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Shamati 204. Das Ziel der spirituellen Arbeit

Ich hörte im Jahr 1938

In der Vorbereitungszeit besteht alle Arbeit in den Verboten, also im „Nicht“, wie es geschrieben steht: „Sie werden geknechtet in einem Lande, das nicht das ihre ist.“[1] Was jedoch die Sprache angeht, welche als „ich“ gilt, muss man hier zuerst dem Aspekt der Liebe würdig werden.

In der Vorbereitungszeit jedoch gibt es nur die Arbeit im Aspekt der Verbote[2] und zwar im Aspekt von „Du sollst nicht haben“[3], denn durch viele „nicht“ (lo – "לא") gelangt man zu"אל"  (El), zum Gott von Chessed (Barmherzigkeit). Doch zuvor gibt es viele „nicht“, also andere Götter – viele „nicht“, da man von lo liShma zu liShma gelangt.

Und da die Sitra Achra Unterstützung bietet, fällt man sogar später, wenn man bereits arbeitet und Heiligkeit erweitert, dennoch von seiner Stufe, sobald sie ihre Unterstützung entzieht. Und dann nimmt sie die gesamte Fülle, die man herangezogen hatte. Dadurch hat nun die Sitra Achra Kraft, um über den Menschen zu herrschen, auf dass der Mensch gezwungen ist, ihren Willen zu erfüllen. Und es gibt für ihn keinen anderen Ausweg, als sich auf eine Höhere Stufe zu erheben.

Und dann beginnt die Reihenfolge wieder wie zuvor mit den 49 Toren der Unreinheit. Dies bedeutet, dass der Mensch bis zu den 49 Toren auf den Stufen der Heiligkeit geht, doch dort hat sie (Sitra Achra) die Macht, ihm alle Lebenskraft und Fülle wegzunehmen, sodass der Mensch jedes Mal in ein Tor von größerer Unreinheit fällt, denn „Eines gegenüber dem Anderen erschuf der Schöpfer“[4].

Und wenn er in das 49. Tor tritt, kann sich der Mensch nicht mehr selbst emporheben, bis der Schöpfer kommt und ihn erlöst, und dann [gilt]: „Die Reichtümer, die er verschlungen hat, speit er wieder aus, und Gott wird sie aus seinem Bauch stoßen.“[5] Das bedeutet, der Mensch nimmt nun all die Fülle und die Lebenskraft zurück, welche die Klipa von allen 49 Toren der Heiligkeit genommen hatte, was „die Plünderung des Meeres“ heißt. Solange man das Exil nicht gefühlt hat, kann man nicht erlöst werden. Wenn man auf den 49 [Toren] wandelt, spürt man das Exil, und am 50. Tor erlöst der Schöpfer. Und der einzige Unterschied zwischen Galut (Exil) und Geula (Erlösung) besteht im Buchstaben Alef, der für Alufo shel Olam (Meister der Welt) steht. Wenn also der Mensch das Exil nicht entsprechend erfasst, dann fehlt ihm [etwas] von der Stufe.



[1] 1. Buch Mose 13, 15

[2] Lavin, Mehrzahl von „nein“ oder von „nicht“, meint hier die Verbote (also „Du sollst nicht …“) der Tora.

[3] 2. Buch Mose 20, 3

[4] Prediger 7, 14

[5] Hiob 20, 15

 

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