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Wie baut man eine spirituelle Beziehung bzw. Partnerschaft auf?

Interview vom 6.8.2007 zwischen Michael Laitman und einem Paar mit dem Thema Partnerschaft in Übereinstimmung mit der Kabbala.
 
Rav Laitman: Ist es überhaupt möglich, ein Gefühl zu erschaffen, den anderen in mir zu fühlen und zu spüren?
 
Frau: Wie kann man das machen? Wie ist es möglich überhaupt eine Verbindung untereinander, egal auf welche Art und Weise zu haben?
 
Rav Laitman: Verbindung heißt nicht, dass man sich berührt. Das ist keine Verbindung. Verbindung heißt, ich spüre den anderen, ich bin in ihm.
In den Gefühlen, den Gedanken, den Plänen, den Beziehungen, der Mentalität, im Allgemeinen, in all diesen Sachen, muss diese innere Vereinigung stattfinden.
 
Mann: Kann man das verwirklichen, wenn beide Egoisten sind?
 
Rav Laitman: Es ist möglich. Heute, in den Zeiten, wo das menschliche Ego so stark gewachsen ist, können die Menschen nicht mehr auf Dauer zusammen bleiben. Das ist auch der Grund, dass sich die Menschen nach relativ kurzer Zeit wieder trennen. In den vorangegangenen Generationen, als das Ego noch nicht so stark war, waren die Menschen noch fähig, etwas Gemeinsames zu schaffen, sich zu integrieren und sich gemeinsam zu verbinden. Die Menschen waren noch fähig in ihren Gedanken, Verlangen und Geschmäckern einen Zugang zueinander zu finden. In den Beziehungen sprach man nicht von „Deine“ und „Meine“, sondern es ging um Gemeinsamkeiten.
 
Mann: Was bedeutet es, sich in den anderen - in seine Gedanken hinein zu fühlen? Ich lebe in meiner Welt, sie lebt in ihrer Welt und ich weiß was sie denkt? Was bedeutet das?
 
Rav Laitman: Integration bedeutet die Einbindung der Gefühle des anderen in meine Welt. Die Mängel des anderen werden als die eigenen empfunden.
 
Frau: Was kann man über die Mängel des Mannes dazu sagen?
 
Rav Laitman: Das ist dasselbe für dich wie für ihn. Es geht um das fehlende Verlangen in Dir, den anderen glücklich zu machen. Wir nehmen es einfach so hin, es ist uns egal, ob der andere glücklich ist oder nicht.
 
Frau: Muss ich mich vor allem um die Füllung dieses fehlenden Verlangens kümmern?
 
Rav Laitman: Natürlich.
 
Frau: Und wer kümmert sich um meinen Mangel? Er?
 
Rav Laitman: Es ist doch so, dass du dich nicht um ihn kümmerst und ihn somit nicht fühlst. Es muss so sein, wie bei einer Mutter mit ihrem Kind. Sie fühlt sich schlecht, wenn ihrem Kind etwas fehlt.
 
Frau: Gibt es so etwas wie eine beiderseitige Korrektur?
 
Rav Laitman: Ja, genau so ist es. Es ist sehr wichtig, die Beziehung des Paares zu beobachten, ausgehend vom Punkt des gemeinsamen Studiums und des daraus resultierenden beiderseitigen geistigen Aufstiegs. Es muss ein höheres Ziel geben, über das Alltägliche hinaus, wenn beide wissen wofür sie leben, mehr als der tägliche Alltag mit den Kindern, praktisch ein gemeinsames Ziel über allen anderen. Heute gibt es kein solches Ideal mehr in uns, das die Menschen verbindet. Heute fehlt uns so etwas. Uns ist aber gerade nur dieses eine Ideal geblieben, die Erlangung des spirituellen Lebens, das Erreichen der spirituellen Welt, die Enthüllung der Göttlichkeit, die Enthüllung dessen, was hinter unserem Leben steckt. Es ist möglich und es ist notwendig, dass ein Paar dies gemeinsam entdeckt und erreicht. Es steht geschrieben: „Die Anwesenheit des Schöpfers zwischen Mann und Frau bedeutet, die Höhere Kraft zu enthüllen.“ Wenn ihr anfangt, darüber nachzudenken, dies gemeinsam besprecht und eingehend untersucht, wird sich euer Leben komplett verändern.
 
Frau: Geben sie mir bitte einen praktischen Rat! Ich komme nach Hause und mein Mann tut irgendetwas, das mir nicht passt. Was soll ich tun? Soll ich dagegen etwas unternehmen? Oder anders herum: Ich mache etwas, das ihm nicht gefällt. Sollte ich jetzt diese Eigenschaft aufgeben, mich ändern um das gemeinsame spirituelle Ziel zu erreichen?
 
Rav Laitman: Versuche diesen Weg. Aber ich rate euch, fangt an, gemeinsam kabbalistische Texte zu lesen. Das Resultat davon ist, dass ihr dieselben Gedanken erreicht, dieselbe Betrachtungsweise, dieselben Beziehungen, dieselben Eigenschaften. Das gemeinsame Lesen, schafft das Kli über die sonst astrologischen Gegebenheiten hinaus. Das ist der Anfang des gemeinsamen spirituellen Kli, welches erschafft werden muss. Das bedeutet wahre Beziehung und das heißt, einander zu vervollständigen, da beide jetzt aus derselben Quelle trinken. Wir alle entspringen den Höheren Welten, der Spiritualität. Wir wurden reinkarniert und von hier unten aus beginnen wir mit dem Aufbau des gemeinsamen Klis. Es gibt keine andere Methode oder eine schnellere Lösung.
 
Mann: Dann werden alle Dinge im richtigen Bezug zueinander und an ihrem richtigen Platz stehen?
 
Rav Laitman: Ja, ihr werdet sehen, wie alle Dinge nach und nach harmonisch ihren Platz einnehmen werden. Alles Böse und alle Probleme, die wir haben, sind nur dazu da, den Menschen zu korrigieren und zu vervollständigen. Denn alles Böse in dieser Welt ist nur das Resultat der Krise zwischen den Menschen. All das ist das Ego und um dieses korrekt zu benutzen, zu transformieren und dabei erfolgreich zu sein, gibt es die Methode der Kabbala. Wie man aus dem Leben das Beste macht zeigt uns nur die Kabbala.
 

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