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Die Massen und das Individuum

Kabbala: für Juden oder für alle?
Musar
Chassidut und Kabbala
Die Urheber der Leiden
Die Tanya, Chabad
Sich nicht mit den Massen vermischen

Kabbala: für Juden oder für alle?

Hoch verehrter Rabbi Laitman! Gestatten Sie, Ihnen zu allererst aufrichtigen Dank für die Schaffung dieser Webseite auszusprechen. Dank Ihrer Arbeit wird eine Menge von vollkommen unsinnigen und lügnerischen Meinungen über die Kabbala beseitigt, die meistens auf Unkenntnis und Angst gegründet sind. Und tatsächlich, wenn man die Kabbala nicht studiert, ist es ganz unmöglich die Thora, die Propheten und anderen Bücher zu verstehen. Wie viele Beispiele eines vulgären Verständnisses der Thora bei den verschiedenen "Kennern" des Gesetzes einem doch begegnen! Also noch einmal eine tiefe Verbeugung für Ihre umfangreiche Arbeit. Verehrter Rav, wenn es möglich ist, antworten Sie uns bitte auf die folgenden Fragen: Wir haben gelesen, dass seit dem 15. Jahrhundert alle die Kabbala studieren können - Juden und Nichtjuden, Männer und Frauen, Erwachsene und Kinder. Stimmt das?

Bei ARI ist festgehalten, dass ab seiner Zeit alle die Kabbala studieren können, die das wünschen. Im Vorwort zum Buch Sohar, Paragraph 60, 66 ff erklärt Baal HaSulam, dass der Grund aller Leiden in der Welt in der Entferntheit vom Schöpfer liegt. Darüber hinaus sagt er, dass die Menschheit nur durch das Studium der Kabbala zu ihrer Korrektur gelangt, zur Ankunft des Messias, zur Vollkommenheit. Eben deshalb ruft ARI auch alle auf, die Kabbala zu studieren. Aber es stellt sich die Frage: "Wen meint er mit ‚alle’“?. Die Antwort auf diese Frage wird von Baal HaSulam, Rabbi Y. Aschlag gegeben, und zwar im Vorwort zu seinem Kommentar zum Hauptwerk des ARI „Ez Chaim“.
Dort sagt er, dass sich im Lauf von Generationen die Seelen aller Lebenden, nachdem sie eine allmähliche Korrektur und Entwicklung durchmachen, soweit entwickeln werden, dass sie beginnen werden, ein Streben nach dem Schöpfer zu verspüren. Und dann müssen diese Seelen nach und nach beginnen, sich mit der Kabbala zu beschäftigen. Auch gibt es keine Notwendigkeit, sie zurückzuhalten, wie das alle Jahrtausende hindurch der Fall war. Damals gab es das Verbot, weil sich die Seelen erst in ihrem tierischen Egoismus entwickeln mussten: im Streben nach einem einfachen Leben, nach Reichtum, nach Ehre und Macht, nach Wissen. Sie hätten die Kabbala ausschließlich zur Erlangung solcher Ziele verwenden können. Deshalb warnten sogar Platon und Aristoteles in ihren Briefen davor, solche Menschen  sogar in die gewöhnliche Wissenschaft hereinzulassen. Denn man würde die Wissenschaft zum Schaden verwenden, zum Erlangen von Reichtum, Macht u.ä. Umso mehr fürchteten sich die Kabbalisten davor.
Aber in unserer Zeit, wie Rabbi J. Aschlag dort erklärt, kann man absolut für alle den Zugang zur Kabbala öffnen, da klar wurde, dass durch die wahrhaftige Kabbala nichts anderes gemacht werden kann, als dass man sich selbst korrigiert. Und wer einmal in diese Lehre hineinkommt, der braucht tatsächlich nur den Schöpfer.
Außerdem kann nur derjenige die Geheimnisse der Kabbala erreichen, der alle Korrekturen durchlaufen hat. Und nur einem solchen werden sie von oben offenbart. In den kabbalistischen Büchern werden sogenannte “Taamej der Thora“ (wörtlich Geschmäcke der Thora) beschrieben, wie man durch das höhere Licht die Korrekturen an sich vollendet. Deshalb werden alle Bücher in allen Geschäften verkauft, und alle können sie erwerben.
Obwohl in unserer Zeit der Zugang zur Kabbala für alle offen ist, sehen wir, dass höchstens einige Hunderte von Millionen in ihren Seelen so weit entwickelt sind, dass ihr Verlangen eben zum Schöpfer steht und nicht nach den Dingen um IHN herum..., d. h., bei den übrigen hat sich dieser Wunsch noch nicht herausgebildet. Dieser Prozess in den Seelen setzt sich ständig fort, und jede neue Generation fordert mehr nach der Erkenntnis des Spirituellen als ihre Väter.

Warum geben die Gegner der Kabbala nicht Ihren Aufrufen bei, die Kabbala zu studieren? Warum beeinflussen Ihre Behauptungen (Thesen) diese Menschen nicht?

Nicht alle Seelen sind gleich, nicht alle durchlaufen gleichzeitig die Korrekturen, alle Korrekturen sind ungleich. Wie man sagt: "So wie die Gesichter der Menschen einander unähnlich sind, so sind auch ihre Seelen einander ungleich". Deshalb sind auch die Bestrebungen der Menschen unterschieden. Insgesamt gibt es fünf Bestrebungen:
1. nach den tierischen Genüssen, d. h. nach den Genüssen, die es auch bei den Tieren gibt (Familie, Essen, Sex u.ä.),
2. nach Reichtum,
3. nach Ruhm, nach Macht, Ehre, Anerkennung,
4. nach Wissen, nach der Erkenntnis der Welt,
5. nach dem Spirituellen, der Erkenntnis des Schöpfers
ARIschreibt, dass – beginnend mit seiner Zeit - die Seelen herabsteigen werden, die schon in vorhergehenden Reinkarnationen die vorläufigen 4 Arten von Wünschen durchgemacht haben und nun mit dem letzten, fünften Wunsch herabsteigen. Und deshalb erscheint er nun, um eine Methode zur Erfüllung des fünften Wunsches zu geben, und zwar für jene, die ein Bedürfnis danach in sich verspüren.
Selbstverständlich durchlaufen nicht alle Seelen diese fünf Wünsche gleichzeitig und in gleichem Tempo. Deshalb unterscheidet sich jede der Seelen in ihrer Wurzel von den übrigen. Die Wurzel einer jeden Seele ist in Adam, der allgemeinen Seele. Deshalb behaupten jene, die das Streben nach dem Begreifen des Schöpfers noch nicht in sich fühlen, dass es verboten ist. Dieses Verbot wurde auch von den Kabbalisten gemacht, aber danach gerade von ihnen auch aufgehoben. Das ist historisch festgehalten.
Aber wenn die Seele vorläufig andere Erfüllungen verlangt, denn „Der Mensch ruft aus der Tiefe der Seele“, dann kann er eben nicht die Bemühungen eines anderen verstehen, wie gesagt ist: „Jeder, der etwas verwirft, verwirft es aus eigenem Mangel heraus.
Die Kabbala beschäftigt sich mit der Korrektur des Menschen bis zum Erlangen der Ähnlichkeit mit dem Schöpfer. Im Vorwort zu seinem Buch „Ez Chaim“ sagt Baal HaSulam, dass wir verpflichtet sind, Zentren für das Studium der Kabbala zu öffnen und dise Lehre so weit wie möglich zu verbreiten. Auch sollte man sich nicht vor ihrer falschen Verwendung fürchten, denn es ist unmöglich die echte Kabbala zu „verkaufen“, oder mit ihr zu spekulieren, man kann durch sie keine Dividenden gewinnen, außer der einen: die Annäherung  an den Schöpfer.
Und deshalb wird nur jener, der eben das Spirituelle sucht, d.h. seine Korrektur bis zur Stufe des Schöpfers, in die Kabbala eindringen. Deshalb muss man sich nicht davor fürchten, dass solche kommen, die des Studiums der Kabbala unwürdig sind. Und nur der, in dem die Seele bereits im Laufe der Reinkarnationenfür die Verbindung mit dem Schöpfer reif geworden ist, nämlich reif für die Erlangung seiner Korrektur, nur der wird kommen um zu lernen und an sich selbst zu arbeiten.

Äußern Sie sich irgendwie geringschätzig über unsere Anführer?

Auf keinen Fall! Niemals kann eine richtige Wahrheit schädlich sein! Tatsächlich, die großen Anführer der Massen befinden sich, wie auch die Massen selbst, in einer vorläufigen Entwicklung, aber ich verbeuge mich vor ihrer Weisheit, die Massen zu führen, etwas, was mir, nebenbei gesagt, nicht gegeben ist, wie jedem anderen beliebigen Kabbalisten auch. Gerade indem der Schöpfer ihnen das den Massen entprechende Niveau des Verlangens verlieh, gab er in ihre Hände die Zügel zur Regierung von Massen.
Wenn ich ein Problem mit der Erfüllung der Gesetze habe, ob zum Beispiel an Sukkot (Laubhüttenfest) beim Bau einer Sukka, oder an Pesach, wenn ich das Geschirr koscher machen muss, dann wende ich mich sofort an sie und erfülle die Anweisungen ohne den Schatten eines Zweifels. In allem, was die Erfüllung der Gebote in unsrer Welt betrifft, sind unsere Rabbiner Autoritäten für mich, wie auch für alle Gläubigen.
Ein jeder hat seine Mission. Denn wir alle kommen doch zum gleichen Ziel und alle - auf gleicher Stufe. Die Unterschiede liegen im Weg. Wir alle sind voneinander abhängig, was die allgemeine Korrektur betrifft. Ist es nicht so, dass sich meine Kenntnisse in der Kabbala und die Kenntnisse des Gesetzeskundigen in der offenen Thora ergänzen? Es gibt keine Widersprüche, sondern eine vernünftige Ergänzung für die allgemeine Bewegung zu ein und demselben Ziel hin. Dies wird allerdings noch nicht von allen aufgenommen, verstanden und angenommen.

Sie sagen, dass den Juden 613 Gebote gegeben wurden, und den Nichtjuden 7. Präzisieren Sie im Zusammenhang damit bitte, ob das den Nichtjuden irgendwelche Begrenzungen im Studium der Kabbala auferlegt?

Viele stellen sich diese Frage. Viele richten diese Frage an mich. Tatsächlich, die Thora wurde von oben durch den Kabbalisten Mose gegeben, der die spirituellen Gesetze in einem Buch beschrieben und dieses Thora genannt hat. Die Thora wurde einer bestimmten Gruppe von Menschen gegeben, den Juden, damit sie ihre Gebote erfüllen, 248 positive Gebote und 365 Verbote. Die übrigen Völker müssen 7 speziell für sie bestimmte Gebote beachten. Zu Zeiten des Tempels waren alle Völker verpflichtet, Opfer darzubringen, die Korrekturen entsprachen. Seit der Zerstörung des Tempels wurde auch ihnen diese Möglichkeit genommen.
Andererseits, wie die Propheten sagen und wie Rabbi Y.Aschlag in seinem Buch „Matan Thora“ („Gabe der Thora“), im Aufsatz „Arvut“ („Bürgschaft“) erklärt (mein erstes Buch, die Aufsätze „Die Aufgabe der Thora“, „Die Gabe der Thora“ ) wird die ganze Menschheit das höchste spirituelle Niveau erreichen – die Verschmelzung mit dem Schöpfer durch die Ähnlichkeit der korrigierten Wünsche.
Auf welche Weise wird die endgültige Korrektur in den höheren Welten und in unserer Welt ablaufen – darüber wird nur in Anspielungen gesprochen. Wie kommt die ganze Menschheit zu einer allgemeinen Stufe der Verschmelzung mit dem Schöpfer? Durch die Erfüllung jedes einzelnen ihrer Teile. Durch das Erreichen eines gemeinsamen Niveaus, nämlich der „Endkorrektur". Wenn Sie Kabbala studieren, dann wird dieses Bild für Sie etwas klarer werden…Die Kabbala betrachtet die gesamte Schöpfung als Verlangen, das Licht des Schöpfers zu genießen. Dieses allgemeine Verlangen wird in einen inneren Teil aufgeteilt – die Juden, und einen äußeren Teil – die anderen Völker.
Ich persönlich jedoch befasse mich nicht mit dieser Frage: Die Kabbala lehrt den Menschen nur das zu tun, wozu er heute imstande ist. Also nichts für morgen übriglassen. So weit, dass, als die Gegner des Baal HaSulam ihn bei den englischen Behörden verleumdeten und jene ihm die Herausgabe des Buches "Matan Thora“ verboten (Sie können sich selbst vorstellen, welche Beziehung und Verbindung es zwischen dem Buch "Matan Thora“ und den Mandatsbehörden Palästinas gegeben hat!), er 50 schon vorbereitete Bücher verbrannte! Denn, wie er es sagte: "Die Generation ist dessen noch nicht würdig!"
Ich bin überzeugt, dass wir die Menschen auf jegliche Art und Weise anspornen müssen, Kenntnisse über das Ziel der Schöpfung zu erlangen. Wozu das führen wird, wie die Hinwendung zum Schöpfer ablaufen wird, wie sich die Nichtjuden verhalten werden, die Juden, was macht man mit den Interessenten - diese Fragen beunruhigen mich heute nicht. Erstens deshalb, weil jeder diese Bücher lesen kann. Und was danach ist, ist Wille des Schöpfers.
Gemäß der Kabbala bedeutet Goj das unkorrigierte, egoistische Verlangen des Menschen, und Israel bedeutet ein Verlangen, das durch eine altruistische Absicht korrigiert ist. In jedem von uns gibt es einen Goj und einen Israel. Aber diese Teilung ist spirituell. Bei dem Propheten kommt es klar zum Ausdruck: "…und sie sollen mich alle erkennen, jung und alt, und alle Völker werden zu mir kommen, denn mein Haus wird ein Bethaus heißen und die Völker werden Söhne Israels in mein Haus auf ihren Schultern tragen“ usw.
Wenn alle mit dem Schöpfer verschmelzen, wird alles korrigiert, dann besteht keinerlei Unterschied am Ende der Korrektur zwischen allen Elementen der Schöpfung; der Unterschied besteht nur im Verlauf der Korrektur: die Korrektur Israels wird früher stattfinden, dann erst jene der Völker der Welt.
Aber auch im Prozess der Korrektur, falls der Goj es wünscht, und kann er, wie Rabbi Akina, Israel werden und die höchsten Stufen erreichen.
Und noch etwas: "Israel“, Jehudi - das ist ein Merkmal des Glaubens, das heißt der Beziehung zum Schöpfer und nicht der Herkunft (Abstammung). Und es existiert noch vieles, was Sie allmählich verstehen werden...

Wenn wir Sie mit diesen Fragen unnötig ablenken, bitten wir aufrichtig um Entschuldigung dafür. Wir wünschen Ihnen jegliche Art von Wohlergehen.

Ich wünsche keinerlei Provokationen oder Polemiken. Verstehen Sie doch, die Bewegung zur Korrektur kann man nicht stoppen. Ich bin nicht gegen irgendjemanden. Ich handle so, wie ich das von meinem Lehrer angenommen habe. Wenn man mich richtig verstehen würde, gäbe es keinen Einwand, keine Andeutungen, keine Unzufriedenheit. Aber was kann ich machen, wenn es, um zu verstehen, notwendig ist, vor allem die Kabbala ein wenig zu lesen, aber davor fürchten sich meine Gegner von Anfang an...  [nach oben ...]

Musar

Warum sind Sie so gegen das Erziehungssystem Musar?

Ich habe keinerlei Vorurteile gegenüber irgendetwas. Wenn ich jedoch herausfinde, dass irgendeine Sache falsch, schädlich, dem Ziel der Schöpfung entgegengesetzt ist und Leiden bringt (das alles ist ein und dasselbe), dann wird auch meine Einstellung zu diesem Gegenstand entsprechend sein.
Man macht mir Vorwürfe wegen des Freidenkens, wegen der Geringschätzung gegenüber den Gebräuchen und Autoritäten. Aber wenn wir in "Mavo le sefer a Soar“ (Einführung zum Buch Sohar) des Rabbi J. Aschlag nachschauen (wieder geht es um ihn, der bei vielen unbeliebt ist), u. zwar im Paragraph 15, dann werden wir lesen: „Die dritte Kategorie ist die abstrakte Form. D.h. nachdem sich die in der Materie verwirklichte Form uns gegenüber offenbarte, erlaubt es uns unsere Vorstellungskraft, sie vollkommen von der Materie (dem Menschen) zu lösen und abstrakt zu untersuchen, getrennt von jeglicher Materie, wie zum Beispiel Vorzüge und positive Eigenschaften, von welchen in Büchern über die Moral (Musar) die Rede ist. Wenn wir von Eigenschaften wie Wahrheit und Lüge, Wut und Heldentum usw. sprechen, so meinen wir ihre abstrakte Form, frei von jeder Materie. Wir verleihen dieser abstrakten Form Vorzüge und Mängel.“
Weiterhin wird erklärt, dass, wenn sich diese Eigenschaften in der Loslösung vom konkreten Menschen befinden, man mit ihnen nicht operieren darf, weil sie die rückwirkenden Folgen ergeben können. Lesen Sie dort die ganze Fortsetzung oder in meinen Büchern. Das System Musar schüchtert den Menschen ein. Dadurch wird es in gewissem Sinn geeignet für die Menschen, aber nicht für den sich individuell Entwickelnden, d. h. für den Kabbalisten, denn die Massen entwickeln sich nicht; sie werden von oben entwickelt (was die natürliche Entwicklung der ganzen Menschheit ist).
Das System Musar besagt, dass alles außer dem Spirituellen negativ ist, damit positioniert es das Spirituelle nur ein wenig höher als das Negative... (verstehen Sie selbst die Fortsetzung. Ich habe schon darüber geschrieben). Ich bin nicht gegen das System, aber ich bin dort gegen seine Anwendung, wo es zu falschen Ergebnissen führt. Ich bin überzeugt, dass Sie nicht verstehen werden, was ich sagen wollte. Ich selbst habe im Laufe vieler Jahre den Unterschied der Weltanschauungsweisen nicht verstanden. Die Wahrheit ist in der verborgenen Weisheit - der Kabbala verhüllt. Studieren Sie diese und Sie werden verstehen. Sonst nicht. Dann werden Sie das von Rabbi Aschlag Gesagte als gerechtfertigt sehen. Denn gerade er hat nun einmal besser als ich und Sie und  viele andere das Wesen der Schöpfung erkannt. [nach oben ...]


Chassidut und Kabbala

Sie sollten anstelle des Studiums der kabbalistischen Literatur wenigstens einmal die „Tanya“ durchlesen, am besten mit einem Lehrer. Dieses Werk des „Alter Rebe“ ist die ruhmreiche Krönung der Entwicklung des verborgenen Teils der Thora (der Kabbala, wenn Sie wollen). Im Übrigen: vorwärts zur Thora und zu den Geboten, liebe Freunde aus der Gruppe Bnei-Baruch und wir erwarten Ihre Fragen.
Was soll ich Ihnen sagen?...Ich habe die Tanya studiert, den Ramchal, die Chassidut, den Ramak, und ich habe am Anfang meines Weges ein wenig im Kfar Chabad studiert. Sie sprechen wie ein Chassid, doch die Kabbala  ist nicht Chassidut, sondern die Wissenschaft von einer höheren Welt und ihrer Erkenntnis. Chassidut aber ist eine religiöse Massenbewegung. Ich kenne gut Ihre Parolen, aber lassen wir uns nicht auf Polemik herab. Studieren Sie die Kabbala und Sie werden sich überzeugen, dass das eine verborgene Weisheit ist, die wahre Weisheit, die höhere Wissenschaft, die Enthüllung des Schöpfers – so heißt die Kabbala in der Übersetzung aus dem Hebräischen. Aber keine Art von Chassidut heißt so.
Chassidut wurde geschaffen, um die Massen aufzumuntern, um ihnen das Gefühl der Zugehörigkeit zu etwas Höherem zu geben, damit es leichter für sie ist, die Beschwernisse des Exils und die Demütigungen in Russland zu ertragen. Und auch deshalb, weil Baal Schem Tov, der große Kabbalist und  Gründer meinte, dass es auf diese Art und Weise leicht wird, jene aus den Massen, aus den Chassiden, auszuwählen, die wirklich nach Höherem streben, nach der Kabbala, auf diese Weise plante er, die allgemeine Korrektur der Welt zu beschleunigen, die vollständig und ausschließlich vom Studium der Kabbala abhängt.
So sind auch die ersten „Admoren“ erschienen – das sind Kabbalisten, die um sich Leute gesammelt und ihnen ein wenig die Struktur der höheren Welt erklärt hatten, um jene zu erkennen, die lernen und nach Höherem streben wollten. Aber, wie gesagt, die Thora wird nicht durch Vererbung weitergegeben. Und die Söhne der „Admoren“ waren nicht bereit, Kabbalisten zu werden, in vielen von ihnen gab es keinen "Punkt im Herz", den Keim (oder Embryo) der höheren Seele. Sie waren wie alle anderen.
Es geht darum, dass die Seele des Menschen im Verlauf der Reinkarnationen in dieser Welt zur Bereitschaft heranreift, den Weg der Verschmelzung mit dem Schöpfer zu beginnen, den Weg des Aufstiegs, in einem solchen Menschen entsteht ein starkes Verlangen nach Höherem, der so genannte "Punkt im Herz". Diese Eigenschaft ist ein Merkmal der gereiften Seele, die schon viele Leben auf dieser Erde verbracht hat, und nun bis zum Niveau des Beginns einer spirituellen Entwicklung gelangt ist.
Diese Eigenschaft wird nicht vererbt. Damit ist gemeint, dass die Thora nicht durch Vererbung weitergegeben wird. Aber gerade die Massen verstehen das nicht. Und deshalb, als der Admor-Kabbalist gestorben war, wollten die Massen seinen ältesten Sohn am Platz des Vaters als ihren Anführer sehen. Und wählte als Admoren die dafür untauglichen Söhne. Und seit dieser Zeit fiel die  Bewegung von ihrer Vorausbestimmung ab, welche durch den großen Baal Shem Tov ausgedacht worden war und wurde zu einer gewöhnlichen Massenbewegung. Bis zu dieser Massenbewegung lieferte die Chassidut die Kabbalisten. Das war eine Periode der Blüte der Kabbala in Osteuropa (16.-19. Jahrhundert). 
Auch sind in unserer Generation nur Geld und Macht wichtig, die es gibt. Deshalb kann man die Kabbala frei studieren, braucht sich vor nichts zu fürchten. Wer aber wird sie studieren? Nicht ohne Grund führte der Schöpfer vor einigen hundert Jahren eine große Menge der Juden aus dem einfachem Judentum heraus (die Periode der Aufklärung), um durch den Unglauben seine Kinder zur Kabbala zu führen und nach ihnen auch die ganze Welt.
Nur derjenige, wer die spirituelle Welt sieht, spürt den Schöpfer und sieht wirklich, dass alle Leiden der Welt nur daher kommen, weil wir uns nicht vernünftig in die Verwaltung der Welt hineinmischen. Nur derjenige versteht, welchen Schaden die Gegner des Studiums der Kabbala in der ganzen Welt bringen. Siehe auch die Aussagen der Kabbalisten in „Das Gute sehen“ (Buch 14). [nach oben ...]


Die Urheber der Leiden

Wer stellt eine größere Gefahr für die Menschheit dar: die Drogensüchtigen oder jene, die nur den äußeren Teil der Thora und die Gebote beachten und bewusst die Idee einer inneren spirituellen Entwicklung mit Hilfe der Kabbala verneinen? Ähnelt der Rauschgiftsüchtige dem Selbstmörder, der sich weigert, sowohl den Weg der Thora als auch den der Leiden zu gehen?

Die Antwort befindet sich im Buch 5 – „Vorwort zum Buch Sohar“ (Paragraphen 66-81), wird aber auch klar aus den Aussagen, die im  Sammelband „Das Gute sehen“ im Buch 14 aufgelistet sind. Ihre Frage ist zu kategorisch: Diejenigen, die einfach die Gebote erfüllen und nicht nach ihrer inneren Erfüllung streben, das heißt nach der Erfüllung mit der Absicht „dem Schöpfer zuliebe“, und nicht "sich selbst zuliebe" (die Absicht „dem Schöpfer zuliebe“ kann man nur durch das Studium der Kabbala erwerben) diese sind nicht automatisch Feinde der Kabbala.
Diese Menschen sind einfach Nichtwissende, die nicht verstehen, weil sie sich noch nicht bis zum Niveau der inneren Notwendigkeit der Suche nach dem Schöpfer, also bis zur Notwendigkeit der Erfüllung der Handlungen mit der Absicht, bis zum inneren Verlangen nach Kenntnis des Ziels ihrer Existenz entwickelt haben.
Die einfache Durchführung der Handlungen befriedigt sie, und es gibt vorläufig  keinen inneren Bedarf nach irgendetwas Größerem. Sie können mit solchen Leuten sprechen, und sie werden nicht einmal verstehen, was Sie von ihnen wollen. Übrigens sollte deshalb auch nichts von ihnen verlangt werden.
Wahre Gegner der Kabbala gibt es heutzutage fast nicht, denn außer den Kabbalisten weiß niemand über die Kabbala und besonders über ihre Rolle für den Menschen Bescheid, sondern man ist nur gewohnheitsmäßig, gewinnorientiert gegen sie. Deshalb muss man sie unter allen verbreiten, überall über sie sprechen. Sie sehen, wie schnell sich heutzutage die Menschheit jegliche Art von Prognosen hinsichtlich der Zukunft ausdenkt, sie wartet, aber es erfüllt sich nichts. Alle Prognosen und die Vorhersagen von Wundern brechen in sich zusammen. Die Lügen-Zauberer und falschen Propheten werden entlarvt, obwohl die, die es schaffen damit zu verdienen den anderen Gaunern ein Beispiel geben.
Die Menschen müssen bald begreifen, dass sie nur die wahre Verbindung mit dem Schöpfer vor den Leiden retten wird, und es ihnen gestattet, die Vollkommenheit und Unsterblichkeit zu erlangen, d. h. das Ziel der Schöpfung zu erreichen, nicht erzwungen, sondern freudig, bewusst. Alle Gegner der Kabbala werden in unseren Augen fallen…
Die Drogen stören diese Welt nicht. Sie sind billig. Lasst uns sie doch gratis verteilen! Dann werden wir das Problem der Arbeitslosigkeit und der Kriminalität los, und alle werden zufrieden sein...Wir laufen doch sowieso vor der Frage nach dem Sinn der Leiden, nach dem Sinn des Lebens davon. Worin ist in dieser Hinsicht das Radio oder das Fernsehen besser, womit man unsere armen Köpfe vollschlagen will? Denn die gesamte Information außer der Kabbala stellt die gleiche Ablenkung vom Sinn des lebens dar.
Die Sache ist die, dass der Mensch in keinem Zustand, außer dem narkotischen, von den Leiden wegläuft, sondern sie ereilen ihn stets. Deshalb hat er die Gelegenheit, sich zu korrigieren. Und nur die Rauschgiftsüchtigen führen sich aus der Steuerung durch Genuss und Leid von oben heraus, weil man so von der Wirklichkeit ausgeschaltet ist. Doch im Grunde sind alle außerhalb der Kabbala, Drogensüchtige! 

[nach oben ...]


Die Tanya, Chabad

Wie verhalten Sie sich gegenüber der Tanya und dem Chabad?

Wenn Sie das "Vorwort zur Lehre der zehn Sfirot (TES)“ von Rabbi Ashlag, Paragr. 30, öffnen, werden Sie lesen: "...alle diese heiligen und berühmten Gerechten, die Säulen des Volks und seine großen spirituellen Lehrmeister und seine Führer, die Höchsten der Höchsten, wie die Schöpfer des Buches Jezira, des Buches Sohar, die Braita von Rabbi Ismael, Rav Chai Gaon, Rav Chamaj Gaon, Rabbi mi Garmisa, die übrigen „Rischonim“ bis RAMBAN, Baal Turim, Baal Schulchan Aruch, bis zum Gaon aus Wilnjus und zum Gaon aus Ljad, und weitere Gerechten seligen Andenkens, von welchen wir die gesamte offene Thora empfangen haben, und durch Reden deren Mundes wir leben, indem wir wissen, was zu tun ist, um das Wohlwollen in den Augen des Schöpfers zu erlangen…“
Wie Sie sehen, stellt Baal Sulam, und er ist für mich die höchste Autorität, den Gaon aus Ljad in eine Reihe mit den höchsten Lehrern des Volks aller Zeiten. Und das bestimmt auch mein Verhältnis. Übrigens gab mir mein Lehrer einige Lektionen zur Tanya. In meiner Zeit als sein Helfer gab ich meinen einzigen Sohn in die Jeschiwa von Chabad in Lud, und dann in Monreal.
Ich bin ein Kabbalist. Ich gehöre zu keiner Gruppe, nicht zur Chassidut, zu keiner Strömung. Sie alle sind für die Massen vorgesehen, aber die Kabbala - das ist die individuelle Erkenntnis des Schöpfers. Auf keinen Fall darf man die Kabbala mit religiösen Massenbewegungen verwechseln. Die Massen erfüllen ihre Arbeit und die Individuen die ihre.  [nach oben ...]


Sich nicht mit den Massen vermischen

Sollte man gemeinsam mit allgemein Religiösen beten (zum Beispiel auf der Arbeit)?

Einerseits ist es wichtig sich so wenig wie möglich zu unterscheiden, damit die Kabbala, ihr Weg und ihre großen Lehrer nicht ins Gerede kommen. Denn das Beste für das Vorankommen des Menschen ist es, wenn niemand darüber Bescheid weiß und daran denkt. Wenn Sie schon so weit vorwärts gegangen sind, dass Sie nicht imstande sind, zusammen mit den anderen zu beten, sind Sie verpflichtet, so zu handeln, dass bei den anderen darüber keine Fragen entstehen. In der Geschichte gab es Zeiten, in denen die Rabbiner gar Anweisung gaben, zum Beispiel den „Midnagdim“, in keiner chassidischen Synagogen zu beten (freilich ist die Rede von Fällen, wenn es einfach keine Andere gibt).
Unsere Probleme bestehen aber darin, dass wir uns, wenn wir uns inmitten der anderen befinden, mit ihren Gedanken, Plänen und Wünschen anstecken, und dadurch vermischen wir uns mit ihrem spirituellen Weg. Wobei, je näher dir ein Mensch hinsichtlich des Geistes ist, desto mehr kann er dich schlecht beeinflußen. Deshalb muss man sich gerade von den Religiösen weiter weg halten als von den Sekulären. Das können Sie auch aus den Briefen des RABASCH  sehen (2. Brief aus dem Buch „Shamati“). Und wenn Sie das spüren, ist das schon ein Merkmal ihres spirituellen Vorankommens. 

 

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