist natürlich eine sehr ernsthafte Äußerung der menschlichen Natur und sie befindet sich genau an der Basis unseres Lebens. Wir sehen, dass fast alle Aspekte unseres Lebens davon abhängig sind: Kultur, Literatur, Wissenschaft, menschliche Verbindungen und eben auch die Gesellschaftsstruktur. In anderen Worten: Sex, Liebe und Eifersucht bestimmt alles.

Es ist der Einfluss der Natur in uns, die diese Dinge zum Wichtigsten macht. Erstens würde es keine Fortsetzung des Lebens geben, wohingegen die Natur an der Fortdauer und Entwicklung interessiert ist. Zweitens würden die Menschen einen starken Anreiz der Kommunikation untereinander verlieren. Die enorm ausgedehnte Superstruktur in Form unserer menschlichen Gesellschaft basiert nur auf diesem Phänomen, auf dieser inneren Sehnsucht, ganz abgesehen von Familie und Kindern. Sex bestimmt die gesamte Struktur unseres Universums und die Beziehung unter den Geschlechtern. Er ist nicht nur eine Beziehung unter den Geschlechtern, sondern auch die Quelle des höchsten Genusses in unserer Welt.

Die Natur unserer Welt besteht darin, Genuss zu empfangen. Das ist das Bestreben der Elemente, der Atome, der Moleküle, ihre Struktur zu behalten, zusammen mit dem Wunsch, sich auszudehnen, aufzunehmen, zu gewinnen, zu teilen; der Wunsch, sich zu verbinden, sich zu ändern, sich anzupassen und mehr Platz einzunehmen und ständig in Kontakt und Balance mit der Umgebung zu sein. All dies ist ein Verlangen, zu genießen, um erfüllt zu sein.

Vielleicht ist der Ausdruck „zu genießen“ nicht ganz richtig. Nehmen wir an, ich hebe dieses Buch auf und lasse es dann fallen. Wo ist hier das Streben nach Genuss? Ja, es ist ein Bestreben, eine maximale Balance mit der uns umgebenden Natur zu erhalten, sich an einem größeren Zusammenkommen zu erfreuen usw. Sozusagen strebt die leblose, vegetative, animalische und natürlich die menschliche Natur dies an, jede Ebene nach dem Grad ihres Egoismus, ihrem Wunsch zu finden, zu schützen, aufzunehmen und zu bestimmen und sich irgendwie auszudrücken.

Der größeren Auszeichnung folgt eine Handlung, d.h. je größer die Erfüllung durch dieses oder jene Objekt sein mag, je höher und stärker und schneller es ist, desto schneller unterdrückt sie andere Phänomene. Aus diesem Grund versorgt uns die Natur mit dem höchsten Genuss in der Beziehung zwischen den Geschlechtern. Darum analysieren wir, denken darüber nach, wählen wir, vergleichen wir alles bezüglich diesem größten und ergreifenden Phänomen in unseren Leben.

Wenn wir Psychologen, Physiologen oder Genetiker befragen, dann werden sie ohne Zweifel bestätigen können, dass im Leben alles auf der Beziehung zwischen den Geschlechtern basiert. Dies findet auf dem belebten Level statt, wenn wir durch Geruch oder uns unbegreiflichen Eigenschaften entweder Feindseligkeit oder eine Anziehung, Entfernung oder Intimität zum anderen (bewusst oder unbewusst) empfinden.

Kabbala richtet viel Aufmerksamkeit auf dieses Thema, weil uns dieses Phänomen Leben, Bewegung, Ausdehnung und Entwicklung bereitet. Sie sagt, dass dies die mächtigste Macht im Universum ist.

Die Welt ist in männliche und weibliche Bestandteile geteilt. Die spirituelle Wurzel des Sex ist eine spirituelle Kraft, die beide Seiten während der Berührung erfüllt und ihnen spirituelle Freude gibt. Sie ist so geschaffen, damit sie die Natur zur Einheit, zur Vereinigung, zu einem System und einer allgemeinen Verbindung bringen kann.

Warum wir uns schämen

M. Sanilevich: Wenn wir sagen, Sex ist ein natürliches Phänomen, warum gibt es dann Verlegenheit, Einschränkungen und Unbehaglichkeit bei diesem Thema? Warum schämen sich Menschen im allgemeinen, über Sex zu sprechen, wenn es doch auch eine spirituelle Wurzel hat?

M. Laitman: Es ist sehr interessant, dies am Beispiel aus der Bibel zu sehen: Adam und Eva entdeckten plötzlich, dass sie nackt waren (was sie vorher nicht bemerkten). Sie begannen, sich ihrer Nacktheit zu schämen und machten sich Kleidung. Alles begann dort. Tiere haben kein Schamgefühl; sie kämpfen nur um die Paarung, nichts weiter. Genau hier manifestiert sich überhaupt erst der Unterschied zwischen dem belebten und dem menschlichen Level.

Und dies, weil der Mensch bereits Willensfreiheit empfindet - die Wahl seiner Handlungen - in Eintracht mit diesem oder jenem möglichen Partner, auf die eine oder andere Weise solch einer Einheit. Da sich hier seine Willensfreiheit manifestiert, beginnt der Mensch, sich zu schämen. Er bestimmt die Qualität seiner Handlungen; wie diese z.B. aus den Augen anderer betrachtet werden, welche Effekte sie haben usw. Um es anders zu sagen, so hat alles, was sich auf Sex bezieht, ebenso wie auch der Empfang von Genuss in mehr oder weniger großem Ausmaß auf dem menschlichen Level, mit Unbehaglichkeit zu tun. Das kommt daher, da der Mensch sein Verhalten aussuchen kann. Wären diese Handlungen nicht autonom, sondern strikt von der Natur bestimmt, dann würden wir auch keine besondere Einstellung dazu haben, sondern unsere Funktionen erfüllen, wie Tiere es tun.

M. Sanilevich: Sind diese Handlungen frei oder kommt uns das nur so vor? Sie sagten in einer vorherigen Sendung, dass wir keinen freien Willen hätten.

M. Laitman: Werden sie auf unserer Ebene, in unserer Welt, als frei betrachtet? Selbstverständlich nicht. Am Ende ist alles nichts anderes als eine entweder bewusste oder unbewusste, egoistische Berechnung, die wir im Allgemeinen gleichermaßen anstellen. Sogar auf unserem Level schämen wir uns für unsere Handlungen.

In Wirklichkeit tritt hier ein interessantes Phänomen auf: die Tatsache, dass die Handlungen des Menschen nicht der Natur widersprechen, ist vor ihm verborgen.  Ihm ist verhüllt, dass es hier keinen freien Willen gibt. Uns sind jedoch diese Gefühle gegeben, damit wir uns absolut egoistisch weiterentwickeln. Bis wir diesen Level erreichen, d.h. uns über unsere Natur hinwegheben (inkl. Sex und alles, was damit zu tun hat) und spirituelle Erfüllung suchen.

Wie dem auch sei, so unterscheidet uns alles, was sich auf Sex bezieht, von den Tieren und wird von uns als Willensfreiheit, als Freiheit der Wahl, betrachtet und dies bestimmt unser gesamtes Leben. Ungeachtet des Alters oder der Neigung eines Menschen ist dies das stärkste Gefühl auf dem menschlichen Level.

„Egoismus“ und „Altruismus“ in der Kabbala

Y. Litvar: Was bedeuten „Egoismus“ und „Altruismus“ in der Kabbala?

M. Laitman:
Alles in der Natur strebt nach Genuss, nach Erfüllung. Wenn wir aber mit Natur den leblosen, vegetativen und tierischen Level meinen, dann kommt die Erfüllung ohne dem Gefühl des Genusses. Auf dem menschlichen Level, wo es die Möglichkeit gibt, Handlungen auszuwählen, Wünsche anzuhäufen, sagen wir, dass die Erfüllung eine bestimmte Beschaffenheit hat. Sie kommt vom Menschen selbst und wird daher nicht nur Erfüllung, sondern bereits Genuss genannt.

Begriffe wie Egoismus und Altruismus werden in der Kabbala im Rahmen unserer Welt nicht analysiert, weil wir hier alles unfreiwillig austragen, wir befinden uns in der Hand der Natur. Die Kabbala erklärt Egoismus und Altruismus als Kräfte, die oberhalb unserer Welt agieren, in der wir über unsere körperliche Natur hinausgehen und beginnen, die spirituelle Welt zu meistern.

Dort stehen sich zwei große Kräfte gegenüber: die egoistische und die altruistische. Sie sind wahre Gegensätze, doch in unserer Welt - unter dem spirituellen Level - existiert dieser Unterschied nicht so. Prinzipiell sind immer noch egoistische Motive in all dem verborgen, was uns als altruistische Erscheinungen vorkommt. Beispiele hierzu: eine Mutter, die ihr Kind liebt und dafür bereit ist, ihr Leben herzugeben oder ein Mensch, der sein Vaterland, seine Familie oder die Menschheit liebt, seine noblen Impulse, wenn er Hals und Kragen riskiert und sich aufopfert – all dies basiert auf rein egoistischen, inneren Berechnungen. Psychologen kennen dies. Diese menschlichen Qualitäten werden im Menschen für seine Entwicklung und Erziehung in mehreren Fällen verwendet (sagen wir beim Militär oder in anderen Gemeinschaften). Anders gesagt, alle Motive sind egoistisch.

Y. Litvar: Wenn Sie die Begriffe „Egoismus“ und „Altruismus“ verwenden, meinen Sie dabei etwas anderes als den Level unserer Welt, eine tiefe, egoistische und völlig eingeschränkte Entwicklung?

M. Laitman: Nein. Ich kann nicht über die spirituelle Welt sprechen, ohne auch unsere Welt dabei zu beeinflussen. Um diese und die spirituelle Welt zu beschreiben, verwenden wir zwei Begriffe. Daher werde ich jedes mal sagen, was genau ich meine.

Y. Litvar: Das Problem von Liebe und Sex geht wirklich jeden an. Wir haben Fragen über dieses Thema aus dem Internet und während einer öffentlichen Umfrage „Stellen Sie dem echten Kabbalisten drei Fragen“ erhalten, sowie bei den Anfängertreffen und vonseiten der Kabbalainteressierten. ...nach oben

C_Matara-ahatWelche Einstellung hat der Schöpfer gegenüber Sex?

Y. Litvar: Wie verhält sich der Schöpfer gegenüber den zahlreichen sexuellen Beziehungen des Menschen? Was sind Seine moralischen Wertlegungen in der sexuellen Sphäre?

M. Laitman: Der Mensch geht hauptsächlich unter dem Einfluss zweier sich gegenüberliegenden Kräfte seinem Ziel – sich zu entwickeln und dem Schöpfer gleich zu werden – entgegen: den positiven und negativen; obwohl eine Festlegung dieser Kräfte relativ ist – wir sehen sie nur als solche an. Tatsächlich haben sie den gleichen Ursprung, den Schöpfer, der unsere Entwicklung durch seinen Einfluss stimuliert: Verlangen – Genuss, Erfüllung – Leere, noch größere Leere – noch größeres Streben nach Erfüllung usw. Indem er abwechselnd diese Gefühle aus uns herauslockt, entwickelt Er uns qualitativ.

Um es in anderen Worten zu sagen, so bringt das Maß dieser wechselnden Zustände den Menschen zu einer gewissen qualitativen Einschätzung dieser Vorgänge. Alles basiert darauf: ich habe Hunger, dann esse ich, dann werde ich wieder hungrig und esse wieder usw. Das gilt für alles: z.B. Schlafen und Wach sein. D.h. alles teilt sich in zwei gegengesetzte Zustände, Bewegungen, Phänomene. Für uns ist es jedoch wichtig, zu sehen, welche Resultate sie erbringen und wie der Mensch sich folglich entwickelt.

Darum würde ich Ereignisse des Menschen nicht als positiv oder negativ erachten, denn sie sind ja ganz natürlich. Wo kommt dann nun die Freiheit des Menschen her? Wie macht er sich diese Phänomene zu Nutze? Wahrscheinlich verwendet er seinen Egoismus offen und frei heraus und begreift dabei, dass er damit gelehrt und angetrieben wird und am Ende ein positives Resultat empfängt. Wenn wir uns den Menschen so betrachten, sagen wir doch oft: „Man kann ihm einfach nicht gut zureden. Nichts kann ihn überzeugen, das Schicksal sollte ihm mal ein paar Schläge servieren und dann lernt er schon“.

Alles in der Natur geht diesen Weg: Erfüllung und Enttäuschung, dann wieder Erfüllung, gefolgt von Enttäuschung; diese führen den Menschen in einen Zustand, in welchem er manchmal doppelt oder sogar dreifach leer zurückbleibt. Dann beginnt er, sich zu fragen „Wozu brauche ich diese Erfüllung, diese Leere? Welche Folgerung kann ich daraus ziehen? Was ist wohl das Endresultat? Ich genieße diese Momente - und solcher sind es nur wenige - und dann spüre ich wieder diese Leere, diese Verlorenheit und fühle mich schlecht. Lohnt es sich überhaupt, diesen vorübergehenden Genüssen zu folgen?“ Tatsächlich sind unsere Genüsse, verglichen mit der Zeit, die man dazu verwendet, sie zu erreichen, kurzlebig.

All dies führt den Menschen zur einzig wichtigen Frage „ Wie kann man ein Leben führen, um diesen Genüssen nicht nachzugehen? Ist solch ein Zustand erreichbar, wo ich ewigen, andauernden Frieden empfinde und absolute Erfüllung in einem perfekten, ewigen Leben? Ein Leben, in dem ich mich nicht sorge, dass alles sofort verschwindet und es sich als Illusion herausstellt: erfülle Dich schnell jetzt und egal, was morgen passiert. Ist solch ein Zustand möglich?“

Alle Krisen und negative Ereignisse, die wir heute beobachten (Desillusionierung, Selbstmord, Drogen und sexuelle Perversionen) finden statt, weil wir nicht wissen, wie wir den perfekten Zustand erreichen können.

Darum hat auch das Wirrwar, nach dem Sie fragten, einen natürlichen Grund: der Mensch ist mit einer kritischen Frage konfrontiert: „Wie kann ich mich finden?“ Diese andauernde, schnelle Suche führt zu Scheidungen, Promiskuität und manchmal perverse Beziehungen. Dies dient jedoch dazu, eine gewisse Entwicklungsstufe zu erreichen und macht uns klar, dass wir so, wie wir im Moment leben, nicht einmal den kleinsten Genuss empfangen können, weil wir danach, verglichen mit dem vorher empfangenen Genuss, eine doppelte Leere empfinden.

Die Ursachen für Promiskuität und andere sexbezogene Probleme sind dort versteckt. Ich betrachte dies als eine wichtige Entwicklung für unsere Menschheit und bin über ihre Intensität froh. Das bedeutet, dass wir der Erkenntnis ,wie nutzlos solch eine Existenz ist, nahe sind und somit eine gute Aussicht besteht, nun endlich die Frage über den Sinn des Lebens aufzubringen.

Y. Litvar: Könnte man sagen „Genießen Sie – es ist gut für Sie“ ?

M. Laitman: Also erstens ist der Empfang von Genuss in unserer Welt nicht verboten. Zu diesem Zweck hat die Natur gewisse Grenzen gesetzt. Der Mensch hat noch mehr hinzugefügt. Wir verstehen jedoch, dass all dies relativ ist. Die Menschheit geht völlig in Heuchelei auf, sie schildert sich anders als sie wirklich ist. Das Bild der Menschheit, das wir uns für uns selbst machen, ist ganz anders als das, wie sie wirklich ist. Wenn uns jemand von außen sieht, dann sieht das Bild noch schlechter aus. Wie dem auch sei, alles kommt der Erkenntnis des Übels und der Enthüllung unseres wirklichen Zustandes immer näher. Und Sex ist hierbei von großer Hilfe. ...nach oben

images_artcls_big_picture-91761Eine Antwort finden wir nicht in unserer Welt

M. Sanilevich: Kann man sagen, dass Kabbala die Beschränkungen nicht als negativ betrachtet, die Religion dem Sex auferlegt?

M. Laitman: Kabbala behandelt nichts positiv oder negativ, mit einer Ausnahme: das, was den Menschen zur korrekten Frage über die Bedeutung des Lebens führt, nach der er eine klare Ausrichtung zum Empfang der Antwort haben wird, zur Erlangung der Höheren Welt. Das ist so, da alle Wurzeln, Gebote und Gesetze von dort zu unserer Welt herabsteigen und uns lenken. Wenn ein Mensch, der nach dem Sinn des Lebens fragt, versteht, dass er die Höhere Welt enthüllen muss, das Netzwerk der leitenden Kräfte, dann wird jeder Weg dahin gut für ihn sein. Es gibt weder Gutes noch Böses darin. Die Hauptsache ist, die Ansammlung von sogenannten positiven und negativen Informationen zu vervollständigen, um diese Frage zu stellen. Mit anderen Worten, man sollte realisieren, dass es innerhalb des Systems dieser Welt keine Antwort gibt. Die Antwort liegt in den Kräften, die auf uns einwirken.

Und dann stellt sich normalerweise heraus, dass wir nicht den Menschen selbst verurteilen. Es gibt nichts, wofür wir ihn verurteilen könnten; er wird vollständig gesteuert. Wir sollten diese Vorgänge nicht verdammen, da sie natürlich sind. Wenn wir sie in so etwas wie ein System pressen und dann den Menschen verurteilen, der es überschreitet, ist das genauso, als ob man einen Tiger mit Schafen konfrontiert, ihn aber davon zurückhält, sie zu fressen. Ist dies möglich? Nun, das Tier kann sich nicht selbst zurückhalten! Wohl kann man durch Bestrafung oder Training etwas erreichen, doch kann das Tier jede Minute außer Rand und Band geraten. Wie wir wissen, wird sich die Natur in jedem Fall durchsetzen. Darum müssen wir den Menschen in der richtigen Weise studieren, ohne vor uns selbst zu verstecken, wer wir wirklich sind.

Ich denke, das Problem besteht darin, dass die Menschheit aus irgendeinem Grund glaubt, sie verstehe etwas von diesen Angelegenheiten. Obwohl wir sehr wenig wissen über Sex, Liebe, Psychologie, Psychiatrie, Erfüllung verschiedener Verlangen, die unser Verhalten bestimmen, sind wir nicht willens, Experten zuzuhören und denken, dass die Normen, die wir auf einmal festlegen, gut sind; genau wie in der Mode.

Ich denke, dies geschieht, da bestimmte Kreise davon profitieren, Grenzen zu errichten, um die Gesellschaft zu kontrollieren. Schauen Sie, was mit Präsidenten geschah – Kennedy, Clinton, in Israel und überall auf der Welt; völlig künstliche Beschränkungen, Grenzen, Belohnungen und Bestrafungen wurden geschaffen. Der Mensch sucht einfach nach einem Weg, sein Leben in eine Show zu verwandeln, die besser ist, als dies momentan der Fall ist. ...nach oben

Was erwartet ein Mann von einer Frau?

Y. Litvar: Hat Kabbala in Bezug auf vorehelichen Sex eine negative Einstellung?

M. Laitman:
Wenn Sie mich fragen… Kabbala nimmt  auf  überhaupt nichts einen Bezug. Kabbala enthüllt die Gesetze der Welt, die Gesetze des Lebens. Wir sehen, dass heute alles offen ist und es gibt keine Beschränkungen. Kinder beginnen mit ihrem Sexualleben als junge Teenager und dies wird in der ganzen Welt als normal angesehen. Obwohl wir zu verhindern versuchen, dass darüber gesprochen wird, ist es dennoch schon zu einer natürlichen Erscheinung geworden und es verbreitet sich über absolut alle Länder und Kulturen. Dies hängt mit der Entwicklung des Menschen zusammen, mit der Tatsache, dass wir beginnen, in eine Zeit unserer wahren egoistischen Reife einzutreten. Zur selben Zeit sind interessante Phänomene aufgetaucht: Künstliche Jungfräulichkeit ist in Mode gekommen. Nachdem 25-jährige Mädchen ihr Leben voll ausgelebt haben, lassen sie ihre Jungfräulichkeit wiederherstellen. Dies bedeutet, dass es irgendeinen Wert hat.

Ich interessiere mich für diese neuen Entwicklungen, weil sie den Entwicklungsstand des Menschen kennzeichnen, den Weg, den er auf der kabbalistischen Skala aufgestiegen ist: wie weit wir von der Realisierung unseres korrekten Zustandes entfernt sind. Ich sehe, nachdem all das heute geschieht, dass ein Mensch Jungfräulichkeit wertschätzt, obwohl es scheint, dass er nicht auf diese Weise erzogen wurde. Welche Art Erziehung bekam er aus Büchern, der Gesellschaft und all solchen Gruppen…? Nach 10 oder 15 Jahren, als er sein Sexualleben begann, misst er der Reinheit Bedeutung bei und entscheidet sich für eine darauf basierende Anpassung.

Mit anderen Worten: dies ist, was ein Mann natürlicherweise von einer Frau verlangt. Er wünscht sie sich als persönliches Objekt, das nur zu ihm gehört. Sie können sagen, was Sie wollen, nennen Sie es schön oder hässlich, aber die Natur gab ihm dieses Empfinden, dieses Bedürfnis. Es ist nicht abgeklungen und keine heutige soziale Konventionalität (oder im Gegenteil, deren Abschaffung) führte dazu. Dies ist eine interessante Erscheinung.

Ich spreche nicht über die moslemische Welt. Ich meine einfach die moderne Gesellschaft.

Y. Litvar: Also hat das Verlangen des Mannes, eine jungfräuliche Frau zu finden, spirituelle Wurzeln?

M. Laitman: Natürlich.

Y. Litvar: Gehört dies nicht zu seiner gewöhnlichen, menschlichen, tierischen Natur?

M. Laitman: Nicht im Geringsten.

Y. Litvar: Welche Wurzeln sind das also?

M. Laitman: Menschen haben solche Begriffe wie Jungfräulichkeit (etwas, das es bei Tieren nicht gibt), das zeigt, dass es ihres ist und belegt es mit einem klaren Zeichen. Die Natur gab es uns; solches Verhalten zeigt das. Wozu dient es? Warum ist es so offensichtlich erschaffen worden? Warum existiert es heute noch? Jahrtausende lang geschah nichts mit dem Menschen, nach all den anderen Stufen der tierischen Welt wurde nichts seiner Entwicklung hinzugefügt; und noch immer wird es geschätzt.

Dies ist so, weil unsere Ehe, die Geburt der Nachkommenschaft, eine Vereinigung zwischen zwei gegensätzlichen Geschlechtern voraussetzt. Die Ansprüche eines Mannes unterscheiden sich von denen einer Frau, da sie von verschiedenen Wurzeln stammen: die Treue einer Frau zum Mann ist wie die Ergebenheit des Mannes an den Schöpfer.

Y. Litvar: Oh!

M. Laitman: Ja. Somit kann es keine Fragen geben. Ich möchte nur sagen, dass die Menschheit letztendlich zur Ähnlichkeit in Wurzeln  und Zweigen gelangt, d.h. zur Gleichartigkeit aller Daseinsebenen – Institutionen, Phänomene, Beziehungen – zur Höheren Welt. Nachdem wir die Höhere Welt erkannt haben, wollen wir ihr ähnlich werden; es wird für uns also verlockend werden; spirituelle Erfüllung wird uns ein solches Vergnügen sein, dass alle unsere irdischen Handlungen dadurch bestimmt werden.

In dem Moment, in dem wir freiwillig und bewusst akzeptieren, dass die spirituelle Welt unser gegenwärtiges Leben bestimmen wird, werden wir zu einem strikten Verhaltenssystem zurückkehren und auch zu Beziehungen zwischen Mann und Frau, denn es kann unter spirituellen Wurzeln nicht anders sein. Dort gehört eine Frau zu einem einzigen Mann.

Y. Litvar:
Sie sagten „strikt“. Wird dies eine Frau zwingen?

M. Laitman:
Nein! Natürlich nicht. Es wird das Ergebnis von Aneignung sein.   

Y. Litvar: Wird dies der innere Durchbruch eines jeden sein?

M. Laitman: Es wird sich auf die Erreichung der Höheren Welt gründen. Durch das Erkennen der spirituellen Wurzeln werde ich normalerweise davon abgehalten, Dinge zu tun, die mir sofort schaden. Gleicherweise werde ich nicht meine Hand ins Feuer stecken, weil ich weis, dass mir das Schaden zufügt und nach den Gesetzen der Natur wird biologisches Material verbrennen und im Feuer zugrunde gehen.

Y. Litvar: So wird es also doch meine eigene Entscheidung sein?

M. Laitman: Zweifellos. Es wird auf der Erlangung der Höheren Welt basieren.

M. Sanilevich: Um bei diesem Thema zu bleiben, haben wir folgende Frage: wenn ein Mann untreu ist, wird dies als eine Norm betrachtet und jeder lächelt nur; wenn jedoch eine Frau untreu ist, gibt es einen allgemeinen Skandal. Ist es einem Mann nach spirituellen Gesetzen erlaubt, mehrere Partner zu haben?

M. Laitman: Ja. Dies ist so. Polygamie ist erlaubt. Wir sagen nicht, dass dies gut oder schlecht ist, wir reden davon, wie es in der Natur funktioniert. Schickt eure Beschwerden zu ihrem Manager, nicht zu uns.

Deswegen werden wir uns hier auf unserem Level nicht an kleinlichen Untersuchungen beteiligen, wie es in unserer Kultur und Gesellschaft akzeptiert (oder nicht akzeptiert) wird. Wir wissen, dass sich alles ändert: in verschiedenen Ländern und Zivilisationen wird das völlig unterschiedlich anerkannt. Mit anderen Worten, es gibt keine Regeln. Wenn wir über Regeln sprechen – wenn Sie möchten, können sie entdecken, was mit diesen Phänomenen in der Natur geschieht.

Ein Mann ist von Natur aus polygam; er kann mit vielen Frauen Beziehungen haben und keiner sagt, dass er der einen oder der anderen untreu ist. Es gibt viele Kulturen (sie haben zuvor im Laufe der gesamten Geschichte der Menschheit existiert), in denen Männer mehrere Frauen besitzen (ich gebrauche das Verb „besitzen“ ganz bewusst) und dies wurde immer als normal betrachtet.

Wie sehr wir auch immer versuchen, dieses Phänomen zu vermeiden (sagen Sie nicht, dass wir heutzutage entwickelter, kultivierter, emotionaler sind oder umgekehrt), es existiert in unserem Fleisch und Blut und wird in Bezug auf die Natur nicht als verwerflich angesehen. Es beruht völlig eindeutig auf dem Zugehörigkeitsprinzip. Jedoch sind solche Beziehungen im Falle einer Frau unmöglich. Dies wird in der Thora (Pentateuch) als ein Fluch dargestellt, den der Schöpfer nach der Sünde Adam und Evas verkündete. Er sagte zu Eva: „und dein Verlangen wird  nach deinem Manne sein und er wird über dich herrschen.“ ...nach oben

4555_myselfWas braucht eine Frau?

M. Sanilevich: Warum verlangt eine Frau dann von einem Mann Treue, wenn er gemäß den spirituellen Wurzeln mehrere Frauen haben kann?

M. Laitman: Weil unglücklicherweise in unserer Welt ein Mann (selbst wenn er keine anderen Frauen hat) nicht eine einzige Frau mit diesem Gefühl – zu ihm zu gehören - versorgen kann.
 
Vielleicht sollten wir es lernen. Bedauerlicherweise kann ein Mann diese Empfindung, dass sie sein ist, nicht an eine Frau geben; etwas, das eine Frau fühlen muss.

M. Sanilevich: Wenn wir ihr dieses Gefühl geben würden, dann…

M. Laitman: Es wird kein Problem geben.

M. Sanilevich: …wird sie den anderen Beziehungen zustimmen?

M. Laitman: Natürlich, auch dies hängt von dem gesellschaftlichen Einverständnis ab. Aber im Prinzip braucht eine Frau nichts außer diesem Empfinden. Wir haben viele polygame Kulturen während der Menschheitsgeschichte in verschiedenen Gesellschaftsschichten gesehen: Bürger und wohlhabende Personen und dies schuf kein Problem.

All das sollte auf spirituellen Wurzeln basierend betrachtet werden: eine Frau braucht einen Partner, weil die Menschheit von einer Kraft gesteuert wird und dieser Partner hat eine große Anzahl Menschen, von denen jeder im Hinblick auf den Schöpfer sein weiblicher Teil ist.

M. Sanilevich: Sie werden mir allerdings nicht raten, dies alles meiner Frau zu erklären?

M. Laitman: So wird es in der Kabbala erklärt. Die Struktur aller spirituellen Welten beruht darauf. Zwei Objekte, die uns lenken, sind Seir Anpin und Malchut. Dies sind zwei Mechanismen in der spirituellen Welt, die den männlichen und weiblichen Teil des Universums steuern. Sie sind so konstruiert, dass Malchut das Aggregat von allen Seelen ist, während Seir Anpin allein dazu da ist, diese zu erfüllen, zu befruchten und zu entwickeln. Es gibt hier keinen Widerspruch.

Ich denke, dass diese Streitfragen auf Konventionalitäten beruhen, die die Menschen ersinnen und ebenfalls auf der Kultur. Wir könnten sofort von einer Reihe sozialer Regeln zur nächsten springen. Durch den Gebrauch der Massenmedien könnte man sofort irgendwas tun. Schauen Sie sich die Art an, wie die Jugend lernt; sie wird mit allen Arten Konventionalitäten zugestopft, die sie akzeptieren oder sie schaffen sich eigene. Sie bilden sich in ihnen als Verhaltens-Standards und es führt kein Weg daran vorbei. All dies ist künstlich. Wenn wir einen natürlichen Weg wählen, werden wir zu dem kommen, was wir besprochen haben.

Y. Litvar: Wir verstehen, dass dies nicht der persönliche Standpunkt eines Individuums ist, sondern die Auffassung eines Wissenschaftlers, die sich auf präziser Kenntnis spiritueller Gesetze gründet. In diesem Zusammenhang habe ich eine unverblümte Frage von einer Frau aus Kiew. Sie sagt, dass viele Frauen keine Befriedigung im Sex bekommen. Können wir ihr in irgendeiner Weise helfen?

M. Laitman: Unglücklicherweise unterscheidet sich die Auffassung der Kabbala sehr von dem, was heute von der Gesellschaft in der Welt akzeptiert wird. Was bedeutet der Begriff „Genuss“? Das ist abhängig von Erziehung, Moral und den Gesellschaftsnormen. Wie alles im Menschen, hängt es nicht einfach nur von der Natur ab. Der Mensch ist ein viel komplexeres Gebilde als das folgende, einfache Modell: da ist ein Verlangen, das erfüllt, befriedigt, werden muss. Man hat einen Weg, etwas zu genießen – genieße es. Hier ist ein Instrument dafür – eine Maschine, ein Partner, das ist egal. Alles ist von dem Entwicklungsstand des Menschen abhängig.

Nun weiß eine Frau, die Genuss empfängt oder keinen Erfolg damit hat, Genuss zu empfangen, wie sehr dies davon abhängt, was sie unter der Definition „Genuss empfangen“ akzeptieren will. Frauen unterscheiden sich vollkommen vom Mann; alles geschieht auf einer tieferen, inneren Ebene. Sie beanspruchen Verständnis und moralische Beziehungen mit einem Partner, wollen ihn als das ihre spüren. Das ist nicht lediglich eine sexuell, belebende Befriedigung; es verlangt eine enorme – nennen wir es – menschliche Erfüllung.

Deshalb ist es unmöglich, nur über einen dieser Bestandteile (sexuelle Befriedigung) zu sprechen. Ich weiß nicht genau, was die Frau, die die Frage stellte, voraussetzt… Vielleicht ist es eine verzerrte Vorstellung über Sex als rein belebender Genuss. Das stammt ebenfalls von der Tatsache, dass Frauen keine normale, korrekte, natürliche Entwicklung und Erziehung durchliefen und es wurde durch den Einfluss der Umgebung verzerrt.

Im Prinzip sieht eine Frau nicht auf die Schönheit eines Mannes; sie versteht nicht, was schön oder hässlich ist (in Bezug auf den Mann). Sie bewertet ihn gemäß ihres inneren Maßstabs: wie wichtig, bedeutend, großartig er in ihren Augen sein kann. Sie wird nicht durch die physische Schönheit, den Körperbau oder die Kraft ihres Partners angezogen. Wenn sie es ist – dann nur in dem Maß, in dem er für ihre und die Zukunft (grundsätzlich ist dies nicht abhängig von Kraft im wörtlichen Sinn) ihrer Kinder sorgen kann.

Dies bedeutet, dass eine Frau einen Mann und die Befriedigung, die sie von ihm erhält, nach einem anderen Maßstab misst, als ein Mann. Deshalb, wenn die Frage von einer Frau gestellt wurde, sollte sie zusammen mit einer großen Anzahl anderer menschlichen Verlangen analysiert werden – moralisch, rein weiblich, ihre Ansprüche an einen sexuellen Partner, an einen Mann. Dies ist kein Anspruch, augenblicklich Genuss zu empfangen und genau das war’s (was charakteristisch für einen Mann ist). ...nach oben

78579_myselfKabbala über Liebe zwischen Menschen des gleichen Geschlechts

Y. Litvar: Wir erhielten folgende Frage: Warum verbieten üblicherweise Religionen - und speziell die Thora - Liebe zwischen Männern und verbieten eine derartige Liebe nicht zwischen Frauen? Gibt es einen Unterschied aus der Sicht der spirituellen Wurzeln?

M. Laitman: Das Phänomen der Beziehung zwischen Männern war bereits im Altertum bekannt. Es gab ganze Völker, die dies als etwas ganz Natürliches ansahen. Ein Mann hatte eine Frau (eventuell mehr als eine), eine Familie und gleichzeitig einen anderen Sexualpartner. Wir wissen, dass die alten Griechen dies praktizierten. Es blühte auch in anderen kultivierten, großen (in unserem menschlichen Verständnis) Zivilisationen. Für gewöhnlich praktizierten sie diese Art von Beziehung mit ein und demselben Geschlecht.

Menschen dieser Kulturen glaubten, dass eine sehr starke, intime Beziehung, eine Freundschaft in gewissem Sinne, zwischen Männern entstand, die es erlaubte, Einheit zu erlangen anstelle von Rivalität. Sicherlich wurde es nicht ermutigt, aber es wurde nachsichtig akzeptiert. Wenn solche Beziehungen unter Frauen auftraten, entstand dies, da die Männer sie isolierten. Wir wissen von solchen Problemen in geschlossenen Gesellschaften.

Mit dem Erscheinen des Christentums fing man an, solche Beziehungen zwischen Männern zu verfolgen. Und wenn wir über das Judentum sprechen: seine Rechtsvorschriften verboten es vollständig. Sexuelle Beziehungen zwischen Frauen sind nicht streng geregelt (zumindest im Judentum). In anderen Religionen hängt das vom analysierten Zeitraum ab.

Aus der Sicht der Kabbala sind Beziehungen zwischen Männern absolut abnormal, da sie sich Tieren angleichen, d.h., sie steigen vom menschlichen Level auf den tierischen Level ab. Dies wird als völlig pervers betrachtet, da es keine spirituelle Wurzel mit der Neigung für sich selbst in der Beziehung des Mannes geben kann – denn es gibt keinen wie ihn selbst. Ich wiederhole, die männliche Wurzel ist der Schöpfer.

Die spirituelle Wurzel einer Frau befindet sich auf dem Level der Seelen und da jede Seele, im Verhältnis zum Schöpfer, ein weiblicher Teil ist, ist eine Beziehung zwischen ihnen möglich. Dies ist auf einen Mangel an Erfüllung, an Genuss, zurückzuführen, den eine Frau vom Mann erhalten möchte. Doch führen mangelndes Verständnis, soziale Auflagen und andere Dinge, sie oft zu ihrer Freundin, um eine derartige Erfüllung und Zuspruch zu finden.

Außerdem gibt es recht ernstzunehmende Probleme der Homosexualität, die aus der spirituellen Wurzel herrühren. Dies liegt daran, dass in unseren spirituellen Wurzeln alles nicht so einfach ist. Auf dem absteigenden Pfad aus der Höheren Welt zu unserer gingen sie durch eine Stufe, die die lurianische Kabbala „Shirat Kelim“ („Zerbrechen der Gefäße“) nennt. Unsere Seelen (die weiblichen und männlichen Anteile) zerbrachen und wurden auf diesem Level vermischt. Es gibt einen weiblichen Seelenanteil in jedem Mann und einen männlichen Seelenanteil in jeder Frau. Mit anderen Worten, in uns gibt es entgegengesetzte Einschlüsse. Da sich dies auf der Stufe des Sturzes der Seele vom Level der spirituellen Welt zu unserer Welt ereignete, gab es zeitgleich, während männliche und weibliche Verlangen vermischt wurden und teilweise den Platz des anderen einnahmen, Zusammenschlüsse. Alle „Lesben“, „Homos“ und viele andere Probleme, die wir beobachten, sind das Ergebnis. Die Wurzel aller psychiatrischen Beschwerden existieren auf dem gleichen Level.

Wir sollten verstehen, dass diese Probleme bereits vorher bestanden und immer noch bestehen. Das ist nicht einfach menschliche Zügellosigkeit; die Ursache liegt im unkorrigierten Zustand unserer inneren Seelen von sehr hohem Ursprung. Nur indem wir uns selbst korrigieren und begrenzen, dadurch dass wir gezwungenermaßen (ja, gezwungenermaßen!), durch Erlangung dieser Wurzeln, ein korrektes Verhalten annehmen, wird der Mensch all diese Verzerrungen korrigieren, indem er seine Wurzel korrigiert.

Heute sind wir Zeuge einer großen Welle, eines Ausbruchs an Homosexualität und die Gesellschaft scheint sich damit abzufinden: was kann man mit den Millionen Männern machen, die sich auf solche Beziehungen einlassen? Wenn es ein paar Menschen gibt, kann das Phänomen unterdrückt werden, verboten. Sie können ins Gefängnis gesteckt werden usw. Aber was, wenn es Millionen sind? Nichts kann getan werden. Es hält bereits Einzug in das System der normalen Beziehungen.

All dies ist das Ergebnis der gleichen Krise, die wir heute erleben. In Wirklichkeit ist es keine Krise, sondern eine wiederspiegelnde Wahrnehmung des Zerbrechens, das im Abstiegsprozess der Seele auftrat. Indem wir ein bisschen beginnen, in unserer egoistischen Entwicklung aufzusteigen, erreichen wir den Level der Erlangung dieses Zerbrechens. Wir betreten nunmehr die Dichte des Zerbrechens, das sich auf der Stufe des Abstiegs vollzog. Wir betreten es von unten und beginnen, uns mit sehr beträchtlichen Problemen zu konfrontieren. In der Zukunft erwarten uns viele andere Störungen.

Y. Litvar: Störungen? Dennoch lächeln sie?

M. Laitman:
Ich lächle, da ich einer schnellen Bewusstwerdung dieses unkorrigierten Zustandes entgegen blicke (bezüglich der spirituellen Welt). Die Menschheit wird dies als eine unumgängliche Stufe spüren. Um schnell durch die Dichte aufzusteigen, die bei dem Zerbrechen der Gefäße gebildet wurde (dies ist eine bestimmte Stelle in unserer Entwicklungshierarchie), müssen wir diesen Abschnitt überwinden und den Zustand der Korrektur erreichen.

Bis dies geschieht, werden sich mancherlei negative Phänomene ansammeln und sich in unserer Gesellschaft manifestieren. Unsere ist die erste Generation auf diesem Pfad der Korrektur; daher kommen all diese Probleme lawinenartig in halsbrecherischer Geschwindigkeit in Schwung. Tatsächlich ist nichts Neues an ihnen. Während Kabbala den Prozess des Sturzes der Seele erklärt, zeigt sie uns, was uns bei unserem Aufstieg erwartet.

M. Sanilevich: Sind diese Phänomene aus kabbalistischer Sicht negativ?

M. Laitman: Aus dem Blickpunkt der Kabbala sind es natürliche Phänomene, an denen der Mensch zu arbeiten hat. Es handelt sich um intensive Arbeit an sich selbst, so dass, indem man Korrekturen in der Seele macht, man die korrekte Korrelation zwischen Verlangen und Genuss annehmen kann.

Y. Litvar: Sie sagen, dass eine Mann keine  Beziehung mit einem anderen Mann haben dürfte, da er alleine ist, wie der Schöpfer. Ich verstehe nicht, was das bedeutet.

M. Laitman: Er ist alleine, wie seine Wurzel.

Y. Litvar: Warum alleine, wenn selbst hier drei von uns sind?

M. Laitman:
Wir sprechen über die Wurzel und ihre Natur. Ein Mann spürt, dass er alleine ist. Basierend darauf, blickt er von diesem Standpunkt auf all die anderen (einschließlich einer Frau). Mit anderen Worten, seine spirituelle Wurzel, die im Schöpfer existiert, schreibt ihm ein vollständiges System an Meinungen, Einstellungen, Bewertungen, Entscheidungen usw. vor, überhaupt sein inneres Wesen. Es stammt von der Wurzel ab, die einzigartig ist, perfekt und ewig.

Das Los des Mannes ist es, Begriffe und Spiritualität zu abstrahieren. Eine Frau erstrebt Spiritualität unter einem völlig andersartigen Aspekt. Sie sucht nach einem Zugehörigkeitsgefühl, Erfüllung, nach jemandem, an den sie sich anlehnen kann. Bei Männern ist dies anders. Er, im Gegensatz, strebt nach Errungenschaft, Eroberung und Verwirklichung. Männer und Frauen sind in ihren Sehnsüchten völlig unterschiedlich. Alles stammt von der spirituellen Wurzel, die unser Wesen bedingt.

Y. Litvar: Ist also ein Mann alleine oder gibt es viele Männer?

M. Laitman: Jeder empfindet sich als einzigartig.

Y. Litvar: Und wie ist es bei denen, die sich auf Beziehungen mit dem gleichen Geschlecht einlassen? Empfinden sie nicht das gleiche?

M. Laitman: In dieser Hinsicht – nein. Das heißt, wenn die falsche Einlagerung der männlichen und weiblichen Seelen ineinander stattfand. Solche männlichen Teile besitzen etwas, das zu den weiblichen Teilen gehört und daher spüren sie einander. ...nach oben

124298_myselfEs gibt nur ein Heilmittel für alle

M. Laitman: Wir haben alle ein Problem und es ist egal, wer welchen Sexualpraktiken folgt, wer welche sexuellen Verlangen hat, wer ein Mann und wer eine Frau ist. Nichts davon ist wichtig, da wir alle nur ein Heilmittel haben - die Höhere Welt enthüllen - und dies wird den Menschen in die richtige Position bringen: „was soll ich mit mir selbst tun?“. Diese Enthüllung sieht eine Wahrhaftigkeit von solch einem Ausmaß vor, dass man danach nicht falsch handeln kann, denn wenn dies vor Ihnen enthüllt ist, wissen Sie bereits, dass alles umgehend zu Ihnen zurückkehrt. Es handelt sich um eine Kraft, die Sie kontrolliert: auf welche Art und Weise Sie jetzt handeln. Werden diese Kräfte im nächsten Moment auf Sie einwirken?

Sie mögen sagen, dass sich dann, wenn man alles sieht, was geschieht, der Mensch in eine Marionette verwandelt, oder? Die Enthüllung gibt uns nur eine Verhaltensmöglichkeit, nämlich, zu einer Maschine zu werden, einem Roboter. Wenn ich weiß, dass es mir gut geht, wenn ich dies tue und es mir schlecht geht, wenn ich das tue, dann ersehne ich mir nur noch Genuss, ich komme nicht umhin, so zu handeln, dass es mir gut geht. Mit anderen Worten, alle meine Handlungen sind vorherbestimmt; vom Zeitpunkt der Enthüllung der Höheren Welt an sind sie gänzlich geregelt. Die Notwendigkeit irgendeiner Wahl verschwindet vollkommen.

Es gibt eine Wahl, da die Existenz in der Höheren Welt in einer fortwährenden Entwicklung besteht. Auf keinem Level weiß ich, was als nächstes geschieht – ich habe einen freien Willen.

Möglicherweise haben wir die Grenzen der Frage überschritten....

M. Sanilevich:
Sie sagen „Höhere Welt“. Was bedeutet dies?

M. Laitman: Von erhabener Qualität.

Y. Litvar: Ist die Seele eines Homosexuellen männlich oder weiblich?

M. Laitman: Sie ist konfus... Es gibt einen falschen Einschluss der Wurzeln ineinander. Jeder von uns hat männliche und weibliche Chromosomen, einen männlichen und einen weiblichen Teil. Zu Beginn des Lebens bestehen sie in einer Korrelation, in einem reifen Alter - ineinander, in einem hohen Alter - im Dritten. Bestimmte Chromosomen überwiegen oder werden verdrängt usw. Mehr männliche Chromosomen manifestieren sich in Frauen, mehr weibliche Chromosomen manifestieren sich in Männern usw.. Allerdings erzeugt dies ein normales Verhältnis männlicher und weiblicher Chromosomen in jedem Mann und in jeder Frau.

Dennoch gibt es Durcheinandergeratene, die in Folge des Zerbrechens von Seelen erschaffen wurden. Sie wurden sozusagen falsch vermischt. Diese verhalten sich, als wären sie zusammengefasste Seelen. Es gibt eine bestimmte Anzahl von ihnen und diese beiden Bestandteile sind in ihnen falsch verbunden. Sie sind auf solche Weise durcheinander, dass sie keine feste Position in Bezug aufeinander haben. Dies tritt teilweise in Homosexuellen zutage. Man könnte dasselbe über Lesben sagen, jedoch manifestiert es sich nicht so ausdrücklich. Diese Probleme erscheinen praktisch dann, wenn eine Frau sich mit einem Mann verbindet, ein Kind zur Welt bringt und eine Familie erschafft. Denn Kinder, Familie und ein Ehemann nehmen ihre innere Welt so restlos in Besitz, dass sie in einer normalen Beziehung zu einem Mann und einer Familie Zufriedenheit findet.

Y. Litvar: Bleiben Homosexuelle in jeder erneuten Inkarnation homosexuell?

M. Laitman:
Bis die Seelen korrigiert sind.

Y. Litvar: Bis sie unabhängig korrigiert sind?

M. Laitman: Ja, natürlich, auf die gleiche Weise, wie jeder von uns. Keiner wird mir helfen, das nächste Mal besser, glücklicher, cleverer, heldenhafter oder weiser geboren zu werden.

Y. Litvar: Mit anderen Worten, es gibt nichts, auf das wir uns stützen können?

M. Laitman:
Nichts. Im Gegenteil. Wir alle häufen negatives Potential an – um letztendlich zu realisieren, dass unsere Seelen der Korrektur bedürfen.

M. Sanilevich: Etwas verstehe ich nicht: erschien die Vermischung auf dem spirituellen, qualitativen Level?  

M. Laitman:
Ja. Unser Körper und alles, was in dieser Welt geschieht, ist eine vollkommene, präzise Darstellung der spirituellen Wurzeln. Hier in unserer Welt gibt es keine Verwirrung. Alles ereignet sich in unseren Seelen, in den energetischen Bestandteilen, die ohnehin ihre innere Struktur in eine gröbere Materie einprägen – unbelebt, pflanzlich und tierisch.

M. Sanilevich:
Wenn also ein Mensch homosexuell war, wird er wiederholt in einen ähnlichen Körper inkarnieren und weiterhin in unserer körperlichen Welt ein Homosexueller sein?

M. Laitman: Ja, aber dies wird sich in verschiedenen Lebensverhältnissen und Bildungssystemen anders manifestieren.

M. Sanilevich: Bis der Mensch seine Seele korrigiert?

M. Laitman:
Ja. Ansonsten tauchen in uns auf jeder Stufe bestimmte Bedürfnisse, Sehnsüchte und Eigenschaften auf, die wir zu diesem Zeitpunkt zu korrigieren haben, in dieser Situation und in diesem Leben. Dies manifestiert sich entsprechend der Seeleninkarnation, dem allgemeinen Korrektursystem, das in der Kabbala beabsichtigt wird. Jedoch ist dies ein sehr komplexes System von gegenseitiger Abhängigkeit.

Y. Litvar: Ein Mädchen aus San Francisco fragt: „Wie kann der Mensch seine andere Hälfte finden, wenn er von Perversen umgeben ist?“

M. Laitman: Bedauerlicherweise wird dieses Phänomen nicht nur in der wunderschönen nordamerikanischen Stadt bemerkt, sondern überall. Ich sage „bedauerlicherweise“ aus der Sicht des Mädchens. Persönlich bedauere ich es nicht; ich bemerke nur diese Phänomene als Manifestationen unseres allgemeinen „unkorrigierten Zustandes“ auf dem körperlichen Level, die nur auf dem spirituellen Level korrigiert werden können. Was sollten wir tun? Wir sollten akzeptieren, was in diesem Bezugssystem und diesem Leben existiert. Bis wir realisieren, woher dies kommt und beginnen, es zu korrigieren, können wir nichts anderes tun. Es gibt in dieser Welt kein Heilmittel. Wir können für eine Weile entfliehen, uns irgendwie an die Welt anpassen oder die Welt uns anpassen. Eine grundsätzliche Lösung ist jedoch, alles im Ursprung zu korrigieren. Die Korrektur sollte im Ursprung der Verzerrung erfolgen. ...nach oben

4574_myselfProstitution – ist sie gut oder schlecht?

Y. Litvar: Eine Frage aus dem Internet. Warum haben sich viele Frauen in den letzten Jahren mit so einer Leichtigkeit dem „ältesten Gewerbe“ verpflichtet und weshalb steigt ihre Zahl weiter an?

M. Laitman:
Wie auf alle anderen Fragen gibt es dazu im Prinzip nur eine Antwort: Wir betreten gerade eine Periode der Enthüllung über den unkorrigierten Zustand unserer Seelen. Dieser ist die Folge des Abstieges der Seelen. Als Ergebnis dessen kommen alle Abnormitäten und Disharmonien des inneren Zustandes der Menschheit an die Oberfläche.

Es ist die Natur einer Frau, einen Mann, eine Familie und Kinder zu haben. Plötzlich sprechen wir vom „ältesten Gewerbe“. Wer zwang die Frau, das zu tun? Beide – die Natur und die Männer.... Was wir heute sehen, ist die Folge des Egoismus des Mannes, der über alle Konventionen, sozialen und natürlichen Standards die Oberhand gewinnt. Heute machen Menschen allgemein viele Dinge, die sie früher als schädlich und unakzeptabel ansahen und deshalb vermieden. Heute nehmen sie schädliche Dinge übermäßig in Anspruch. Das Leben wird sinnlos. Größerer Egoismus bringt weniger Freude. Ist es noch wert, dieses Leben noch zu leben? Es kann abgekürzt, durch Drogen betäubt oder vollkommen beendet werden....

Es gibt so viele Fälle von Selbstmord und Depression. Die Leute wollen sich befreien, aufhören, zu fühlen und aufhören, zu leben! – Eine große Anzahl. Die Frage nach Sterbehilfe entsteht: „50 Jahre. Was sollte ich jetzt tun? Einfach eine kleine Pille nehmen und ruhig einschlafen.“

Wir sind in einem Stadium, in dem wir die Werte des Lebens und die menschliche Existenz im Allgemeinen neu bewerten. Angesichts globaler Krisen wissen wir nicht, ob wir in 10 oder 20 Jahren noch existieren werden. Die Leute sehen das philosophisch: „Was wird morgen geschehen? Was für einen Unterschied macht das? Was kann passieren? Ja, es könnten morgen alle Banken zusammenbrechen, Tsunamis uns überfluten oder sonst was geschehen.“ Ohne spirituellen Kontakt mit der Höheren Welt, verliert der Mensch das Gefühl für das Körperliche. Er schafft vollkommen neue künstliche Systeme des Verhaltens, eine neue virtuelle Welt. Dorthin möchte er fliehen, dort möchte er existieren. Alles ist möglich, normal und akzeptabel in dieser virtuellen Welt: „Ich kann auf diese Weise heutzutage Geld machen und so tue ich es.“

Sie sprechen über das „älteste Gewerbe“. Ich beschäftige mich mit einer Vielzahl von menschlichen Problemen und sehe ein interessantes Phänomen. Anstatt in ihre Hochzeit zu investieren, geht ein Mädchen lieber der Prostitution nach und erkennt keinerlei Verbindung zwischen diesen beiden Dingen. Es gibt viele solche Fälle. In anderen Worten: Sie ist verliebt und möchte heiraten, Kinder bekommen, aber das fordert ein wenig „Verpflichtung“...

Sie fühlt totale Isolation, ein absolutes Loch im Fortschritt ihres Lebens: „das älteste Gewerbe“,  jedem gehören, Liebe und die Vereinigung mit einem Mann. Dies deutet darauf hin, dass die tierischen und menschlichen Teile sich unabhängig entwickeln und bewegen. Aber das ist ein anderes Thema.

M. Sanilevich: Ich möchte verstehen, ob Prostitution gut oder schlecht ist?

M. Laitman: Sie ist weder gut noch schlecht. Das ist auch ein Phänomen, das sich entwickelt. Sehen sie in der Bibel nach, es ist dort so oft erwähnt! Es ist ein Phänomen, das es in der ganzen Menschheitsgeschichte gegeben hat. Es ist das Ergebnis des Zerbrechens unserer Seelen. Alles entwickelt sich von oben nach unten, es gibt nichts schlechtes oder gutes in unserer Welt. In unserer Welt beobachten wir die Folgen des Einflusses der Höheren Kräfte.

Deshalb gibt es keinen Grund, den Menschen zu bestrafen und etwas von ihm zu fordern. Wie kannst du etwas von ihm fordern, wenn er auf diese Weise kontrolliert wird? Können wir jemanden beschuldigen, bedrohen, und ins Gefängnis werfen wegen seines fehlenden Kontaktes? Was ist er? Er erhielt alles bei seiner Geburt – Erziehung, die Gesellschaft zwang ihm ihre Werte und Verhaltensregeln auf – gut oder schlecht. Schließlich handelt er wie eine Maschine, vollgestopft mit allen möglichen Informationen. Können wir demnach irgendetwas von diesem Menschen verlangen? Es sollte von demjenigen gefordert werden, der ihn aufgezogen hat, von der Gesellschaft, in der er lebt. Die Gesellschaft machte dich so und jetzt bestraft sie dich? Sie sollte nicht dich bestrafen, sondern sich selbst.

M. Sanilevich: Daraus kann man folgern, dass es keine Prostitution in der Höheren Welt geben wird?

M. Laitman: In den Höheren Welten gibt es eine  Entsprechung in den spirituellen Wurzeln – wenn die männlichen und weiblichen Teile sich mit dem Schöpfer vereinen. So wie geschrieben steht: „ Mann und Frau und der Schöpfer zwischen ihnen.“

Y. Litvar: In dieser Beziehung haben wir zwei letzte Fragen. Im Großen und Ganzen haben sie die erste schon beantwortet. Ist Sex gut oder wie man in der UDSSR zu sagen pflegte: „Wir haben keinen Sex“?

M. Laitman: Sex ist ein natürliches Phänomen. Es kann nicht als gut oder schlecht bezeichnet werden; Umso mehr ist der Satz „wir haben keinen Sex“ sinnlos, da dieses Phänomen einfach die Grundlage aller Beziehungen zwischen den Geschlechtern ist. ...nach oben

42429_myselfSex ist die Grundlage all unserer Gedanken

Y. Litvar: Die nächste Frage ist von einem Deutschen, der bereits an seinen spirituellen Fortschritt denkt und von der Zukunft träumt. Die Frage ist: Ist Sex in der Höheren Welt besser oder schlechter. Ich meine, süßer oder bitterer als in unserer Welt?

M. Laitman: In der Höheren Welt ist Sex ein andauernder Zustand, in dem sich unsere Seele befindet. Deshalb ist Sex die ultimative Freude in unserer Welt.

Man sagt, dass die Kabbalisten von der spirituellen Stufe in unsere Welt abgefallen sind (in frühen Zeiten, als die Bibel und andere Heilige Bücher geschrieben wurden, gab es viele Kabbalisten). Der wahre Geschmack der körperlichen Vereinigung bleibt nur denen vorenthalten, die bereits in der Höheren Welt existieren oder sich im Prozess dorthin befinden.

In anderen Worten: Die wahre spirituelle Freude, die durch die Vereinigung der männlichen und weiblichen Teile (in der Kabbala Zivug genannt) verwirklicht wird, geschieht auf der spirituellen Stufe. Sie ist das mächtigste Gefühl der Seele, die mit dem Schöpfer erfüllt wird.

Y. Litvar: Kann man einfach sagen, dass spiritueller Sex ergreifender ist als unserer?

M. Laitman: Ja, in der Tat, weil es die Basis dessen ist, was auf unserer Stufe passiert.

Y. Litvar:
Sagen sie uns die Wahrheit: Lohnt es sich, nach der Höheren Welt zu streben?

M. Laitman: Im Grunde genommen strebt der Mensch deshalb unbewusst zur spirituellen Welt. Das wird jetzt stufenweise enthüllt - mit zunehmender Klarheit - weil er wahre unvergängliche Freuden entdecken wird.

M. Sanilevich: Kürzlich habe ich gelesen, dass ein Mann alle neun Sekunden an Sex denkt.

M. Laitman:
Alle neun Sekunden? Nein, gemäß der Kabbala ist Sex die Grundlage aller unserer Gedanken. Das kommt von der spirituellen Wurzel, wo die Vereinigung mit dem Schöpfer stattfindet, wobei wir den weiblichen Teil und Er den männlichen darstellt. Alle natürlichen Phänomene basieren auf diesem Ziel. Deswegen können wir nicht anders, als daran zu denken; weil diese Anziehungskraft von Sex und Genuss vom Endzustand, der Vereinigung mit dem Schöpfer, in der Kabbala Zivug de Haka’a genannt, herrührt.

M. Sanilevich: Denken wir in der spirituellen Welt jede Sekunde an Sex?

M. Laitman:
In der spirituellen Welt – ja – aber in einer etwas anderen Art, als wir es in unserer Welt tun. Denn der spirituelle Kontakt ist ewig und gibt dem Menschen das Gefühl von vollkommener und andauernder Erfüllung. Das ist anders wie in unserer Welt, wo wir Liebe machen, einen Moment der Freude empfinden, dann kommt ein großes Loch, ein neuer Wunsch entsteht, man braucht wieder einen Partner usw. Dann spürst du wieder für ein paar Sekunden Freude und das Ganze beginnt von vorne.

In der spirituellen Welt ist diese Freude in den männlichen und weiblichen Teilen gegenseitig altruistisch. Das höhere Licht steigt von Oben herab und erfüllt die männlichen und weiblichen Verlangen. So geschieht das: die beiden entgegengesetzten Verlangen - männlich und weiblich - werden mit demselben Licht von Oben erfüllt.

In anderen Worten, der spirituelle Orgasmus ist andauernd und sich ständig entfaltend. Das gibt dem Menschen das Gefühl von ewigem Leben.

Y. Litvar: Fantastisch. Aber Sie sagten, wir stellen eine Frau dar und der Schöpfer einen Mann...

M. Laitman: Den Empfänger und den Geber.

Y. Litvar:
Wie meinen Sie das? Wir sind wie eine Frau?

M. Laitman:
Im Bezug zu dem Einen, dem Schöpfer, der die Seelen füllt, sind sie der abhängige Teil. Deshalb werden sie weiblich genannt. Wenn ein Mann Erfüllung von einem anderen Mann erhält, stellt er im Bezug zum männlichen Teil ebenso den weiblichen dar.

Y. Litvar: Wir sprechen also von Eigenschaften?

M. Laitman: Natürlich!

Y. Litvar: Als Mann werde ich in den spirituellen Welten also keine Frau werden? Wir sprechen über Eigenschaften.

M. Laitman: Wir sprechen nicht über Körper. In der ganzen Schöpfung existieren nur zwei Kategorien – das Verlangen, gefüllt zu werden und die Füllung selbst.

Y. Litvar: Das Verlangen, gefüllt zu werden, ist der weibliche Teil….

M. Laitman: Richtig...

Y. Litvar:
....und die Füllung, zum Beispiel der Schöpfer, ist der männliche Teil?

M. Laitman: Ja und das kann sich jeden Moment ändern. Wenn Sie sich im Moment auf einer gewissen Stufe relativ höher zu einer niedrigeren befinden, sind sie der männliche Teil und relativ zu den höheren Stufen sind sie der weibliche Teil.

Die verschiedenen Unsicherheiten, Probleme, unnatürlichen Neigungen in unserer Welt kommen von den sich ständig ändernden Korrelationen der Seelen in der spirituellen Welt.

Ich bemerke, dass es ein Problem ist, von unserer Welt in die Höhere Welt zu sehen und umgekehrt. Für einen Anfänger ist das völlig unwirklich, so einen Blick dorthin zu erhaschen... Trotzdem muss man ein Verständnis davon bekommen. Ein paar Lektionen werden jemandem eine Ahnung davon geben, was in unseren spirituellen Wurzeln geschieht. Wie die Kräfte von dort absteigen und alles in unserer Welt bewirken. Ich empfehle das wirklich jedem dringend.

Y. Litvar: Wird das in ihren Büchern beschrieben?

M. Laitman: Im Grunde genommen geht es darin nur um die Enthüllung des Netzes von Kräften, die uns kontrollieren. Dadurch wird alles klar. Man bekommt die Chance, seinen Horizont zu erweitern, gesünder zu werden und diese angenehmeren Zustände zu erreichen.

M. Sanilevich: Ich denke, es ist sehr schwierig, seinen Verstand vom Körper zu abstrahieren; ständig über die Kategorien der Kräfte und Eigenschaften nachzudenken, auf Fleisch zu verzichten...

M. Laitman: Warten sie einen Moment! Was, wenn ich zum Doktor komme, er beginnt, mich zu untersuchen, eine Menge Tests zu machen und erzählt mir dann von allen möglichen chemischen Reaktionen, die in mir geschehen, welche Funktionen gut sind und welche weniger. Er informiert mich über Substanzen, die ich absondere. Von was spreche ich? Spreche ich vom Körper? Ich spreche von einem Instrument, einem System, das aus dem Gleichgewicht geraten ist - unter den Einfluss bestimmter Kräfte auf den unbelebten, pflanzlichen und tierischen Stufen, auf der Stufe der Wahrnehmung, des Auswendig-Lernens usw.. Der Mensch ist ein System; wir können nichts dagegen tun. Wir können darüber nicht in der Art sprechen, wie sie es im Fernsehen tun.

Das Leben zwingt uns, uns selbst zu verstehen, wenn wir einen wirklich angenehmen Zustand erreichen möchten. Nichts führt daran vorbei. Sonst werden wir in Drogen flüchten - so ist das. Das ist keine Lösung. ...nach oben

Über die Hierarchie der Erfüllungen

M. Sanilevich: Warum genügt es einem Mann, eine Frau anzusehen und sich wohl zu fühlen, wohingegen eine Frau etwas hören muss und eine Menge anderer Dinge…?

Y. Litvar: Anschauen reicht mir nicht…

M. Laitman: Es reicht aus…

Y. Litvar: Ich genieße es, anzuschauen, aber…

M. Laitman: „Ich genieße es, anzuschauen“ bedeutet, dass Sie schon Genuss empfangen. Wenn eine Frau einen fremden Mann auf der Straße anschaut (wenn sie ihn überhaupt wahrnimmt; in der Regel ist es nicht so), empfindet eine Frau keinen Genuss. Sie erfreut sich an etwas, das zu ihr gehört oder zu gehören könnte, weil sie es im Voraus haben will (z.B. als Sache). Sie schaut nicht auf einen Mann und bewertet ihn nach irgendwelchen Maßstäben für männliche Schönheit. Sie empfindet es nicht als Quelle für Genuss, sie sieht es nicht.

Jedoch erblickt ein Mann in einer Frau alles, was zu ihrem anregenden Teil gehört. Man könnte sagen, dass wir in dieser Hinsicht mehr Tier sind, als die Frauen. Anerkennen Sie das!

Y. Litvar:
Ich mag meine tierische Natur sogar.

M. Laitman: Natürlich tun Sie das. Aber wir sprechen nicht über das, was Sie mögen. Wir sprechen über die Hierarchie der Erfüllungen. Es ist ganz normal, dass das in einem Mann primitiver als in einer Frau ist. Aber noch mal, das kommt daher, da ein moderner Mann (und normalerweise ein Mann unserer Welt) nur auf diese Erfüllung schaut. Wenn er sich weiterhin selbst entwickeln würde, würde er erkennen, dass er von seiner Vereinigung mit einer Frau enormen spirituellen Genuss bekommen kann. Er würde dann sicherlich eine Frau auf die Art und Weise betrachten und schätzen, wie sie es sich wünscht. Ich denke, Sie haben solche Worte, wie „Warum schätzt du mich nicht als Mensch?“, viele Male von einer Frau gehört.

Hier taucht der Konflikt auf. Ein Mann in unserer Welt betrachtet eine Frau nicht als einen spirituellen Partner, wohingegen eine Frau in einem Mann einen spirituellen Partner sehen will. Daher bewertet sie ihn nicht nach seinem Aussehen, sondern entsprechend seiner Zuverlässigkeit, sie innerlich zu erfüllen. Ein Mann schätzt sie als unsere liebe Freundin Yevgeny.

M. Sanilevich: Ich habe eine Frage betreffend des Aussehens. Vielleicht ist es ein wenig persönlich, aber ich denke, dass Millionen von Männern mit mir darin übereinstimmen. Ich meine solche, die Stunden in Fitnessstudios verbringen, um ihr Aussehen zu verbessern. Nebenbei bemerkt, sie sind sicher, dass Frauen das mögen.

M. Laitman: Das ist völlig falsch. Es erscheint einem Mann nur so; in diesem Fall versteht er eine Frau überhaupt nicht. Auf diese Weise wollen sie ihre inneren Defizite und Probleme kompensieren.

Alles was wir tun, hat seine Ursache in unserem inneren Verlangen, irgendeine Befriedigung zu erlangen, einen besseren Zustand. Wenn ich dies nicht darin empfinde, stärker zu sein, sondern weiser zu sein, dann strebe ich nach Weisheit. Wenn ich das Gefühl habe, ein besserer Zustand bedeute, in etwas besonders zu sein, dann ist es das, was ich tue. Das ist alles. Es gibt eine genaue Berechnung, die vom Geschmack, der Gesellschaft, den Trieben, den  Normen usw. abhängig ist.

Eine Frau beurteilt das Erscheinungsbild eines Mannes sehr oberflächlich. Wir sprechen über ihre ernste Bewertung, nicht über die Situation, wenn sie mit einem Mann ausgehen will, so dass andere Frauen sie beneiden würden. Dies ist eine völlig andere Lösung für das Problem, wie sie in den Augen anderer aussehen wird, wie sehr sie sie beneiden würden, wie schlecht sich ihre Freundinnen fühlen würden, wenn sie ihren guten Partner sehen. Dies ist schon eine völlig andere Sache. Wir sprechen über mehr oder weniger natürliche Motive - unsere und die der Frauen.

Tatsache ist, Frauen wählen Männer nicht nach ihrem Aussehen aus. Nein. Sie wählen sie nicht mal nach ihrer körperlichen Stärke aus. Diese Art der Bewertung fehlt in einer Frau. Sie können es nur dazu verwenden, um vor anderen zu prahlen. Auf diese Weise nimmt sie die Bewertung der Gesellschaft an, nicht ihr eigenes, persönliches Urteilsvermögen.

Y. Litvar: Ich denke immer noch nicht, dass Sie völlig recht haben. Heute gibt es viele Orte in der ganzen Welt, wo Frauen hingehen, um attraktiven Männern zuzuschauen, die nicht nur ihre Kraft demonstrieren, sondern auch sexuelle Reize. Frauen sind sehr beeindruckt und zahlen eine Menge Geld dafür.

M. Laitman: Wir haben bereits gesagt, dass die Menschheit in das letzte Stadium ihrer materiellen Evolution eintritt, die „die Erkenntnis des Bösen“ genannt wird. Dies ist die Erkenntnis der Verdorbenheit unseres Egoismus, unseres Zustandes und der Folge des Zerbrechens der Seelen. Alle Krisen, durch die wir gehen, alle schmerzvollen Zustände, die sich heute in der Gesellschaft manifestieren, sind natürlich, aber sie zeigen sich in ihrer pervertierten, krankhaften Form. Wir müssen all das durchleben und realisieren, dass dies unnatürliche und verkehrte Verhältnisse sind. Vielmehr sind sie die Manifestation von Krankheit, die wir gemeinsam diagnostizieren müssen. Die Diagnose ist sehr einfach: der verdorbene, fehlerhafte und zerbrochene Zustand der Seele. Wir müssen sie korrigieren und dann werden wir einen wundervollen, harmonischen Zustand erreichen, Vollkommenheit, Ewigkeit, Harmonie zwischen und innerhalb von uns. Alles wird gut sein. Bevor dies geschieht, müssen wir uns jedoch allem, was uns widerfährt, eindeutig bewusst werden.

Also ist Sex gut und auch Liebe und alles, was wir in unseren vorherigen Sendungen besprochen haben. Allerdings ist die Erlangung der Höheren Kräfte und die Art und Weise, wie sie auf uns einwirken, notwendig, um zu überleben und ein angenehmes Leben zu erreichen. Was heute mit uns geschieht, ist erst der Beginn der Aufdeckung einer Krise - von unserer verdorbenen Natur, die erst angefangen hat, sich zu manifestieren.

Wieso wächst das Verlangen nach Kabbala täglich? Das kommt daher, da sie dem Menschen den Zustand erklärt, den er nach Tausenden von Jahren seiner Entwicklung erreicht hat. Schauen Sie, welche uralte, abscheulichen, niederen Instinkte plötzlich in der Gesellschaft erwachen. Jetzt gelten sie als Werte.

Y. Litvar: Unser nächstes Treffen wird der Liebe, der Familie, der Ehe, den Kindern, der Mutterschaft usw. gewidmet sein.

M. Laitman: Oh, diese Phänomene sind in unserem Leben weniger entstellt. Sie sind es ebenfalls, aber in einem geringeren Maße. Ich sage dies nochmals, weil es sich so im Sex manifestiert. Wir sagten, dass dies das tiefste, stärkste Verlangen des Mannes ist; folglich hat es die stärkste, jedoch kürzeste Erfüllung. Aus diesem Grund dreht sich unser ganzes Leben darum. Je intensiver sich diese sexuelle „Erkrankung“ in der Menschheit manifestiert, umso schneller wird der Mann die Notwendigkeit, sein Leben zu verstehen, realisieren.

Denn wenn sie plötzlich - nach all den Tricks, die die Menschheit heute versucht zu ersinnen, indem sie künstliche Ziele setzt und sich verschiedene Wege ausdenkt, sexuellen Genuss zu erhalten -desillusioniert wird, wird sie die Hauptquelle der egoistischen Erfüllung verlieren. Können Sie sich vorstellen, was mit uns geschehen wird, wenn dies aus dem heutigen Leben eines Mannes entfernt ist (in einem geringeren Ausmaß aus dem Leben einer Frau)? Wozu dient das Leben? Was bleibt übrig? Fußball, Essen, Trinken?

Diese Desillusionierung und Leere wird sich jetzt immer mehr manifestieren. Das Leben wird nicht mehr lohnenswert sein. Depression wird den Menschen in eine Falle locken, die der Schöpfer für uns vorbereitet hat: Fang an, über deine Daseinsebene nachzudenken; du musst die Höhere Welt erlangen.

Dieser Welle wird Entsagung folgen

M. Sanilevich: Ist es möglich, dass wir das Verlangen nach Sex verlieren könnten?

M. Laitman: Ganz bestimmt! All diesen Wellen wird Entsagung folgen. Schauen Sie, was mit Perversionen geschieht? Alle natürlichen Beziehungen (männlich, weiblich, Familie, Kinder, usw.) sind geschändet. All dies wird zur Folge haben, dass der Mensch unfähig wird, Erfüllung durch Sex zu erhalten.  Das ist eine schreckliche Sache. Kein Viagra, nichts wird helfen.

M. Sanilevich: Das ist schwer vorstellbar…

M. Laitman: Die heutige Welle wird solch einen Zustand herbeiführen. Dies geschieht immer, in jeglichen Phänomenen: zuerst kommt ihr letztes Aufbäumen vor dem Tode und dann verschwinden sie. Die Menschheit wird sich mies fühlen und dann können wir Kabbalisten hervortreten und sagen: „Wir haben ein Heilmittel!“

Y. Litvar: Also stellt sich heraus, dass sich die Anzahl der Menschen unvermittelt verringert?

M. Laitman: Dies ist, was wir sehen.

Y. Litvar: Nein, jetzt sehen wir geringfügige Änderungen…

M. Laitman: Wir sind am Anfang eines Prozesses, der vor etwa 20 oder 30 Jahren begonnen hat. Tatsächlich zeigt er sich deutlich seit 5 oder 6 Jahren. Vor 20 Jahren hat keiner auch nur erwähnt, dass sich die Menschheit im Zustand einer Krise befindet. The Roman Club hat mal davon berichtet und das war alles. Wissenschaftler haben nicht mal darauf hingewiesen. Einige wenige Philosophen haben es angedeutet (Fukuyama hat dieses Thema gestreift). Na und? Heute jedoch hat jede Zeitung nichts anderes, über das sie schreiben kann!

Diese Krise breitet sich aus; Kabbala hat dies vor Tausenden von Jahren vorhergesagt: die Sackgasse der technischen und kulturellen Evolution der Menschheit und die Notwendigkeit ihrer spirituellen Entwicklung.
Somit steht Ihnen in der Tat ein ewiger und vollkommener Orgasmus bevor.

Y. Litvar: Vielen Dank!

 

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