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Shamati 125. Der den Shabbat erfreut

Ich hörte am 15. Juni 1949 in Tel Aviv

„Jedem, der den Shabbat erfreut, wird grenzenloser Besitz gegeben, so wie gesagt wird: ‚Dann wirst du dich ergötzen am Schöpfer, und ich lasse dich besteigen die Höhen der Erde und dich genießen das Erbe Jakobs, deines Vaters“ usw. Nicht wie Abraham, über den geschrieben steht: „Auf, wandle durch das Land in seiner Länge“ usw. Und nicht wie Isaak, über den geschrieben steht: „Dir und deinem Samen werde ich all diese Länder geben“, sondern wie Jakob, über den geschrieben steht: „Und du sollst dich ausbreiten nach Westen, nach Osten, nach Norden und nach Süden“[1].

Es ist schwierig, diese Gemara so zu verstehen, wie sie ist: Soll jedem Einzelnen von Israel die ganze Welt, gemeint ist ein grenzenloser Besitz, gegeben werden?

Wir sollten mit den Worten unserer Weisen beginnen: „In der Zukunft wird der Schöpfer die Sonne aus ihrer Hülle herausnehmen und wird sie verdunkeln. Die Bösen werden von ihr gerichtet und die Gerechten werden durch sie geheilt, so wie geschrieben steht: ‚Denn siehe, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen; und es werden alle Übermütigen, alle die Frevel geübt haben, Stoppeln sein; und es wird sie entzünden der kommende Tag’, spricht der Herr der Heerscharen, der ihnen nicht zurücklassen wird Wurzel noch Ast, weder eine Wurzel in dieser Welt, noch einen Ast in der kommenden Welt. Die Gerechten werden dadurch geheilt, wie geschrieben steht: ‚Aber über euch, die ihr Meinen Namen fürchtet, soll die Sonne der Gerechtigkeit mit Heilung in ihren Flügeln aufgehen.‘ Und mehr noch, sie werden durch sie verfeinert.“[2].

Und wir müssen das Rätsel der Weisen verstehen: Was ist die Sonne und was ist eine Hülle, und woher kommt diese Gegensätzlichkeit? Ebenso: Was ist „der ihnen nicht zurücklassen wird Wurzel in dieser Welt noch Ast in der kommenden Welt“? Und was ist „mehr noch, sie werden durch sie verfeinert“? Er hätte sagen sollen: „Geheilt und verfeinert durch sie.“ Was ist aber das „mehr noch“, das er gesagt hat?

Nun können wir die Worte unserer Weisen verstehen: „Israel zählen nach dem Mond und die Völker der Welt nach der Sonne.“[3]. Die Bedeutung ist, dass das „Licht der Sonne“ eine Bezeichnung für das klarste Wissen ist, so wie geschrieben steht: „klar wie die Sonne.“ Und die Völker der Welt, die nicht die Tora und die Gebote erhielten, so wie geschrieben steht, dass der Schöpfer sie zu jedem Volk und jeder Sprache brachte, da sie sich nicht am Licht der Tora erfreuen wollten, die als Mond gilt, der vom Licht des Schöpfers empfängt, dem Licht der Sonne, das heißt dem allgemeinen Licht.

Dennoch haben sie Sehnsucht und ein Verlangen, im Namen des Schöpfers zu studieren und Ihn selbst zu erkennen.

Aber Israel zählt nach dem Mond, was die Tora und die Mizwot sind, in welche das Sonnenlicht des Schöpfers gekleidet ist. Daher ist die Tora die Hülle des Schöpfers.

Geschrieben steht im Sohar: „Die Tora und der Schöpfer sind eins.“ Dies bedeutet, dass das Licht des Schöpfers in die Tora und die Mizwot gekleidet ist, und: Er und Seine Hülle sind eins. Daher zählen Israel nach dem Mond, um sich selbst in der Tora und den Mizwot zu vervollständigen.

In jedem Fall erlangen sie auch den Schöpfer. Da die Völker der Welt die Tora und Mizwot, das heißt die Hülle, jedoch nicht einhalten, haben sie noch nicht einmal das Licht der Sonne.

Dies ist die tiefe Bedeutung von „in der Zukunft nimmt er die Sonne aus ihrer Hülle heraus“. Und sie sagten: „Shechina (göttliche Gegenwart) in den Unteren; ein erhabenes Bedürfnis.“ Dies bedeutet, dass der Schöpfer sich danach sehnt und danach verlangt.

Dies ist die tiefe Bedeutung der sechs Tage des Schaffens, das heißt der Arbeit in der Tora und den Mizwot, da gilt: „Alles schuf der Schöpfer zu Seinem Ziel.“ Und sogar die Arbeit an den sechs Tagen ist immer noch die Arbeit des Schöpfers, so wie geschrieben steht: „Er erschuf sie nicht als Chaos; Er erschuf sie, damit sie bewohnt werde.“ Deshalb wird dies „eine Hülle“ genannt.

Und der Shabbat ist das Licht der Sonne, der Tag der Ruhe im ewigen Leben. Das heißt, Er hat die Welt in zwei Stufen geschaffen:

  1. dass Seine Shechina (göttliche Gegenwart) in den sechs Tagen der Handlung durch die Tora und die Mizwot enthüllt werden würde;
  2. dass Er in der Welt enthüllt würde, ohne die Tora und die Mizwot.

Und dies ist die tiefe Bedeutung von „zu seiner Zeit; ich werde es beschleunigen“. [Ist man] würdig – werde ich es beschleunigen, das heißt durch die Tora und Mizwot. Sind sie nicht würdig – [dann] zu seiner Zeit. Dies ist so, weil die Entwicklung der Schöpfung durch die Vermehrung des Leidens der Menschheit das Ende und die Erlösung bringt, bis der Herr Seine Shechina (göttliche Gegenwart) in die Unteren legt. Und dies wird „zu seiner Zeit“ genannt, das heißt durch Entwicklung der Zeit.



[1] Talmud, Traktat Shabbat 118a

[2] Awoda Sara [Götzenverehrung] 3b

[3] Sukka 29

 

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