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Die Weltlage, die globale Krise und die Menschheit; Teil 2

Ein Interview von Dr. Alexander Stetter mit Rav Dr. Michael Laitman
Teil 2, 27.04.2008, Israel

  
Inhalt:


 Über die Ernährungskrise
Dr. Alexander Stetter: Herr Dr. Laitman, ich habe ein Interview von einem Experten der Welternährungsorganisation gelesen und er sagt, dass die Nahrungsmittelpreise extrem steigen werden und er warnt schon seit zwei Jahren davor. Worin sehen Sie die Hauptursache für den Anstieg der Nahrungsmittelpreise und des Hungers in der Welt?

Rav Dr. Michael Laitman: In Wahrheit liegt das Hauptproblem darin, die Menschheit zu verpflichten, ihre Natur zu verändern - von der egoistischen Natur zur Natur des Gebens und des Schenkens zur Nächstenliebe. Denn so wie wir letztes Mal miteinander gesprochen haben, liegt das Schöpfungsziel darin, den Menschen zur Angleichung der Form an den ‘Schöpfer’ zu bringen, damit der Mensch wirklich genau auf derselben Existenzstufe ist wie der ‘Schöpfer’ selbst. Und um den Menschen dazu zu verpflichten, haben wir eigentlich zwei Wege: Entweder den Weg der Weisheit der Kabbala, wo wir dann sämtliche Kräfte sehen, die hinter der Natur stehen, die uns vorantreiben wollen zu dem Ziel und wir sehen auch das Ziel, welches über dieser Welt ist, das Ziel, zu dem wir gelangen müssen.

Und indem wir dieses gesamte Bild sehen, beginnen wir zu verstehen, wie verpflichtend diese Sache ist und wie wünschenswert diese Sache ist. Und indem wir dies sehen und dies wollen, streben wir dazu und entwickeln uns zu diesem Zustand - mit unserem eigenen Verlangen. Der Entwicklungsweg wird für uns einfach und angenehm und wünschenswert und wenn wir diesen Plan der Welt, die Weltkarte, mit Hilfe der Weisheit der Kabbala nicht eröffnen, so wissen wir nicht, wie wir uns weiterentwickeln können und warum wir existieren. Es gibt alle möglichen Theorien, die so sind oder so und wir gelangen zu immer mehr Krisen, haben immer mehr Probleme und bekommen mehr und mehr Schläge und wieder verändern wir unsere Theorien.

Und so verändern wir uns und das, was daraus resultiert, dass im Endeffekt die Kräfte unserer Entwicklung schlecht sind und uns antreiben, uns zu entwickeln. Eine unserer Entwicklungskraft, die uns vorantreibt, ist eben diese Kraft der Hungersnot. All das ist ein Resultat unseres Egoismus, dass wir nicht in einfacher, schöner, logischer Art und Weise unsere Naturressourcen verteilen können. Und das sehen wir eigentlich in unserer Zeit. Statt Nahrungsmittel zu produzieren, zahlt es sich mehr aus, Sprit zu verkaufen. Statt Mais zu produzieren und das zu verkaufen, verbrennt man das zu Sprit, um Sprit zu verkaufen.

Dr. Stetter: Was können wir den Menschen sagen? Ein Drittel der Weltbevölkerung hungert bereits. Was können wir jetzt schnell tun, um den Menschen zu helfen?

Rav Laitman: Zuallererst einmal, die Natur, die Höhere Kraft fordert von uns, dass wir uns dazu integral und kollektiv gegenüber verhalten, damit wir uns hinsetzen und urteilen, was wir mit der ganzen Welt tun. Das Problem ist nicht, dass ein Drittel der Menschheit hungert und die anderen zwei Drittel nicht hungern. Dieses eine Drittel wird bald revoltieren, zu einer Revolution aufstehen. Das eine Drittel wird bald zu zwei Drittel, sie werden nicht ruhig sitzen bleiben. Sie werden nach Europa kommen und es wird niemanden gut gehen. Wir müssen also sehen, dass die Natur uns dazu zwingt, global zu sehen. So wie wir jetzt in einem globalen System sind, genauso müssen wir auch die Entscheidungen treffen und existieren. D.h. bis wir nicht im Allgemeinen über die Welt denken, wie wir aus diesem allgemeinen Problem herauskommen - so ist es mit allen Problemen heute, solange werden wir nicht herauskommen. Die Höhere Kraft möchte, dass wir spüren, dass wir voneinander abhängig sind.

Dr. Stetter: Wie lange haben die Menschen Zeit, noch zu sitzen und über die Probleme zu sprechen? Haben die überhaupt noch Zeit?

Rav Laitman: Ja, wir haben noch ein bisschen Zeit, aber wir müssen verstehen, dass Zeit bedeutet, dass wenn wir nichts tun, die Kräfte zunehmen und zusätzlich zu der Hungersnot werden Probleme von Seuchen kommen und klimatische Probleme.

Dr. Stetter: Wir sind in Europa oder auch USA von diesen Krisen und vom Hunger noch relativ weit entfernt. Wann wird er uns treffen?

Rav Laitman: Das muss nicht unbedingt in einer Form der Hungersnot kommen, sondern in einer anderen Form, sowie in Form von Kriegen, die sich auf die Erdölvorkommen oder Nahrungsmittelvorkommen beziehen, wobei es zu Wanderungen von Afrika oder Asien kommen wird.

Dr. Stetter: Sie meinen, es gibt eine Wanderung von der südlichen Halbkugel zur nördlichen - mit allen Problemen, die damit behaftet sind?

Rav Laitman: Selbstverständlich kann es zu Wanderungen kommen, denn was willst du mit den Menschen machen? Heute spüren 2 - 3 Milliarden Menschen Hunger - sieh dir das an. Sogar in Ägypten, das uns nahe ist - dort hungert bereits ein ganzes Volk und das Volk weiß eigentlich nicht mehr, was es tun soll. Es kann die Menschen nicht mehr zurückhalten. Es gibt Millionen von Menschen, die bereit sind, eine Revolution anzuzetteln und alles zu zerstören, denn Hunger ist eine Grundlage und die Regierungen können dagegen nicht ankämpfen und so ist es bei vielen anderen Orten. An dem einem Ort wird der Hunger der Motor sein und an einem anderen Ort wird etwas anderes die Menschen bedrohen. ...nach oben
Spirituelle Ursache der Völkerwanderungen
Dr. Stetter: Herr Laitman, sie sind Kabbalist, der alles aus einer globalen Perspektive betrachtet, aus einer Systemperspektive. Gibt es einen spirituellen Grund für diese Völkerwanderungen und Bewegungen auf der Erde?

Rav Laitman: Selbstverständlich, denn im großen und ganzen haben wir auch letztes mal darüber gesprochen, dass wir ein Resultat des antiken Babylons sind - wir waren dort eine kleine Zivilisation und hatten dort bereits die Möglichkeit, dieses Gesetz der Vereinigung auf uns zu nehmen und wenn wir uns vereinigt hätten, würden wir uns an die Höhere Kraft angleichen und wir würden das Leben in anderen Formen wahrnehmen, in einer spirituellen Art und Weise, unbegrenzt ewig wachsen, denn der Mensch würde im Guten sein. Aber wir sind diesem Weg nicht gefolgt, wir sind dem Egoismus gefolgt. Wenn wir heute diese globale Krise sehen, so müssen wir im Endeffekt verstehen, dass wir, wenn wir die Probleme heute lösen wollen, wir das nur durch globale Lösungen machen können, damit sich die ganze Welt miteinander vereinigt. Es wird in der Welt bald keinen Zustand geben können, wo einer gewinnt und der andere verliert. Entweder gewinnen alle oder alle verlieren.

Dr. Stetter: Hat die Durchmischung der Völker eine Bedeutung?

Rav Laitman: Der Sinn der Vermischungen der Völker ist sehr, sehr groß. Im Endeffekt verpflichtet uns dies, zu spüren, dass wir wie die gesamte Natur zu einem System gehören, denn in der Natur sehen wir, dass jedes Teilchen zum gesamten System gehört. Du darfst kein einziges Teilchen auslöschen, denn die Berechnung ist nur in Bezug auf das gesamte System, und nur so müssen wir uns zu allem verhalten. Und worin kann uns die Weisheit der Kabbala nun helfen? Sie enthüllt und eröffnet uns das gesamte Bild. Sie zeigt uns, wie sämtliche Teilchen miteinander verbunden sind und sie erklärt uns, wie wir integral sein können in wechselseitiger Hilfe zueinander und uns mithilfe dessen zum Guten entwickeln.

Heute sind wir in einer solch egoistischen Entwicklung angelangt, wo wir uns nicht aus der Welt herausziehen und irgendwo alleine existieren können. Vielleicht erscheint es dem Menschen so, dass er irgendwo hinfliehen kann. Er sagt, ich habe ein bisschen Geld und ich werde mich von allem isolieren. Aber wir sehen das und gerade vor allem in Europa, dass kein Land in der Lage ist, sich zu isolieren und sich abzuschotten. Plötzlich sieht man, dass fremde Kräfte zu herrschen beginnen, Menschen oder andere Völker.

Dr. Stetter: Ja, wir sind in Deutschland und es gibt das große Thema, dass der Islam immer stärker wird und in Deutschland - ich denke in ganz Europa - gibt es die Angst vor der Radikalisierung des Islam. Wie sehen Sie das Bild?

Rav Laitman: Es steht gerade in der Weisheit der Kabbala geschrieben, dass dies sein wird. Im Sohar steht das auf sehr, sehr vielen Seiten. Der Sohar wurde vor 2000 Jahren geschrieben, wo es nicht einmal den Islam gegeben hat. Der Islam hat erst im 7. bzw. im 8. Jahrhundert angefangen. Bis er sich entwickelt hat, sind noch viele weitere Jahre vergangen, aber dort im Buch Sohar steht geschrieben, dass die Söhne Ismaels, die Araber, über die ganze Welt herrschen werden. Dass dies jenes Volk oder jene Religion oder jene Zivilisation sein wird, die die ganze Welt erobern und über die Welt herrschen wird, über alle Völker, und sie werden den Völkern helfen, zu verstehen, dass sie eine gemeinsame integrale Lösung erlangen müssen. Das ist die Aufgabe des Islam und das steht in den Quellen, noch bevor der Islam angefangen hat, zu existieren.

Dr. Stetter: Was können wir dann tun? Bislang sprechen wir darüber, wie man miteinander leben kann, Moslems und Christen, aber jetzt - was Sie sagen - hört sich so an, dass es so dem natürlichen Weg entspricht.

Rav Laitman: Wir werden nicht gemeinsam leben können. Wir werden einander auffressen. Niemand wird leben können. Die Welt entwickelt sich so. Wenn wir die Propheten und den Tanach hernehmen, die Schriften, die vor über 3000 Jahren geschrieben wurden, so steht geschrieben, dass die Menschen zu solch einem Hunger gelangen werden, wo sie einander auffressen werden. Wie Barbaren, wie einst. Die Mütter werden ihre Kinder essen, so sehr werden die Plagen in der Welt zunehmen.

Dr. Stetter: Wir sehen das auch in Deutschland. Wenn Sie sagen, Mütter essen ihre Kinder - wir sehen es wirklich täglich in den Nachrichten, wie Babys, wie Körperteile im Müll gefunden werden. Wir sehen diese Dinge wirklich schon heute.

Rav Laitman: Denn unser Egoismus ist im Laufe der Geschichte zu so einer Größe angewachsen, wo wir nicht mehr in der Lage sind, über ihn zu herrschen. Wenn der moderne Mensch, in dem der Egoismus so klar zum Vorschein kommt, wenn er nicht die richtige Form der Lenkung, der Nutzung dieses Egoismus erlangt, die richtige Methode zur Nutzung des Egoismus, so wird er zum Barbaren. Und das bezieht sich sowohl auf einen modernen Deutschen als auch auf einen Araber, ganz egal, auf jeden Menschen, nur drückt jeder einzelne den Egoismus, der in ihm zum Vorschein kommt, in einer anderen Form aus. Wir müssen dem Menschen zeigen, was er verliert. Er verliert die Ewigkeit, die Vollkommenheit, den Aufstieg zu einer unbegrenzten ewigen Welt. Im Endeffekt wirkt momentan die Natur auf ihn, ohne ihn zu fragen und sie lenkt den Menschen sogar gegen ihn, denn im Endeffekt verbrennt er sich selbst, er bringt sich selber um. Also wenn der Mensch das selber sehen würde, wenn wir sehen würden, dass wir durch unsere egoistische Beziehung nur einander Schaden zufügen, würden wir den Egoismus nicht nutzen. ...nach oben
 Information, Bildung und Erziehung – Einfluss der Medien
Dr. Stetter: Was können wir also tun, um die Menschen zu informieren, sie zu bilden und sie zu erziehen?

Rav Laitman: Wir müssen verstehen, dass alles nur vom Maß der Erkenntnis des Bösen unserer Natur abhängig ist und diese Erkenntnis des Bösen können wir nur mithilfe der Erklärung erlangen. Also müssen wir uns lediglich alle miteinander vereinigen, alle kultivierten Länder. Wir müssen bestimmen, dass sämtliche Kommunikationsmedien von diesem Augenblick an und weiter nur über jene Erklärung des jetzigen Zustandes sprechen, d.h. darüber was mit uns geschieht und was der Grund dessen ist - mit sämtlichen Kommunikationsmedien von früh bis spät, damit sie so zum Menschen sprechen. Du wirst sehen, wie sehr sich innerhalb von einigen Wochen die Welt verändern wird, sowohl klimatisch als auch im Bezug auf Hungersnot, im Bezug auf den Verkauf des Erdöls, alles, was mit der Kultur in Verbindung steht, mit der Bildung und der Ethik.

Indem die Menschen beginnen, anders zu denken, beginnt sich die Welt anders zu verhalten. Auch selbst die Natur, denn wir lenken die Natur und die Welt mithilfe unserer Gedanken und in dem Moment, wo die Gedanken beginnen, sich einander anzunähern, wird die Natur sich dementsprechend gut zu uns verhalten, sich besser zu uns verhalten, denn wir befinden uns heute in einem entgegengesetzten System zur Natur. Wir verhalten uns egoistisch zur Natur und so wirken wir egoistisch auf die Natur und die Höhere Kraft, der ‘Schöpfer’, wirkt altruistisch auf uns und dieser Gegensatz produziert sämtliche Probleme. Wenn wir uns ein bisschen dieser Höheren Kraft, dem ‘Schöpfer’, annähern, so werden wir sofort eine Verbesserung verspüren.

Dr. Stetter: Ja, ich verstehe. Wir müssen den Menschen erzählen und sie informieren. Aber wie werden sie mit ihrem täglichen Leben fertig?

Rav Laitman: Nur dadurch. Es gibt keine andere Lösung. Du musst nur diese Kenntnis dem Menschen bringen und jedes mal auf ihn einwirken und sein Hirn und sein Herz durchwaschen, dass seine Zukunft nur davon abhängig ist, in dem Maß, wie sehr er sich besser zu den anderen verhält. Unsere Natur ist zerstörerisch und unsere Gedanken sind zerstörerisch und wenn wir die Kräfte hernehmen - was ist die stärkste Kraft? Das sind die Atome oder Röntgenstrahlen. Niemand sieht diese Röntgenstrahlen, aber sie sind die stärksten überhaupt. Wir sehen nicht einmal elektrischen Strom. Wir sehen nur die Resultate dessen. Also, die Kraft unseres Gedankens ist die stärkste Kraft überhaupt und wenn wir nur ein bisschen unsere Gedanken verändern würden, so würde sich die Welt bereits verändern und die Welt würde sich aktiv in der Materie verändern, d.h. du würdest sehen, dass die Hungersnot, die klimatischen Katastrophen, die Krisen sich verändern würden. Aber wir müssen uns darüber erheben.

Wir müssen in unseren Kommunikationsmedien mit allem Aufwand, den wir heute haben, arbeiten, denn heute treiben wir den Egoismus des Menschen nur dazu, bis zum letzten Augenblick auszunützen. Durch unsere Kommunikationsmedien zerstören wir also eigentlich unsere Beziehungen zueinander. Wir müssen die Kommunikationsmedien zum Nutzen der Menschheit verwenden und das ist sehr, sehr positiv. Du wirst sehen, wie sich innerhalb von wenigen Wochen diese Welt verändern wird. Sogar jene Menschen, die einander schädigen wollen, jene Hungernden, die gegen die Regierungen gehen wollen, oder z.B. Iran, der gegen Europa geht, du wirst sehen, dass sie beginnen werden sich zu verändern, denn wir erwecken in unserem Egoismus so eine Beziehung von ihnen uns gegenüber.

Dr. Stetter: Wir müssen den Menschen aber dann etwas Negatives bringen. Das möchten die Menschen aber nicht hören.

Rav Laitman: Warum negativ? Wir eröffnen ihnen eine schöne Welt, eine Welt mit Zukunft. Wir erklären ihnen das Gesetz der Natur, das ‘Elokim’ heißt, das ‘Schöpfer’ heißt. Eine gute Sache. In jeder Religion steht „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“. Das ist Liebe, warum also sollen wir das nicht gemeinsam mit der Religion, gemeinsam mit den Wissenschaftlern erklären, die uns all diese Gesetze erklären. Wenn wir das menschliche System, den Körper, hernehmen, sehen wir, dass all diese Systeme, die Zellen und die Körperteile, die Organe sich miteinander verbinden und als ein Gesamtes arbeiten. Genauso auch in der spirituellen Welt oder in dieser Welt. Wir müssen in einem Körper arbeiten, wo wir einander unterstützen, momentan aber sind wir entgegengesetzt dazu. Wenn du das dem Menschen erklärst, kannst du zu einem Zustand gelangen, in dem die Menschen verstehen, zumindest hören, worin das Problem liegt und dann langsam, langsam - es tropft und tropft - und die Menschen verändern sich. Wir müssen verstehen, dass es keine andere Methode gibt. Du kannst jetzt noch tausend Methoden entwickeln, tausend Theorien, du wirst sie alle erfüllen, sie verwirklichen, aber du wirst enthüllen, dass du danach in eine noch tiefere Krise eingedrungen bist.

Dr. Stetter: Ist das vergleichbar mit der Heilung einer Krankheit? Wenn ich krank bin, muss ich mich vielleicht operieren lassen. Das tut weh, es ist schmerzhaft, aber es führt am Ende zu einer Heilung.

Rav Laitman: Nein, das ist nicht einmal Schmerz. In dem Moment, wo du entscheidest, dass dein Ziel schön ist, siehst du, wie die Weisheit der Kabbala dir das erklärt. Sie erklärt dir, dass der ‘Schöpfer’ wollte, dass wir auf seine Stufe aufsteigen, das wir ewig und vollkommen sind wie Er. In dem Moment, wo der Mensch das versteht, wird das Ziel bereits schön und was soll man auf dem Weg dazu machen, in der Mitte? Es gibt auf dem Weg dazu nichts, was schmerzt. Das ist nicht wie eine Operation, die du durchmachen musst. Wenn wir gemeinsam spüren, dass diese Sache notwendig ist, so ist das unsere gegenseitige Unterstützung, die wir schaffen, das hilft jedem.

Dr. Stetter: Aber wie kann man diesen Schalter vom Egoismus umschalten?

Rav Laitman: Durch die Kommunikationsmedien. Sie werden uns verpflichten. Sie werden uns das die ganze Zeit erklären, in den Zeitungen, im Fernsehen, im Radio, im Internet, überall wirst du das hören.

Dr. Stetter: Wie bekommen wir die Medien dazu, dass sie berichten?

Rav Laitman: Oder wir werden sterben. Du hast keine andere Wahl. Aus. So wie wir die Kommunikationsmedien in der schlimmsten Art und Weise geschaffen haben, denn sie bringen uns die gesamte Zerstörung, sie zwingen die gesamte Generation zu sämtlichen Problemen, die wir heute unter den Jugendlichen sehen. Alles kommt vom Fernsehen, denn die Umgebung bringt den Menschen zu dem, was er ist. Sie dir das Internet an und das Fernsehen. Das erzieht die Jugend. Also wenn wir das Internet, das Radio, das Fernsehen nicht verändern werden, so werden wir uns selbst umbringen. ...nach oben
 Hyperaktive Kinder: Hintergründe und Ursachen - Ritalin als Lösung?
Dr. Stetter: Darf ich Ihnen noch eine andere Frage stellen? Es geht um hyperaktive Kinder. Wir sehen, dass immer mehr Kinder hyperaktiv sind. Es ist ein Wort, das es vor 20 Jahren noch überhaupt nicht gab. Sie schreiben in Ihrem Blog auch darüber. Ich habe Ihren kleinen Artikel gelesen und Sie sagen, dass sich diese Kinder von unserer Generation, die vor ihnen gelebt hat, unterscheiden.

Rav Laitman: Ja, denn wir sehen, dass das nicht einfach ist. Du kannst heute einem Kind keine Füllung geben, basierend auf all dem, was du ihm zuvor gegeben hast. Es gab Generationen im Laufe von Jahrtausenden, wo die Väter das, was sie gelernt haben, ihren Kindern beibrachten. Der Vater war zum Beispiel Tischler und der Sohn ist auch Tischler geworden. Die Kinder haben sich nicht weit von dem Elternhaus entfernt. Sie haben in der Nähe von den Eltern gewohnt. Heute möchte nicht einmal ein kleines Kind in der Nähe von den Eltern sein. Jedes Kind möchte sein eigenes Zimmer haben. Das Kind fordert Sachen, die wir nicht in der Lage sind, ihm zu geben. Wenn wir einst in der Lage waren, einen Beruf zu erlernen, der gut fürs gesamte Leben war, so kannst du heute keinen Beruf wählen, in dem du ein ganzes Leben lang bleibst, und im Laufe von zehn Jahren musst du deinen Beruf wechseln.

Wir sehen also, wie sehr sich die Welt entwickelt. Die Welt entwickelt sich in solch einer Form, in der die Kinder, die die Menge an Informationen, die wir vor uns haben, bekommen, sich von den Eltern trennen, denn sie brauchen die Eltern nicht, um in der neuen Welt zu leben. Die Eltern leben in der alten Welt und die Kinder leben in der neuen Welt. Wir leben quasi in zwei Welten. Das geht so weit und es wird noch kürzer und kürzer - also zwischen Eltern und Enkelkindern. Ich sehe das bei meinen Enkelkindern, wir haben einen Riesenunterschied zueinander. Was daraus folgt ist also, dass wir ihnen nicht geben können, was sie wollen und ihre Forderung ist nicht quantitativ, nicht die Menge, die sie fordern, sonder qualitativ.

Ein hyperaktives Kind stellt sich im Inneren die Frage „Wozu lebe ich? Was ist der Sinn meines Lebens?“ Es isoliert sich. Es gelangt zu Depressionen. Es kann andere nicht mehr ertragen. Das sind Zeichen innerer Leere und diese innere Leere kommt daher, weil es auf die Frage „Warum befinde ich mich in dieser Welt?“ keine Füllung bekommt. Das Kind hat solche Fragen. Auch wir hatten solche Fragen in der Kindheit, aber wir haben das dann irgendwie vergessen. Jeder Mensch hat solche Fragen in der Jugend. Es gibt solche Menschen, in denen diese Frage ein ganzes Leben lang brennt und sie gelangen auch zur Weisheit der Kabbala, aber heute haben das alle. Und aus diesem Grund möchten wir die Kinder beruhigen und was tun wir?

Wir geben ihnen Ritalin und was tun wir damit? Wir geben ihnen einen Schlag auf den Kopf und sagen „Sei ruhig“. Aber innerlich explodiert das Kind und daraus resultieren andere Probleme. Von diesem Ritalin, das wir diesen Kindern verschreiben, verschließen wir die Kinder quasi in Handschellen, aber wir sehen noch nicht, wie wir den Kindern in zehn, zwanzig Jahren schaden werden. Wir erziehen jetzt im Grunde gesagt eine sehr armselige Generation, aber dem Kind musst du das geben, was es braucht und wir von der vorangehenden Generation, wir wissen nicht, welche Füllung wir der nächsten Generation geben können. Die Weisheit der Kabbala erklärt bei diesem Problem, dass diese Generation eigentlich die spirituelle Füllung fordert.

Und jene Kommunikationsmedien, die wir dazu bringen, über das Ziel des Lebens zu erklären, über die Form der Entwicklung, unserer Entwicklung, Ziel und Zweck der Entwicklung - wenn wir dem Menschen seine gesamte Perspektive erklären, wie er wächst und wozu er gelangen muss, in natürlicher Art und Weise - nicht ob jemand etwas will oder nicht will - die Natur wird uns dazu zwingen, so wie uns die Natur über sämtliche Jahrtausende angetrieben hat. Also, wenn wir diese Perspektive sehen, so werden wir diese Schritte in angenehmer schöner Art und Weise machen können, sowohl wir als auch unsere Kinder.

Dr. Stetter: Herr Laitman, sie verlangen eigentlich radikale Änderungen der Systeme, auch des Erziehungssystems. Wie können wir das bewältigen?

Rav Laitman: Aber so befinden wir uns doch in einer radikalen Änderung in unserer Natur, der menschlichen Zivilisation. Unsere Zivilisation heute gelangt in eine existentielle Gefahr. Das ist nichts Radikales. Ist das nicht global? Ist das nicht etwas, was alle betrifft? Also in Bezug auf diese globalen Probleme muss es doch eine globale Lösung geben. Und diese Lösung ist relativ einfach. Wir müssen hier nichts verändern außer die Erziehung. Aber diese Erziehung muss schnell sein und du wirst innerhalb von Wochen sehen, wie sehr die ganze Welt eine andere Form annimmt und sich verändern wird. Denn diese Erziehung erzählt dir im Grunde gesagt, was die Natur ist, in der wir leben. Wir befinden uns in einer Blase. Rund um uns sind Kräfte, die auf uns wirken. Also erzählen wir, was mit diesen Kräften ist, die auf uns wirken. Warum verhalten sie sich so zu uns, was wollen sie von uns. Wie wirken sie im Inneren des Menschen und wie wirken sie von außen auf den Menschen. Wir erzählen dem Menschen im Großen und Ganzen, in welcher Welt er lebt und wie er zurechtkommen kann. Die Zeit dazu ist Zeit gekommen. ...nach oben
 Was ist ein Kabbalist?
Dr. Stetter: Ich wünsche uns, dass wir es schnell schaffen....Was ist ein Kabbalist?

Rav Laitman: Ein Kabbalist ist derjenige, der die höhere allgemeine gesamte Kraft erfasst, die auf uns wirkt. Dieser wird Kabbalist genannt. Derjenige, der diese Kraft enthüllt, spürt sie und sieht. Aus dem heraus lebt er. Unsere Entwicklung muss jeden Menschen zu so einem Zustand bringen. Jeder Mensch in der Welt muss zu diesem Zustand gelangen, wo er diese allgemeine gesamte Kraft, die auf ihn wirkt, spürt und so fühlt er sich dadurch in Ewigkeit und Vollkommenheit, in Harmonie mit der gesamten Natur und im gesamten Guten. ...nach oben
 Es gibt nur eine Methode zur Rettung der Welt
Dr. Stetter: Ist Kabbala die einzige Methode zur Rettung der gesamten Welt?

Rav Laitman: Ja, die Weisheit der Kabbala ist die einzige Methode zur Rettung der Welt, weil die Weisheit der Kabbala dir erklärt, was das Naturgesetz ist und wenn du gemeinsam mit diesem Gesetz gehst, so wird es dir gut gehen und du gelangst zu einem schönen Ziel. Aber wenn du nicht entsprechend diesem Naturgesetz gehst, wird dieses Gesetz auf dich wirken und dich dazu verpflichten. Es wird dich von hinten antreiben und so rennst du dennoch zu diesem Ziel. Aber dieser Weg ist ein schwieriger und ein langer Weg. Im Endeffekt gelangen wir alle zu dem, was im Vorhinein geplant ist, wozu wir gelangen sollten. Wir müssen zur Angleichung der Form mit jener Natur gelangen, wir müssen im Geben, in der Liebe sein wie die gesamte Natur. ...nach oben
 Baal HaSulam – worin liegt seine Größe?
Dr. Stetter: Können sie erklären, worin die Größe von Baal HaSulam liegt?

Rav Laitman: Die Größe von Baal HaSulam liegt darin, dass er ein moderner Kabbalist war, der diese gesamte Kraft erlangt hat und diese in angenehmer, schöner, konkreter, einfacher und wissenschaftlicher Art und Weise erklären konnte, die für unsere Generation verständlich ist. ...nach oben
 Gibt es verschiedene Strömungen und Richtungen in der Kabbala?
Dr. Stetter: Gibt es in der Kabbala verschiedene Richtungen?

Rav Laitman: Nein, die Weisheit der Kabbala ist diese. Das ist eine Methode, wie man die göttliche Kraft, die allgemeine Kraft der Natur für jeden einzelnen Menschen enthüllen kann. Das ist eine Methode. Aber unter dem Namen Kabbala verkauft man alle möglichen anderen Methoden, Heilmittel, Arzneien, alle möglichen Mystiken was auch immer - aber das ist nicht die Weisheit der Kabbala. Entsprechend der Definition, die es in der Weisheit der Kabbala gibt, ist die Weisheit der Kabbala die Enthüllung der Göttlichkeit, d.h. der allgemeinen Kraft in der Natur gegenüber dem Geschöpf unabhängig von Geschlecht, Religion und Nationalität. ...nach oben
 Kabbala – und alles wird gut?
Dr. Stetter: Wie kann Kabbala das Leben verbessern?

Rav Laitman: Wenn du weißt, was für dich gut und schlecht ist, so kannst du dementsprechend leben. Die Weisheit der Kabbala eröffnet dir das Programm: was du durchmachen musst, zu welchem Ziel du gelangen musst, was in der Natur ist. Wenn du dementsprechend gehst, wird das für dich gut sein. Wenn du diesem Verlangen aber nicht folgst, sondern entgegen dem Verlangen gehst, so wird es dir schlecht gehen, genauso wie bei einem kleinen Kind. Die Eltern wollen, dass das Kind lernt und die Schule abschließt und das Kind lernt nicht. Also gibt man dem Kind ‚Schläge’, übt Druck auf es aus, und es geht dennoch zur Schule und schließt sie ab. Entweder nimmt das Kind das als etwas Wünschenswertes an und sein Leben wird ein schönes Leben oder es geht den Weg des Leidens. Aber das Ziel ist dasselbe Ziel. Und wir alle werden dazu gelangen, doch kann der Weg entweder ein Weg des Leidens sein oder ein Weg, der einfach und kurz ist. ...nach oben
 Mann und Frau in Harmonie vereint
Dr. Stetter: Wie kann man eine gute Beziehung zwischen Mann und Frau aufbauen?

Rav Laitman: Nur unter der Bedingung, dass beide verstehen, was die Natur jedes Einzelnen ist und das kann man eigentlich nicht, wenn man nicht die allgemeine, gesamte Natur erfasst. So können sich die beiden miteinander verbinden, um zu einer noch höheren Stufe zu gelangen. Die Weisheit der Kabbala erklärt uns das und gerade sämtliche Scheidungen, sämtliche Krisen, die wir mit den Kindern, den Erwachsenen und den Eltern in der Familie haben, all das was wir in der Familie haben, das ist jetzt eine sehr, sehr große schwierige Krise, das verpflichtet uns ebenfalls zu erfahren, wie wir auf unser Leben zu achten haben, um irgendwie zu existieren. Der Mensch allein kann nicht existieren, es ist sehr, sehr schwer und die Gesellschaft muss nachdenken, wie sie das macht, denn ansonsten wird es zu keiner Existenz der Generation kommen, denn du siehst, wie sehr die Demografie hinuntergeht. Aus diesem Grund müssen wir die Weisheit der Kabbala eröffnen und erklären, welchen Nutzen wir haben, wenn wir uns miteinander verbinden - Frau und Mann und wenn wir eine Familie gründen - sodass wir eine spezielle Zelle bilden und wir in dieser Zelle spirituelles Leben auf einer höheren Stufe als jetzt spüren können, was uns einen noch größeren Genuss bringt, als das, was wir jetzt haben. ...nach oben
 Wozu all das Leid?
Dr. Stetter: Weshalb leiden Menschen?

Rav Laitman: Menschen leiden, weil sie nicht wissen, wie man das, was sie haben richtig nutzen kann,. Sie wissen nicht, welches Potential sie haben. Sie erkennen nicht die Quelle des Lebens, welche von der Natur kommt. Sie wissen nicht, wie sie diese Quelle aufsaugen können und aus diesem Grund heißt die Weisheit der Kabbala ‚Weisheit des Empfangens’, d.h. wie man richtig bekommt und das muss man den Menschen beibringen, denn die Menschen wissen nicht, wie sie richtig bekommen können. Das ist vor uns. Es gibt Kräfte, es gibt Genüsse, Harmonie, eine ganz besondere Welt, bloß wir sehen sie nicht, wir spüren das nicht. Das ist genauso, wie wenn du in Depression bist und rund um dich sind alle glücklich und fröhlich, aber du bist in einer Depression, du bist enttäuscht. Genauso sind wir. Rund um uns, sämtliche Kräfte, die gesamte große Welt existiert, sie scheint, sie ist leuchtend, sie ist glänzend und das heißt ‚die Welt der Unendlichkeit’. Bloß wir wissen nicht, wie wir das richtig nutzen können. In unserer schwarzen Sichtweise betrachten wir nur unsere kleine Welt. Das ist wie in einer Depression. Wir sehen die Schönheit und die Freude nicht, genauso spüren wir in unserem Egoismus nicht die ganze Schönheit der Welt. ...nach oben
 Kabbala und Reinkarnation
Dr. Stetter: Herr Laitman, war ich im letzten Leben eine Katze?

Rav Laitman: Nein, der Mensch ist immer Mensch, die Frau ist immer Frau und der Mann bleibt immer Mann. In all den Reinkarnationen.

Dr. Stetter: Können sie ein bisschen über Reinkarnationen erklären?

Rav Laitman: Reinkarnationen bedeutet das ist dieselbe Seele, die in jedem einzelnen von uns ist, eine Seele, die alle möglichen Reinkarnationen durchgemacht hat. Was bedeutet Reinkarnation? Sie kleidet sich in einen Körper. Was heißt Körper? Das ist nicht der fleischige Körper, denn wir können in diesem Körper alle möglichen Organe austauschen und es wird sich nichts verändern, sondern es ist das Gefühl des Menschen, seine Existenz in dieser Welt. Von mal zu mal kommt also dieses Gefühl dieser Existenz wieder und so leben wir, aber die Seele bleibt von Reinkarnation zu Reinkarnation, von Generation zu Generation, dieselbe. Allerdings verbessert sie sich, bis sie zu einer Angleichung der Form an den ‘Schöpfer’ gelangt, was das Ziel aller Reinkarnationen ist. Wir können die Reinkarnationen verkürzen, sie schöner und angenehmer machen, aber das Ziel muss in einer Erkenntnis liegen.

Dr. Stetter: Warum ist uns dieses Konzept so fremd?

Rav Laitman: Reinkarnationen? Ich weiß es nicht. In dem Moment, wo der Mensch das gesamte Bild sieht, das die Weisheit der Kabbala ihm bringt, sieht er vorangehende Reinkarnationen. Er sieht, was mit ihm geschehen ist, er sieht sich selber und auch das Ziel. Und jetzt im Leben möchte er die Reinkarnationen verkürzen, d.h. er möchte nicht mehr in diese Welt zurückkehren, also nutzt er seine bestehende Reinkarnation in effizienter Art und Weise, aber es gibt darin nichts Mystisches. Das ist sehr wissenschaftlich. Die Weisheit der Kabbala nutzt all diese Sachen in technischer Art und Weise. Sie erklärt den Menschen, wie ihre Seele sich von Generation zu Generation verändert, warum die nächste Generation weiser und klüger ist, indem sie all das nutzen, was die vorhergehenden Reinkarnationen gebracht haben, d.h. du brauchst deine Kinder nicht mehr zu unterrichten, denn sie sind viel gescheiter als wir. Also mein Enkelkind kennt sich besser mit Computern aus als ich. Warum? Denn das ist eine Reinkarnation einer vorangehenden Seele, wo das bereits in ihrer Natur liegt. Das, was die Seele in der vorangehenden Reinkarnation gelernt hat, ist jetzt ganz natürlich in seiner Seele verankert.

Dr. Stetter: Im Christentum ist dieses Konzept sehr fremd. Es gibt dieses Leben und es gibt eine Belohnung oder irgendetwas im nächsten Leben. Aber es gibt nicht diese Entwicklung der Seele.

Rav Laitman: Die zukünftige Welt, d.h. das was du als zukünftige Welt verspürst, nachdem der Körper stirbt - man spürt nicht mehr, als man in diesem Leben erfasst hat. Wenn du in diesem Leben nur das in deinen Sinnen hast, so stirbt der Körper und du spürst nicht mehr, als du jetzt verspürt hast. Und du kehrst wieder zurück, um in dieser Welt zu leben. Aber wenn du diese Grenzen in dieser Welt erweiterst und in einer breiteren Welt lebst, dann ist dieses Gefühl, das du von der spirituellen Welt erfasst hast, da und mit dem setzt du dann fort. Aus diesem Grund steht in der Weisheit der Kabbala, dass ein Mensch, wenn er nicht die spirituelle Welt erfasst hat, verpflichtet ist, wieder in diese Welt zu reinkarnieren und die Seele des Menschen muss in dieser Welt eine Zahl von Informationen, von Kenntnissen, von Kräften erlangen, wie man in der spirituellen Welt leben kann. So wie auch in dieser Welt. Wenn wir nicht wissen, wie wir in dieser Welt zurechtkommen können, so können wir nicht existieren. Genauso kann auch die Seele nicht existieren, wenn wir sie nicht darauf vorbereiten - hier in unserem Leben. Und dazu ist die Weisheit der Kabbala da.

Dr. Stetter: Also müssen wir keine Angst haben vor der Hölle?

Rav Laitman: Hölle ist die Scham, die der Mensch verspürt, wie schlecht er in diesem Leben hier war. Wenn er zur Welt der Wahrheit gelangt, zur richtigen Sichtweise dessen, was er getan hat, so ist das ein verbrennendes Feuer, das ist eine Enttäuschung, wie bitter er war. Das heißt Hölle - viel schlimmer, als in einem wahren Feuer zu verbrennen.

Dr. Stetter: Aus allem, was sie sagen, höre ich, dass wir jetzt handeln müssen.

Rav Laitman: Ja, wir haben keine Zeit mehr. Wir müssen jetzt wirklich handeln. Hoffen wir, dass wir Erfolg darin haben werden. ...nach oben
 Homosexualität – eine spirituelle Erklärung
Dr. Stetter: Woher kommt Homosexualität?

Rav Laitman: Homosexualität kommt von einer Reinkarnation eines Zustands, weil wir in zerbrochenen Seelen sind, in einer Seele, die zuerst in der spirituellen Welt war. Zuerst wurde die spirituelle Welt geschaffen, danach unsere Welt. In der spirituellen Welt vor unserer Welt, auf dieser Stufe, war das Zerbrechen der Seelen, und als die Seelen zerbrochen sind und sich miteinander vermischten, in dieser Vermischung, in der Zeit des Zerbrechens, wurden solche Formen der Verbindung geschaffen, wo diese Verwirrung der Geschlechter entstanden ist, die Verwirrung in allen möglichen Neigungen. Aus diesem Grund muss man sich zu diesen Sachen in einem Verständnis und vorsichtig verhalten. Nicht so abschneiden, dass man diese Formen in dieser Welt ausschließen muss, sondern es handelt sich um ein Problem, zu dem wir uns so verhalten müssen, wie zu allen anderen Problemen, nur dass dieses Problem viel natürlicher ist und viel, viel tiefer als alle anderen Probleme. Außerdem muss man verstehen, dass es bei der Homosexualität nicht wirklich so eine Neigung dazu gibt, d.h. in seiner Wurzel gibt es nicht wirklich so eine Neigung zum weiblichen Teil der Welt, aber durch die Gesellschaft gelangt der Mensch mehr und mehr zu so einer Verwirrung. Dadurch wird man homosexuell. Man muss hier unterscheiden: Es gibt solche, die von Natur aus homosexuell sind und es gibt solche, die aus der Erziehung, aus der Kultur, aus der Gesellschaft dazu werden.

Dr. Stetter: Kann Kabbala bei diesem Problem helfen?

Rav Laitman: Kabbala erklärt dem Menschen, wie er die Seele korrigiert und aus dem heraus korrigiert er diese Neigung ebenfalls. D.h. sie trennt ihn nicht davon, vom Empfang des Genusses, sondern sie gibt ihm die Möglichkeit, den Genuss in einer korrigierten Art und Weise zu empfangen. Heute wirken wir auf den Menschen und möchten ihn aufhalten und ihn stoppen, aber indem du ihn stoppst, stoppst du ihn eigentlich von dem Genuss und aus diesem Grund ist er damit nicht einverstanden. Man muss dem Menschen stattdessen so eine innere Korrektur geben, sodass er in richtiger Art und Weise genießt. Das ist ein Resultat des Zerbrechens der Kelim und wenn wir die Seele korrigieren, so korrigieren wir auch das. ...nach oben
 Haben wir einen freien Willen?
Dr. Stetter: Gibt es einen freien Willen?

Rav Laitman: Freie Wahl existiert ausschließlich in Bezug auf die Entwicklung zum Ziel, nicht entsprechend der egoistischen Natur, die wir jetzt haben, sondern entsprechend der Natur des Höheren, der Natur, die es im Ziel gibt. Nur auf diesen zwei Wegen: auf dem Weg der Thora oder dem Weg des Leidens, so wie wir bereits besprochen haben. Und so, wie wir uns jetzt entwickeln, so wie ich das entsprechend meinem Verstand mache oder entsprechend dem Verstand, den mir die Weisheit der Kabbala gibt. Auf diesen zwei Wegen gibt es nur die Entwicklung. v Die einzige freie Wahl liegt darin, wie ich diese beiden Wege nutze. Wenn ich mich auf dem richtigen Weg entwickle, dann wird alles andere, woran ich in meinem Leben denke, all das wird richtig erfüllt. Außerdem haben wir absolut keine andere Möglichkeit, auf irgendetwas in unserem Leben zu wirken oder Einfluss auszuüben. Wir haben es nicht. Wir sind Marionetten, wir sind Puppen, wir sind Roboter, die von oben gelenkt werden. Von der Natur, von innen und von außen, denn wir sehen - wie sehr wir uns auch anstrengen, uns selbst zu verändern - wir sind dazu nicht in der Lage. Sondern nur, wenn ich das Ziel wähle, das ich entsprechend dem sehe, was mir die Weisheit der Kabbala eröffnet, wie sie mir die Welt eröffnet, und wenn ich mich zum Ziel annähern möchte, so wirken von diesem Ziel Kräfte, die mich zu diesem Ziel annähern und ausschließlich dadurch verwirklicht sich mir meine freie Wahl.

Ich wähle in nichts - absolut nicht - wo ich geboren werde, in welche Familie, in welches Geschlecht, in welche Zeit, in welchen Eigenschaften. Danach hat man mich dann mit allen möglichen Kenntnissen im Kindergarten und in der Schule gefüllt und danach wiederum falle ich in irgendeine Gesellschaft, in eine Arbeit. Ich bin hier in absolut nichts frei. Ich habe absolut keine freie Wahl. Und wenn der Mensch beginnt, das zu sehen, was die Weisheit der Kabbala ihm erklärt, so sieht er, dass es in seinem gesamten Leben nur eine Sache gibt, die er verändern kann. Aber wenn er sich dort verändert, wenn er sich willentlich dem spirituellen Ziel annähert, so verändert er sämtliche Kräfte, die auf ihn wirken, zum Guten und so wirkt er auf sein Schicksal. ...nach oben
 Unsere Welt – Realität oder Illusion?
Dr. Stetter: Herr Laitman, existiert diese Realität, die wir hier sehen oder ist das eine Illussion ?

Rav Laitman: Wenn ich richtig sprechen werde, so denke ich, dass ich viele Menschen verwirren werde. Diese Wirklichkeit existiert nicht. Wir stellen uns diese Wirklichkeit in uns vor. Außerhalb von uns wissen wir nicht, was geschieht. Ich weiß nicht, sagen wir, welcher Klang zu meinem Trommelfell gelangt, und nach allen möglichen Aktivitäten, elektrischen und chemischen Handlungen, nehme ich das wahr und in meinem Gedächtnis wird das mit irgendeiner Assoziation verbunden, das transformiert sich dann zu einem inneren Bild. Das sind sehr, sehr verhüllte und innere Sachen. Wir können darin momentan noch nichts erkennen. Außerdem weiß ich niemals, was außerhalb von mir geschieht, denn ich begreife und erfasse alles, was in meinem Inneren geschieht. Also, in welcher Form das außerhalb von mir existiert, weiß ich nicht. Ich weiß nur, was ich in meinem Inneren verspüre, nachdem das ganze mein Trommelfell durchwandert hat und wie ein elektrischer Impuls weitergegeben wird und danach gibt es einen chemischen Prozess und einen Prozess des Vergleiches in meinem Gedächtnis. Das, was ich in meinem Inneren wahrnehme, hat absolut keinen Zusammenhang mit dem, was außerhalb von mir geschieht.

Genauso ist es mit allen Bildern, die ich habe, mit unserer gesamten Sichtweise, denn ich sehe nicht alles, was außerhalb von mir ist, ich sehe in meinem Inneren. Hier hinten im Hinterteil des Kopfes habe ich einen Schirm. Auf diesem Schirm sehe ich das Bild. Das scheint mir so, als ob ich das außerhalb von mir sehe. Ich höre in meinem Inneren eine Stimme, aber es erscheint mir, dass ich diese Stimme von außen höre usw.. D.h. außerhalb von mir existiert nichts - auch so wie ich mich spüre - ich bin nicht so, wie ich mir, entsprechend meiner Sinne, vorstelle zu sein - denn wer ich bin, das weiß ich auch nicht. D.h. meine inneren Gefäße, meine inneren Sinne, sie erzeugen mir das Bild von mir selbst, das Bild von der Welt, eine Umgebung. Aber ob das tatsächlich so ist? Hätte ich andere Sinne gehabt, würde ich meine Umgebung in einer anderen Form wahrnehmen und ob man das irgendwann mal in einer objektiven Art und Weise sehen kann, ob das außerhalb von mir tatsächlich existiert... bitte sehr, du hast dazu die Möglichkeit.

Dr. Stetter: Ja. Wie kommt es aber, dass die Menschen ein ähnliches Bild haben?

Rav Laitman: Das ist deshalb so, weil wir dieselben Sinne haben, dasselbe System der Lenkung. Aber wenn du nicht den Menschen hernimmst, sondern sogar jene, die uns nahe sind, also Hunde oder die Biene oder den Vogel, so sehen und hören sie die Welt bereits in einer anderen Form.

Dr. Stetter: Aber nehmen wir an, ein Auto fährt vorbei. Dann nehmen wir Menschen das Auto wahr und ein Hund nimmt das Auto wahr - vielleicht anders - aber trotzdem sieht er ein ähnliches Phänomen.

Rav Laitman: Selbstverständlich. Wir sind eigentlich wie die Tiere. Unser tierischer Körper ist wie alle anderen Tiere. Wir haben ähnliche Sinne. Der Körper gehört zum Tier und aus diesem Grund befinden wir uns in einer ähnlichen Empfindung von der Welt. Nur sehen wir nicht die gleiche, die authentische Welt.

Dr. Stetter: Fährt das Auto vorbei oder fährt es nicht vorbei?

Rav Laitman: Relativ zu mir fährt das Auto und ich fühle das Auto, als würde es existieren und außerhalb von mir sein. Aber wenn wir wirklich aus dieser Illusion austreten und selber sehen würden, wie wir aufgebaut sind, so existieren alle Sachen, die ich außerhalb von mir wahrnehme, ausschließlich in mir, in meiner Einbildung. Aus diesem Grund erklärt die Weisheit der Kabbala, dass unsere Welt ‚illusorische Welt’ heißt. Was geschieht aber außerhalb des Menschen? Das kann ich noch nicht verstehen. Ich kann niemals aus mir selbst herauskommen und verspüren, was außerhalb von mir existiert. Die Information tritt immer in mich ein. Sie wird von mir wahrgenommen. Sie wirkt sagen wir, auf meine Nervenenden, auf meine Sinne und dadurch bilde ich mir ein Bild. Und nur durch den Austritt, mithilfe der Weisheit der Kabbala, die dem Menschen hilft, sich zu öffnen, sich über seine Sinne zu erheben, erst dann beginnt der Mensch zu sehen, was die Höhere Wirklichkeit außerhalb von sich ist, außerhalb seines Körpers. Und das heißt dann bereits ‚das Bild der kommenden Welt, der zukünftigen Welt’.

Dr. Stetter: Wie sehen Sie die Welt?

Rav Laitman: Ich sehe die Welt in zwei Formen. Eine Form ist die bestehende Form – so wie das alle tun - die Form, wie ich das in meinen Sinnen wahrnehme und die andere Form ist, wie sie in ihrer korrigierten Form erscheint, wenn wir uns alle zu einer gesamte Seele vereinen - in Wirklichkeit ist das so. Und auf uns wirkt eine Kraft und wir befinden uns mit dieser Kraft in einer Vereinigung, d.h. in einer Verbindung, in einer Einheit, und wir fühlen uns dann auf jener Stufe der Existenz, wie diese höhere Kraft. Der Unterschied zwischen diesen beiden Formen, jener, die wir hier in unserem Körper wahrnehmen und das, was wir in der Zukunft durch unsere korrigierte Seele wahrnehmen werden, ist ein sehr, sehr großer. Diese Differenz ist sehr, sehr groß und ich hoffe, dass ich in dieser Welt so wirken kann, um diese beiden Formen einander anzunähern, damit die Menschen sich in einer besseren Form verspüren. ...nach oben
 Israel – das auserwählte Volk?
Dr. Stetter: Wie kommt es, dass das kleine Land Israel so große Schlagzeilen macht?

Rav Laitman: Wir haben bereits einmal darüber gesprochen. Das ist deshalb so, weil Israel ein künstlicher Staat ist und eigentlich ist das Volk Israel auch ein besonderes, befremdendes Volk. Es ist ein Volk, das aus Babylon herausgekommen ist, weil es die Weisheit der Kabbala als deren Lenkung angenommen hat, als deren Gesetz zur Existenz. Abraham hat dieses Volk begründet. Wir sind eigentlich dieselben Babylonier, wir haben uns dort in zwei Teile geteilt: Ein Teil hat sich in seinem Egoismus weiterentwickelt. Der andere Teil ist gemeinsam mit Abraham gegangen und hat sich mithilfe Abrahams und der Weisheit der Kabbala entwickelt. Dieser Teil wurde zum Volk Israel und dieses Volk Israel hat bis zur Zerstörung des Zweiten Tempels in Jerusalem entsprechend einem spirituellen Prinzip gelebt, in der Nächstenliebe und in der Erkenntnis der spirituellen Welt. Das Volk hat in zwei Welten gemeinsam gelebt. Der Mensch hat die gesamte Wirklichkeit gesehen.

Vor 2000 Jahren sprang in diesem Volk der Egoismus auf eine nächsthöhere Stufe und dadurch fiel man von der Nächstenliebe zum grundlosen Hass ab und dadurch hat man aufgehört, die spirituelle Welt zu verspüren und so wurde man genauso wie alle anderen. Doch dieses Volk hat eine Aufgabe, es hat ein Ziel. Es gibt ein Ziel für die Existenz dieses Volkes, denn dieses Volk ist verpflichtet, die Weisheit der Kabbala für alle Völker zu eröffnen und solange sie die Weisheit der Kabbala nicht für die ganze Welt eröffnen, solange leidet die ganze Welt. Die Welt hasst sie mehr und mehr und mehr, denn unterbewusst fühlt man in der Welt, dass in Israel etwas ist, was man allen nicht geben möchte.

Das ist der Grund für den Antisemitismus. Und wie sehr man auch versucht herauszufinden, was dieses Gesetz ist, was diese Neigung ist und was die Wurzel ist - man ist nicht in der Lage dazu. Aber die Weisheit der Kabbala erklärt uns das in ganz einfacher Art und Weise. Wegen der Methode der Korrektur des Egoismus, die in dem Volk ist. Und das Volk nutzt das auch nicht und dadurch dass es diese Methode auch nicht der ganzen Welt gibt, hindert es sich und die ganze Welt an einer schönen Entwicklung. Wir strengen uns an, die Weisheit der Kabbala für alle zu eröffnen, damit man versteht, das ist ein besonderes Volk und ein besonderes Land. Aber worin liegt deren Besonderheit? Deren Besonderheit liegt darin, der Welt die Methode der guten Existenz zu vermitteln. Also hoffen wir, dass das geschafft wird.

Dr. Stetter: Was wäre die ideale Reaktion gewesen, als vor 2000 Jahren der Egoismus ausbrach und Israel aus diesem spirituellen Zustand gefallen ist? Danach ging die Geschichte weiter und Israel ging ins Exil, das Christentum hat sich entwickelt usw.

Rav Laitman: Israel ging ins Exil. Es entwickelte sich in seinem Egoismus, der eigentlich die ganze Zeit angewachsen ist, wie in allen anderen Völkern, und nun sind wir am Ende dieser 2000 Jahre, so wie es am Beginn des Exils das Buch Sohar erklärt hat. Das Buch Sohar wurde am Beginn des Exils vor 2000 Jahren nach der Zerstörung des Tempels geschrieben. Und es besagt, dass am Ende des 20.Jahrhunderts sich die Weisheit der Kabbala wird enthüllen müssen, denn die Menschheit wird schon bereit sein, die Weisheit der Kabbala anzunehmen, da sie zu einer solch egoistischen Entwicklung angelangt ist, sodass sie bereit sein wird, zu hören. Wir sind an so einem Punkt angelangt, dass man bereit ist zu hören, an einer riesengroßen Krise und die Schläge, die von allen möglichen Richtungen kommen, wo wir nicht einmal wissen, wie wir uns davor erretten können – auf genau diese Weise erklärt der Sohar, dass die Weisheit der Kabbala sich enthüllen und der ganzen Menschheit erklären wird, wie sie aus der Zerstörung herauskommen und zu einem besseren Leben gelangen kann.

Dr. Stetter: Meine Frage ist, waren diese 2000 Jahre für Israel und für die Menschheit notwendig oder hätte man den Weg auch zeitlich abkürzen können?

Rav Laitman: Nein, denn es erfordert Zeit, bis der Egoismus im Volk Israel und in den ganzen Völkern zu solch einem Zustand anwächst, bis die Krise so groß wird und wir verstehen, dass wir alle miteinander verbunden sind, dass wir einander hassen, dass jeder sich selbst hasst und dass wir durch den Egoismus gelenkt werden, dass der Egoismus das ganze Böse in der Welt ist, dass es ein Ziel gibt, nur sehen wir dieses Ziel nicht. Und sämtliche Bedingungen, die sich noch in den kommenden Jahren enthüllen werden - und das wird sehr, sehr schnell geschehen - all das konnte nicht vorher sein. Aus diesem Grund hat das Buch Sohar bereits von Anfang an über das Ende vom 20. Jahrhundert geschrieben.

Dr. Stetter: Israel wurde in die Welt zerstreut und jetzt wird es wieder in diesem Land versammelt?

Rav Laitman: Das Volk versammelt sich besonders wieder in diesem Land, um die Weisheit der Kabbala zu erfüllen. Darüber schreiben die Kabbalisten, dass wir das Land Israel wieder bekommen haben, um nun hier das spirituelle System zu begründen, um der ganzen Welt dies zu erklären, um ein System der Erklärung zu schaffen - sagen wir eine Universität - wie wir existieren können, wie wir der ganzen Welt die Methode zum gewünschten Ziel bringen. Aus diesem Grund existiert dieses Volk in diesem Land und wir hoffen, dass das Volk das verstehen wird. Denn momentan sind sie mehr als alle anderen Völker gegen die Weisheit der Kabbala, denn deren Krise ist viel größer, viel tiefer, als bei allen anderen Völkern. Das Volk ist viel egoistischer, viel hartnäckiger als alle anderen und das ist sehr, sehr schwierig.

Dr. Stetter: Was ist passiert in dieser Zeit der Zerstreuung?

Rav Laitman: Zuerst einmal hat sich das Volk Israel viel früher verstreut, noch vor der Zerstörung des Tempels, etwa 800 Jahre davor. Als die zehn Stämme sich verstreut haben, wurde eigentlich das Volk zerstört. Es gibt eigentlich 12 Stämme und vor der Zerstörung des zweiten Tempels sind diese Stämme bereits verstreut gewesen. Wo diese 10 Stämme heute sind, wissen wir nicht. Es gibt in der ganzen Welt Milliarden von Menschen, und wo diese Juden heute sind, wissen wir nicht. Was es heute von dem Volk Israel gibt, das ist im Grunde gesagt nur ein kleiner Teil des Volkes, das einst war. Auch aus Ägypten sind nur ein Viertel vom Volk Israel herausgekommen und der Rest ist in Ägypten verblieben usw.. D.h. diese Vermischung, diese Verbreitung unter allen Völkern, wo ein Teil in Babylon geblieben ist, ein anderer Teil dann in Ägypten geblieben ist und wiederum ein anderer Teil, der unter den Völkern verstreut wurde, all das ist dazu da, um sämtliche Völker anzunähern, um zur Korrektur zu gelangen.

Dr. Stetter: Das, was wir in der materiellen Welt sehen, diese Zerstreuung Israels - mir fällt ein Beispiel ein, wie man Medikamente herstellt, wie man Emulsionen herstellt. Man hat auch eine Mischung zwischen zwei getrennten Substanzen, fettlöslich und wasserlöslich, und wie bringt man sie zusammen, damit sie im Körper wirken. Man macht auch eine Mischung mit Energie. Ist dies ein allgemeines Prinzip?

Rav Laitman: Das ist genau das gleiche Prinzip, das ist richtig. Das Prinzip ist dasselbe, es kann nicht sein, dass ein Teil ohne dem anderen wirkt, denn die Korrektur muss wechselseitig sein. Denn im Volk Israel gibt es jene Kraft der Korrektur, die sie hatten, weil sie einst auf einer spirituellen Stufe waren, von dieser abgefallen sind und jetzt in einer zerbrochenen Form da sind. Sie haben diese Kraft, in der sie einst waren und weil sie abgefallen sind und sich mit der gesamten Welt vermischt haben, ist es so, als würden sie der ganzen Welt diesen spirituellen Teil hineinspritzen. Sie bekommen auch von der ganzen Welt den egoistischen Teil, den körperlichen Teil, also folgt daraus, dass sich das alles wie ein Teig vermischt.

Genau so wenn du dich mit Arzneien beschäftigst, wo alles homogen wird - aber diese Homogenität, wo jedes Detail aus zwei Teilchen besteht: aus einem Teil von Israel und einem Teil der Völker der Welt. Und so kann man eines mithilfe des anderen korrigieren. Aus diesem Grund befinden wir uns jetzt in so einer historischen Zeit, in der Israel jetzt verpflichtet ist, sich mit Hilfe der Weisheit der Kabbala zu korrigieren, ganz Israel, und damit einher auch die ganze restliche Menschheit. Hoffen wir, dass wir das sehen werden.

Dr. Stetter: Bestimmt, danke!
 

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