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Shamati 207. Das Empfangen, um zu geben

Ich hörte am 13. Tewet, einem Shabbat 

Die Menschen der Welt gehen auf zwei Beinen, was man „Genuss und Leiden“ nennt, wobei sie immer dem Genuss hinterherjagen und vor dem Leid fliehen. Wenn also der Mensch würdig wird, den Geschmack der Tora und der Gebote zu spüren, wie es geschrieben steht: „Kostet und sehet, dass der Schöpfer gut ist“[1], dann jagt er dem Dienst für den Schöpfer hinterher. Und das zieht nach sich, dass er stets der Stufen in der Tora und den Geboten würdig wird, wie es geschrieben steht: „und über Seine Tora denkt er Tag und Nacht nach.“[2]

Wie kann aber der Mensch seinen Verstand auf eine Sache beschränken? Vielmehr binden die Liebe und der Genuss stets die Gedanken des Menschen, auf dass sich der Kopf und der Körper des Menschen an die Liebe und den Genuss haften mögen, wie wir das in der körperlichen[3]Liebe sehen. Das gilt gerade dann, wenn der Mensch bereits einer Erweiterung des Verstandes würdig wurde, welche die Liebe gebiert. Und dieser Aspekt heißt „innerhalb des Verstandes“. Doch der Mensch muss „über dem Verstand“ arbeiten, denn dies heißt „Glauben und Geben.“

Innerhalb des Verstandes ist dies aber anders, denn da willigen alle Organe in seine Arbeit ein, da auch sie Liebe und Genuss erhalten, weswegen dies als „innerhalb des Verstandes“ bezeichnet wird.

Und in einer solchen Zeit befindet sich der Mensch in einer schwierigen Situation, denn es ist verboten, den Aspekt zu verderben, da er eine göttliche Erleuchtung in ihm ist, die Fülle von Oben. Stattdessen sollte er sie beide korrigieren, und zwar den Aspekt des Glaubens und den Aspekt des Verstandes.

Und dann muss er die Dinge [in seinem Kopf] so ordnen: Woher kommt alles, was er nun erfasst und erhalten hat, also die jetzt von ihm erfasste Tora und die Fülle, die er jetzt hat? Dies ist nur, weil er sich zuvor vorbereitet hatte, indem er den Aspekt „über dem Verstand“ auf sich nahm.

Das heißt, indem er sich der Anhaftung (Dwekut) gewidmet und sich der Wurzel angehaftet hatte, wurde er des Aspekts des Verstandes würdig. Das bedeutet, dass der Verstand, den er im Aspekt des Glaubens erfasst hat, eine wahre Enthüllung war. Dadurch wird klar, dass er den Aspekt „über dem Verstand“ als das Wesentliche schätzt, und er schätzt auch den Verstand, also dass er nun der Enthüllung Seiner Namen zur Heranziehung der Fülle würdig wurde.

Daher muss er jetzt mittels des Verstandes stärker werden und ein höheres Maß von über dem Verstand auf sich nehmen, da die Anhaftung (Dwekut) an die Wurzel hauptsächlich durch den Glauben stattfindet und dies den Kern seines Ziels ausmacht. Und das heißt Kabbala (empfangen), gemeint ist der Verstand, der auf ihn ausgebreitet wurde, um zu geben, was ihn in die Lage versetzt, den Aspekt des Glaubens über dem Verstand in sowohl quantitativ als auch qualitativ größtem Ausmaß auf sich zu nehmen.



[1] Psalm 34,9

[2] Psalm 1,2

[3] Gemeint ist „Liebe in dieser (körperlichen) Welt“ 

 

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